Kassel: Sehenswürdigkeiten

Besondere Plätze, Straßen und Viertel

Friedrichsplatz
Die heutige Gestalt des Friedrichsplatzes geht auf das 18. Jahrhundert zurück, auch wenn viele der historischen Bauwerke von damals durch den Zweiten Weltkrieg unwiederbringlich zerstört und verloren sind. Der nach dem Landgrafen Friedrich II.(1720-1785) von Hessen-Cassel benannte Platz ist zentraler Veranstaltungsort der documenta und misst 340 x 112 m, was ihn zu einem der größten innerstädtischen Plätze Deutschlands macht. Der Friedrichplatz ist von vielen bekannten Gebäuden umgeben. Diese werden im folgenden teilweise näher vorgestellt und sollen daher an dieser Stelle nur kurz aufgezählt werden:

  • Documenta-Halle
  • Haus Nr. 37 der Königsstraße
  • Kaufhaus Leffers
  • Königsgalerie
  • Museum Fridericianum
  • Ottoneum
  • Staatstheater
  • Stadthalle Kassel (= Kongress Palais Kassel)
  • Verwaltungsgebäude der AOK
  • Zwehrenturm

Anmerkung
Landgraf Friedrich II. ist besonders wegen der "Vermietung" seiner Soldaten zur Unterstützung der Engländer im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg in die Geschichte eingegangen. Zudem war er der einzige protestantische Landesfürst von Hessen-Kassel, der zum katholischen Glauben übertrat.

Harleshausen
Bei Harleshausen handelt es sich um eine Künstlernekropole, die u. a. auf den documenta-Künstler Harry Kramer zurückgeht. Er und andere schufen bei Kassel einen Friedhof, einen Wanderweg, eine Parkanlage und ein Kunstwerk des öffentlichen Raums. Die daran mitwirkenden Künstler haben sich bereits zu Lebzeiten testamentarisch verpflichtet, sich nach ihrem Tode im Habichtswald bestatten zu lassen.

Stadtteil West

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieser Stadtteil Kassels weiter entwickelt, wobei als sein Gründer Sigmund Aschrott gilt. Aschrott war ein erfolgreicher jüdischer Unternehmer aus Kassel. Er stiftete auch den nach ihm benannten Brunnen. Der Stadtteil West besticht durch die vielen Gebäude aus der Gründerzeit und dem Jugendstil. Außerdem bietet West alleine 277 Kulturdenkmäler. Zu den wichtigsten Bauwerken dort gehören die Stadthalle Kassel sowie die Friedenskirche aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Treppenstraße
Die erste geplante und ausgeführte Fußgängerzone Deutschlands verbindet den Kasseler Hauptbahnhof mit dem Friedrichsplatz und entstand zwischen 1947 und 1953. Die Straße wird charakterisiert durch Podeste und kaskadenartige Grünflächen.

Wilhelmshöher Allee

Die auch „Williallee“ genannte Straße verbindet in einer vollkommenen Gradlinigkeit die Innenstadt Kassels mit dem Bergpark Wilhelmshöhe und dem dortigen Schloss.
Die heute zu den wichtigsten Verkehrsachsen im Stadtgebiet gehörende Allee zählt mit ihren 6,8 km Länge auch zu den längsten Stadtstraßen Deutschlands. Sie ist gesäumt von Cafés, Hotels, Restaurants sowie zahlreichen Geschäften.

Besondere Gebäude und Bauwerke

Aufseherhaus
Das Aufseherhaus wurde 1810 an den Kaskaden errichtet und weist Stilelemente der französischen Revolutionsarchitektur auf. Im Bauwerk ist heute ein Ausflugslokal untergebracht.

Ballhaus

Nördlich des Schlosses Wilhelmshöhe steht dieses klassizistische Bauwerk, das zwischen 1809 und 1810 auf Geheiß des Königs Jérôme von Westfalen entstanden war. Bereits von 1828 bis 1830 erhielt es seine heutige Gestalt.

