Jodhpur: Stadtgeschichte

Schenkt man dem hinduistischen Ramayana Glauben, einem Epik-Werk aus dem 4. Jahrhundert, waren die originalen Einwohner Jodhpurs die Abhiras (Ahirs). Später kamen die Aryaner (Arier) hinzu. Die Stadt war Teil des Gurjara-Pratihara-Imperiums und wurde bis ins Jahr 1100 vom mächtigen König Bargujar regiert.

Die eigentliche Gründung Jodhpurs geht auf das Jahr 1459 und Rao Jodha zurück, einem Rajput-Herrscher aus dem Geschlecht der Rathore. Dieser ist auch erkennbar im Stadtnamen gewürdigt. Jodha war sehr erfolgreich darin, das umliegende Gebiet zu erobern und ein Staatsgebiet mit Namen Marwar ins Leben zu rufen. Als Hauptstadt dieses Reiches fungierte die Stadt Mandore. Bald und noch unter Jodha wurde Jodhpur zur Hauptstadt Marwars.

Jodhpur lag an der strategisch sehr bedeutenden Straße zwischen Delhi und Gujarat, was die Stadt enorm am blühenden Handel mit Opium, Kupfer, Seide, Dattelpalmen und Kaffee teilhaben ließ.

In der Zeit des British Raj (1858-1947) war der Staat von Jodhpur der größte von allen in Rajputana. Jodhpur prosperierte weiterhin und gewann in den Zeiten des Friedens und der Stabilität immer weiter an Bedeutung und war sogar eine Art Gütesiegel dieser Zeit. Die Händler der Stadt, die so genannten Marwaris, nahmen bald eine dominierende Stellung im indischen Handel ein.

Im Jahre 1947, als Indien unabhängig wurde, ging der Prinzen-Staat von Jodhpur in der indischen Union auf. Jodhpur wurde nach Jaipur die zweitwichtigste und zweitgrößte Stadt des indischen Bundesstaates Rajasthan.