Bismarckturm

Über dem südwestlichen Stadtteil Brasselsberg erhebt sich der Kasseler Bismarckturm, der im Jahre 1904 konstruiert worden war. Von diesem 25,5 Meter hohen Bauwerk (auf dem 434,2 Meter hohen Brasselsberg) hat man hervorragende Aussichtsmöglichkeiten auf die Stadt.

Bundessozialgericht
Das Bundessozialgericht wurde nach Artikel 95 Absatz 1 des Grundgesetzes errichtet. Die Eröffnung des Gerichts fand am 11. September 1954 statt - und am 23. März 1955 seine erste öffentliche Sitzung. Es ist neben dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe, dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, dem Bundesfinanzhof in München und dem Bundesarbeitsgericht in Erfurt eines der obersten Gerichte der Bundesrepublik. Das Sozialgerichtsgesetz vom 3. September 1953 (Bundesgesetzblatt I, Seite 1239), nach dem das Gericht tätig werden kann, ist am 1. Januar 1954 in Kraft getreten.
Das Gebäde wurde 1938 fertiggestellt und war Sitz des Generalkommandos des 9. Armeekorps der Wehrmacht. Nach der Besetzung Kassels durch sie Amerikanerzog in das kaum beschädigte Gebäude die US-Militärverwaltung ein. Danach diente es als Militärhospital, als deutsches Krankenhaus und danach dem Bundesgrenzschutz. Von 1953 bis 1954 war hier dann das Bundesarbeitsgericht untergebracht.
Graf-Bernadotte-Platz 5
34119 Kassel

documenta-Halle
1992 erbaute man neben dem Staatstheater das Ausstellungsgebäude für die berühmte alle fünf Jahre stattfindende documenta. Die Halle diente zudem bis zum Februar 2007 als Ersatzspielort für das Staatstheater.

Drahtbrücke

Seit 1870 überspannt die Drahtbrücke die Fulda auf einer Spannweite von 84 Metern. Sie darf von Fußgängern und Radfahrern benutzt werden.

Druselturm

Der über 27 m hohe Druselturm am gleichnamigen Platz wurde um 1415 als höchster Turm und Teil der Stadtbefestigungen fertiggestellt. Zwischen 1767 und 1774 wurde die frühere Stadtbefestigung Kassels abgetragen, der Turm blieb jedoch erhalten. Er wurde 1943 stark beschädigt, aber nach dem Krieg wieder aufgebaut. Er stellt eines der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Bauwerke Kassels dar.

Elisabethhospital (bzw. Hospital St. Elisabeth)

Vom früheren Siechenhaus Kassels ist heute nur noch die Fassade zu sehen. Diese befindet sich hinter dem Fridericianum und dem Ottoneum. Das Haus war im 2. Weltkrieg abgebrannt und wurde hernach bis auf die Vorderfront abgerissen.

Herkules und Wasserspiele
Als unumstrittenes Wahrzeichen von Kassel befindet sich auf dem Bergpark Wilhelmshöhe - am östlichen Kamm des Habichtswaldes - diese große Kupferstatue des antiken Herkules bzw. Herakles, welche auf einer gewaltigen Pyramide auf einem Oktogon thront.
Er befindet sich oberhalb des Kasseler Schlosses, über das hinaus der Herkules eine Sichtachse bis in die Innenstadt hinein bildet.
Entstanden ist die Anlage auf Wunsch des Landgrafen Karl von Hessen zwischen 1701 bis 1717 nach Entwürfen des Italienischen Wasserbauers Giovanni Francesco Guerniero.
Die Figur des Herkules selbst hat eine Höhe von 8,30 m - mit dem Sockel von 11,30. Die gesamte Anlage ist 73,5 m hoch, wobei das Oktogon 32,65 m hoch ist und die darauf aufgesetzte Pyramide 29,60 m
Im Juni 2013 wurden der Herkules und die Wasserspiele in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen
Tipp
Der Ausblick von der Aussichtsplattform des Oktogons ist atemberaubend. Von hier aus lässt sich beinahe das gesamte Kasseler Stadtgebiet überblicken.

Kaskaden
Zweimal wöchentlich werden die Besucher im Sommer Zeuge eines herrlichen Wasserspiels. Der besiegte Riese zu Füßen desHerkules speit eine 12 m hohe Wasserfontäne aus, dessen Wasser anschließend über 46 Stufen bei einem Höhenunterschied von 105 m und auf einer Länge von rund 250 m hinab in Richtung Schloss fließt und im Neptunbrunnen endet. Zu beiden Seiten wurden Fußgängertreppen errichtet, so dass die Anlage bis zu 12 Meter breit ist. Über 885 Stufen kommt man vom Neptunbecken bis in die Statue des Herkules.

Jussowtempel (bzw. Apollotempel)
Im Bergpark Wilhelmshöhe befindet sich der 1817 bis 1818 am Fontänenteich erbaute Jussowtempel, welcher einen offenen Säulenumgang aufweist.

Karlshospital

Das frühere „Zuchthaus am Zuchtberg“ entstand zwischen 1720 und 1721 als Erziehungs- und Besserungsheim. Heute ist an der Fulda nur noch die Ruine des früheren Bauwerks erhalten, das im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört worden war.

Laserscape Kassel
Mit dem Laserscape besitzt Kassel die erste permanente Laser-Licht-Skulptur der Welt. Anlässlich der documenta 6 im Jahre 1977 eingeweiht, wurde sie 1979 dauerhaft in Betrieb genommen. Ihr Entwurf geht auf den Künstler Horst H. Baumann zurück. Nachdem die Anlage von 1992 bis zum Jahr 2000 wegen Diebstahls nicht funktionstüchtig war, konnte sie ab da an wieder in Betrieb genommen werden. Gegenwärtig läuft eine Spendenaktion, welche die Rettung des grünen Argon-Lasers bewirken soll.

Markthalle
Der Vorgängerbau der heutigen Markhalle war der zwischen 1591 und 1593 erbaute Marstall, der 1943 zerstört wurde und von 1963 bis 1966 als Markthalle "auferstand".

Marmorbad
Das Marmorbad befindet sich seitlich der Orangerie. Dieser herrliche Barockbau wurdeim Auftrag des Landgrafen Karl zwischen 1722 und 1728 errichtet.
Im Inneren kann man Marmorstatuen des französischen Bildhauers Pierre Etienne Monnot (1657-1733) bewundern.

Renthof, Brüderkirche
Der Renthof beherbergt heutzutage ein Seniorenzentrum. Er ist das älteste noch bewohnte Gebäude der Stadt Kassel. Die Ursprünge der Anlage gehen bis ins dreizehnte Jahrhunder zurück und sie diente im Laufe der Jahrhunderte als Gebäude für die Landesverwaltung, als Hofschule und Ritterschule und u.a. von 1633 bis 1653 der reformierten Landesuniversität als Standort
Nach erheblichen Zerstörung im Verlauf des zweiten Weltkriesg wurde das Haus der Sozialgruppe Kassel e.V. übereignet. (damals "Verein Für Volkswohl"). Das Gebäude grenzt direkt an die alten Brüderkirche - ca. 500 m vom Königsplatz und der Karlsaue entfernt.

Die Brüderkirche wurde im Jahr 1376 fertiggestellt und ist damit das älteste Gebäude der Stadt. Bereits im Jahr 1298 hatten Mitglieder des Karmeliterordens (Brüder des Ordens userer lieben Frau vom Berge Karmel) mit dem Bau einer gotischen Kirche an der Fulda. Der Orden hatte sich 1262 auf Wunsch des Landgrafen Heinrich I. in Kassel niedergelassen.
Während der "documenta 9" im Jahr 1992 fanden in der Kirche Ausstellungen statt. Nach der Zerstörung in der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1943 wurde die Kirche wieder aufgebaut und am 23. Oktober 1955 erneut geweiht. Aber 1971 wurde ein neues Gemeindezentrum an der Weserstraße 26 erbaut - mit der "Neuen Brüderkirche". Die "Alte Brüderkirche" wurde entwidmet und die "Stiftung Alte Brüderkirche" gegründet. Heutzutage dienen die Räumlichkeiten vorwiegend kulturellen und gesellschaftlichen Zwecken. Aber bei besonderen Anlässen - wie Ostern, Weihnachten oder Hochzeiten - wird das Gebäude wieder als Raum für Gottesdienste genutzt.

Stadthalle Kassel (bzw. Kongress Palais Kassel)
Diese 1914 eröffnete Veranstaltungshalle befindet sich im Kasseler Stadtteil West und wird von einem monumentalen, neoklassizistischen Portikus beherrscht. Zwei Säle breiten sich im Inneren der Stadthalle aus, wobei der größere davon bis zu 2.000 Menschen aufnehmen kann. Die Halle wurde bereits ein Jahr vor Fertigstellung (also 1913) zur Tausendjahrfeier Kassels verwendet. In der auch „Kongress Palais Kassel“ genannten Halle finden neben unterschiedlichen Ausstellungen auch Konzerte, Messen und Tagungen statt.

Staffagebauten
Staffagen sind im Gartenbau eingesetzt kleinere Bauwerke, die als Blickfang dienen sollen. Solche Staffagen gibt es in Kassel im Bergpark Wilhelmshöhe. Sie stammen teilweise aus den Jahren zwischen 1760 und 1785. Zu den bedeutenden Kasseler Staffagebauten zählen:
Chinesisches Dorf Mou-lang
Die Überreste dieses Ensembles aus dem späten 19. Jahrhundert erinnern noch an die frühere Chinoiserie (= Kunst, die sich an chinesische Vorbilder anlehnt).
Cestius-Pyramide
1775 errichtet und mit einer quadratischen Grundfläche versehen, ist die Pyramide dem bekannten Grabmal des Cajus Cestius in Rom nachempfunden worden. Leider kann sie nicht betreten werden.
Eremitage des Sokrates
Um das Jahr 1780 war eine Holzhütte im Bergpark eingerichtet worden, die man im 19. Jahrhundert ersetzte. Sie wurde dem griechischen Philosophen Sokrates gewidmet und war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts auch von Pavillons umgeben.
Grabmal des Virgil
Im 18. Jahrhundert entstand dieses Grabmal, das nach dem römischen Dichter Publius Vergilius Maro benannt worden ist.
Merkurtempel
Auf das 18. Jahrhundert geht dieser offene Rundbau zurück, der aus acht Säulen besteht. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Merkurstatue und die Kuppel des Tempels zerstört.
Plutogrotte
Das Bauwerk, das zwischen 1760 und 1785 eingerichtet worden ist, wurde nach dem römischen Gott Pluto benannt. Vor ihrer Zerstörung wies sie bunt verglaste Fenster und Türen auf.

Zwehrenturm (bzw. Zwehrener Turm)
Der Zwehrenturm ist neben dem Druselturm das zweite Überbleibsel der einstigen Stadtbefestigung von Kassel, die im 18. Jahrhundert abgetragen worden war. Der Turm entstand 1330 im Stile der Gotik und war lange Jahre als Stadttor verwendet worden. Außerdem ist im unteren Teil des Bauwerks bis ins 17. Jahrhundert ein Gefängnis untergebracht gewesen. Heutzutage werden die Innenräume des Turmes als Museum genutzt.

Museen und Galerien

Fridericianum
Das Museumsgebäude am Friedrichplatz war 1779 vollendet und von Beginn an als eines der ersten öffentlichen Museen auf dem europäischen Kontinent genutzt worden.

Neben Kunstgegenständen aus der Sammlung der hessischen Landgrafen war hier auch die fürstliche Bibliothek untergebracht. Das Haus ist heutzutag als „Kunsthalle Fridericianum“ ein Ort moderner Kunst und steht alle fünf Jahre als Haupthalle für Ausstellungen der documenta zur Verfügung.

Die Architektur des Bauwerks wird an der Front von einem Portikus bestimmt, der von sechs ionischen Säulen getragen ist.
www.fridericianum-kassel.de

Grimmwelt
In diesem Ausstellungshaus kann man in die Welt der Märchen und der Sprache eintauchen und vieles über das Leben und die Werke der Brüder Grimm erfahren. Man begegnet u.a. dem Wolf in Rotkäppchens Hütte, den Originalen der »Kinder- und Hausmärchen und erfährt mehr zum Deutschen Wörterbuch. Die Ausstellung ist in 25 Bereiche aufgeteilt, die mit Wörtern aus dem Deutschen Wörterbuch benannt sind. Zusätzlich werden wechselnde Sonderausstellungen gezeigt. Das frühere Brüder Grimm-Museum befand sich bis zum 31. Oktober 2014 im Palais Bellevue und war am4. September in das heutige Gebäude umgezogen. Das Gebäude, das nicht als Museum, sondern als Ausstellungshaus bezeichnet wird, umfasst eine Gesamtnutzfläche von rund 4.000 m², die sich auf fünf Geschosse verteilen. Die Ausstellungsfläche umfasst 1.600 m². Die Brüder Grimm waren Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859). Ihre letzte Ruhestätte fanden sie nebeneinander auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg.
GRIMMWELT Kassel gGmbH
Weinbergstr. 21
34117 Kassel
Tel.: 0049 – (0)561 – 5986190
info@grimmwelt.de
www.grimmwelt.de

Hessisches Landesmuseum
Nahe des Kasseler Rathauses und am Beginn der Wilhelmshöher Allee gelegen, bietet dieses 1913 eingeweihte Gebäude Ausstellungen vor allem zur Vor- und Frühgeschichte, zu Kunsthandwerk und Plastik sowie zur Folklorekunst an.

Museum für Sepulkralkultur

Das 1992 eröffnete Museum an der Weinbergstraße hat sich den Themata Tod, Sterben und Gedenken verschrieben. Eine interessante Dauerausstellung bildet den Schwerpunkt des Museums und zeigt auf 1.400 m2 Zeugnisse der Sepulkralkultur (vom lat. sepulcrum = Grab) des deutschsprachigen Raumes vom Mittelalter bis in die heutige Zeit.

Neue Galerie

Zwischen dem Rathaus und der Karlsaue liegt ein Gebäude aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das sich der europäischen Malerei und Skulpturkunst ab 1750 widmet. Unter den hier ausgestellten Arbeiten befindet sich auch „Das Rudel“ von Joseph Beuys.

Ottoneum
Das Haus wird heute als Naturkundemuseum verwendet und zeigt auf drei Etagen Ausstellungen zum "Wandel im Verständnis der Natur im Laufe von Jahrhunderten".
Das Ottoneum wurde zwischen 1603 und 1606 im Auftrag von Landgraf Moritz von dem Baumeister Wilhelm Vernukken errichtet. Seinen Namen erhielt das Gebäude nach Moritz`s Lieblingssohn "Otto". Es war das erste fest gebaute Theatergebäude Deutschlands.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurden hier Kanonen gegossen und1696 wurde es großflächig als Sitz der Kunstsammlung des Landgrafen Karl umgebaut. Im Jahr 1709 wurde es als Observatorium genutzt und beherbergte das Collegium Carolinum. Im Verlauf der folgenden Jahre waren hier dann eine Kunstakademie und sogar ein Militärlazaret untergebracht. Die Franzosen richteten hier 1866 ein Katasteramt ein. Aber ab 1885 war es Sitz der naturhistorischen Sammlung. Während des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1943 wurde das Gebäude erheblich beschädigt und nach dem Krieg wieder aufgebaut und 1954 wieder als Naturkundemuseum eröffnet.

Stadtmuseum
1979 als historisches Museum ins Leben gerufen, werden im Stadtmuseum geschichtliche Entwicklungslinien Kassels nachgezeichnet. Dafür bedient man sich Stadtmodellen, bildlichen Dokumenten und Alltagsgegenständen.

Weitere Museen

Weitere Informationen zu den Museen in Kassel erhält man unter:
www.museum-kassel.de

Opernhäuser und Theater

Staatstheater Kassel
Sein erstes Opernhaus erhielt Kassel im Jahre 1769. Dabei entstand das Gebäude auf Initiative des Landgrafen Friedrich II.. Dieser hatte den Umbau eines fürstlichen Palais am heutigen Opernplatz angeregt.
Der gigantische Neubau des Opernhauses aus dem Jahre 1909 wurde 1959 durch einen weiteren Neubau abgelöst. Das Staatstheater verfügt über ein hochrangiges Orchester, das auch als eines der ältesten Deutschlands gilt und seit 1502 besteht.
Im Staatstheater Kassel, einem Drei-Sparten-Theater, werden Opern, Operetten, Schauspiele und Ballettvorführungen gegeben.
www.staatstheater-kassel.de

Hinweis

Kassel verfügt aber nicht nur über das Staatstheater, sondern zudem über diverse Laientheater und Kleinkunstbühnen.

Kirchen

Garnisonskirche
Von der spätbarocken reformierten Garisonskirche, die im Jahre 1770 eingeweiht worden war, ist seit ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und dem Teilabriss 1955 nur noch eine Ruine zu sehen. Der Künstler Tadashi Kawamata integrierte diese im Jahre 1987 in seinen Beitrag zur documenta 8. Heute wird die Garnisonskirche auch gastronomisch genutzt.

Kreuzkirche

Die Kreuzkirche entstand 1906 als zentraler Kuppelbau, wurde aber im Zweiten Weltkrieg zerstört. Indes verwendete man bei der „Rekonstruktion“ die in einer Rundform angelegten Fundamente wieder. Darauf stehen nun zwölf Säulen, welche zwei Kuppeln tragen. Im Kirchenraum, in dem 700 Menschen Platz finden können, befinden sich eine große Rundempore und die Orgel.

Martinskirche (bzw. St. Martin)
Die gotische evangelische Pfarrkirche St. Martin dient dem Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck als Predigtstätte. Die einst römisch-katholische Kirche entstand während einer ungewöhnlich langen Bauzeit von 1364 bis 1462 und wurde 1524 evangelisch.
Zwischen dem ausgehenden 16. und dem Ende des 18. Jahrhunderts setzte man in der Kirche die hessischen Landgrafen bei.
Die heute zu sehende Kirche geht auf eine Rekonstruktion nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. Diese wurde zwischen 1954 und 1958 vorgenommen.

Burgen und Schlösser

Löwenburg
Die Löwenburg, im Bergpark Wilhelmshöhe gelegen, entstand zwischen 1793 und 1800 bewusst als verfallene Teilruine. Bei ihrem Bau orientierte man sich stark an mittelalterlichen englischen Ritterburgen.
Imposant sind die fürstlichen Wohn- und Aufenthaltsräume, welche im Rahmen einer Führung besichtigt werden können, sowie die Rüstkammer mit Exponaten aus dem 16. und dem 17. Jahrhundert.
www.museum-kassel.de

Oktogon

(siehe „Besondere Bauwerke/Herkules“)

Orangerie
Unter dem Landgrafen Karl in den Jahren zwischen 1703 und 1711 errichtet, bildet die Kasseler Orangerie seither den nördlichen Beginn der Karlsaue. Nachdem sie im Zweiten Weltkrieg infolge eines englischen Luftangriffes stark beschädigt worden war, wurde sie in den 1970ern rekonstruiert. Das Innere des Gebäudes enstand völlig neu. Gegenwärtig hat das Astronomisch-Physikalische Kabinett seinen Sitz in der Orangerie. Zudem befindet sich in ihr das Planetarium der Stadt. Beeindruckend ist der vor dem Gegäudekomplex befindliche große Garten sowie das dortige "Marmorbad".

Palais Bellevue

Auf Geheiß des Landgrafen Karl wurde 1714 dieser Palast erbaut, der ursprünglich als Observatorium diente, später aber zu einem Teil des (heute nicht mehr vorhandenen) Schlosses Bellevue und von Persönlichkeiten der Hofgesellschaft bewohnt wurde. Im Palais Bellevue, das den Zweiten Weltkrieg nahezu schadlos überstand, befinden sich heutzutage u.a. Räume der Louis Spohr-Gedenkstätte.
www.grimms.de/contenido

Schloss Wilhelmshöhe
Im Bergpark Wilhelmshöhe liegt dieses Schloss, welches heute als Museum verwendet wird und die Antikensammlung sowie die Gemäldegalerie Alter Meister enthält. Es entstand zwischen 1786 und 1798 nach Entwürfen der Architekten Simon Louis du Ry und Heinrich Christoph Jussow.
Der Mittelbau mit seiner Kuppel wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Die spätere Rekonstruktion des Schlosses erfolgte ohne die Kuppel und ließ den Mittelbau seither als Fremdkörper im Schloss wirken.
Im Weißensteinflügel sind die einzigen authentischen Räume der Landgrafen zu sehen.
Übrigens
Im Jahre 1871 war das Schloss nach der Kapitulation Frankreichs Ort der Inhaftierung von Napoléon III.

Universitäten und Hochschulen

Kunsthochschule Kassel
www.kunsthochschule-kassel.de
1777 wurde unter dem Landgrafen Friedrich II. (1760-1785) die Kasseler Akademie gegründet. In den 1960er Jahren wurde die Kunsthochschule in zwei Gebäudekomplexe am Rande der Karlsaue verlegt und gehört heute als Fachbereich 20 zur 1971 eingerichteten Universität Kassel. Zu den Fächern, welche an der Kunsthochschule unterrichtet werden, gehören:

  • Bildende Kunst
  • Kunstpädagogik
  • Kunstwissenschaften
  • Produkt Design
  • Visuelle Kommunikation

Universität Kassel
cms.uni-kassel.de
1970 als erste Gesamthochschule Deutschlands (= Gesamthochschule Kassel - GhK) gegründet, widmet sich die Kasseler Universität den Bereichen Umweltwissenschaft, den technischen Ingenieurwissenschaften, der Informatik, den Nanostrukturwissenschaften, der Erziehungswissenschaft, der Sozialwissenschaft, der Linguistik sowie der Kunst und dem Design. Die Universität nutzt insgesamt 22 Hochschulpartnerschaften, nimmt an über 100 internationalen Fachbereichskooperationen sowie 115 Partnervereinbarungen im Rahmen von Kooperations- und Austauschprogrammen innerhalb der EU teil.

Parkanlagen, Brunnen

Bergpark Wilhelmshöhe
Dieser berühmte 240 Hektar große Landschaftspark im Kassler Stadtteil Bad Wilhelmshöhe erstreckt sich im Habichtswald und weist als charakteristische Besonderheiten seine Größe sowie die beliebten Wasserspiele (siehe „Besondere Feste“) auf. Letztere ergießen sich vom Herkules über die Kaskaden in östliche Richtung zum Schloss Wilhelmshöhe. Der Park bezaubert zudem durch ein weitläufiges Netz an Spazier- und Wanderwegen sowie eine aufwändig gestaltete Landschaft, welche aus Grünflächen und Waldabschnitten besteht. Beeindruckend ist neben den prächtigen Bäumen auch die Rosensammlung, die sich auf einem „Roseninsel“ genannten Eiland mitten in einem Parkteich (Lac) befindet. Im Bergpark liegen viele berühmte Bauwerke Kassels. Diese sind größtenteils im Laufe des Stadtprofils eingehender beschrieben. Hier erst einmal nur die Namen:

  • Ballhaus
  • Schloss Wilhelmshöhe
  • Der Herkules
  • Große Gewächshaus
  • Löwenburg
  • Staffagebauten

Fuldaaue
In den 1970er Jahren anlässlich der Bundesgartenschau 1981 als innerstädtischer Park angelegt, kann man die Fuldaaue über Fußgängerbrücken (Schwimmbad- und Gärtnerplatzbrücke) über die Fulda von der Karlsaue her erreichen. Der Park, in dem sich auch ein künstlicher Baggersee („Buga-See“) befindet, der im Sommer zum Baden verwendet wird, bildet zusammen mit der Karlsaue eine der größten innerstädtischen Parkanlagen Deutschlands.

Karlsaue

Die Karlsaue ist mit der Fuldaaue über Fußgängerbrücken (Schwimmbad- und Gärtnerplatzbrücke) über die Fulda verbunden und 1,50 km2 groß. Diese wundervolle öffentliche Parkanlage beinhaltet neben vielen künstlich angelegten Teichen und Wassergräben auch die Orangerie mit dem Astronomisch-Physikalischen Kabinett sowie die Blumeninsel „Siebenbergen“. Beeindruckend ist auch die Bowlinggreen (= Karlswiese), die mit zahlreichen klassizistische Skulpturen erfreut.
Weitere sehenswerte Gartenanlagen Kassels sind:

  • Fürstengarten
  • Park Schönfeld (mit Botanischem Garten)
  • Park Wilhelmsthal (in Calden)
  • Stadthallengarten

Apollobrunnen
Der Apollobrunnen befindet sich am Renthof. Er wurde durch den Bildhauer und Hofbaumeister Wilhelm Vernukken auf dem Gelände des Renthofs errichtet. Er soll u.a. an die 1595 hier errichtete Hofschule und spätere Ritterakademie erinnern. Der Brunnen wurde entstand wahrscheinlich um 1618 beim Umbau der Hofschule zur Ritterakademie.

Aschrott-Brunnen
Vor dem Kasseler Rathaus stand einst der 1908 vom Rathausarchitekten Karl Roth erbaute Brunnen, welcher 12 m hoch und von Sigmund Aschrott gestiftet worden war, einem erfolgreichen jüdischen Unternehmer aus Kassel. Nachdem der „Judenbrunnen“ 1939 von den Nationalsozialisten demoliert und gleich darauf abgetragen worden war, wurde er 1987 vom Kasseler Künstler Horst Hoheisel neu geschaffen und in den Boden versenkt. Er soll an das Geschehene mahnend erinnern.

Sportstadien

Auestadion
Dieses Stadion im Süden Kassels enstand 1953 und wurde zwischen 1983 und 1993 modernisiert. Nach weiteren Umbauarbeiten bietet das heutige Stadion etwa 9.500 Sitz- und ca. 2.500 Stehplätze an.
Das Stadion ist das Heimstadion des Fußballvereins KSV Hessen Kassel, dient aber auch kulturellen Veranstaltungen sowie dem regelmäßigen Askina-Leichtathletik-Sportfest als Austragungsstätte.

Eissporthalle Kassel
Die 1977 eröffnete Eissorthalle ist nicht nur der Austragungsort der Heimspiele der Kassel Huskies, sondern wird auch als Veranstaltungsort für Konzerte verwendet. Täglich kann man auf der 30 x 60 Meter großen Eisfläche Eislauf betreiben.
www.huskies-online.de/eissporthalle

Nordhessen-Arena

Im Jahre 2009 wurde dieses Stadion für 8.000 Zuschauer eröffnet. Die Arena ist die sportliche Heimstätte der Kassel Huskies sowie der Handballer der MT Melsungen.

Die Fulda

Durch Kassel fließt die 218 km lange Fulda, der längste Fluss Hessens. Er entspringt im hessischen Teil der Rhön an der Wasserkuppe. Auf dem Kasseler Stadtgebiet verläuft auch die Kleine Fulda, ein Unterlauf des Flusses Drusel. Die Fulda ist neben der Werra einer der zwei Quellflüsse der Weser, welche zwischen dem Kaufunger und dem Reinhardswald in Hann. Münden entsteht. Der berühmte Weserstein in Hann. Münden erinnert seit 1899 an den dortigen Zusammenfluss von Fulda und Werra zur Weser mit der folgenden Inschrift:

"Wo Werra sich und Fulda küssen Sie ihre Namen büßen müssen,
Und hier entsteht durch diesen Kuss Deutsch bis zum Meer der Weser Fluss.“

Weitere Flüsse

Weitere Flüsse auf dem nördlichen Kassler Stadtgebiet sind die Drusel, die Ahne, die Wahle, die Losse und die Nieste. Sie münden alle in Kassel in die Fulda.

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