Helsingör: Stadtgeschichte

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Mittelalter, Neuzeit

Die Geschichte von Helsingör reicht bis ins Mittelalter zurück. Ihre Bedeutung und Entwicklung ist maßgeblich durch ihre Lage am Öresund und den Bau von Schloss Kronborg geprägt. Bereits im Jahr 1231 wurde der Name Helsingör erstmals urkundlich erwähnt, aber Reste von Siedlungen reichen bis etwa 70 v. Chr. zurück. Im Mittelalter war Helsingör ein wichtiger Handelsplatz, nicht zuletzt wegen seiner strategischen Lage an der schmalsten Stelle des Ö-resunds zwischen Dänemark undSchweden.

Durch die Einführung des Öresund-Zolls im Jahr 1427 durch König Erik von Pommern (1382-1459), wuchs Helsingör vom immer noch kleinen Fischerdorf zu einer bedeutenden Markt-stadt mit prächtigen Ziegelhäusern und Schlossanlagen. Der Sundzoll, der bis 1857 erhoben wurde, brachte der Stadt und dem dänischen Königshaus über Jahrhunderte erheblichen Reichtum, da alle nichtdänischen Schiffe einen Zoll entrichten mussten, um den Sund passieren zu können. König Erik war vermutlich auch für die Anlage des Stadtplans verantwortlich, der mit einem Gitternetz aus parallel zur Küste verlaufenden Straßen und rechtwinklig dazu verlaufenden Querstraßen noch heute im alten Stadtkern sichtbar ist.

Die Domkirche Sankt Olai stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das Schloss Kronborg wurde ab 1420 als Festung errichtet, um die Kontrolle über den Sundzoll zu sichern. Es wurde von Friedrich II. (1534-1588) im Stil der Nordischen Renaissance ausgebaut und gehört seit 2000 zur UNESCO-Weltkulturerbestätte. Es wurde als Schauplatz von Shakespeares (1564-1616) Drama "Hamlet" weit über Dänemark hinaus bekannt. Nach der Abschaffung des Sundzolls im Jahr 1857 entwickelte sich die Stadt dennoch weiter, so wurden der Hafen und die Industrie ausgebaut, der Handel nahm zu und die Einwohnerzahl stieg deutlich an. Helsingör ist mit Helsingborg in Schweden per Fähre verbunden und steht als älteste Partnerstadt der Welt mit Helsingborg in einer historischen Verbindung

Im 21. Jahrhundert

Helsingör ist im 21. Jahrhundert eine dynamische Küstenstadt , in der sich historische Architektur mit moderner Kultur und touristischen Angeboten verbindet. Die Einwohnerzahl von Helsingör ist seit 2008 von etwa 34.350 auf rund 47.500 Personen. Die Altstadt zählt zu den am besten erhaltenen Stadtkernen Europas und orientiert sich noch heute an mittelalterlichen Stadtplänen. Die Stadt hat sich auch kulturell modernisiert, z. B. durch die Umwandlung der ehemaligen Schiffswerft am Hafen zur "Kulturværftet“ – einem Zentrum mit Museum, Bibliothek und Konzertsaal in einer prismenartigen Glasarchitektur.

Das Stadtleben spielt sich vorwiegend in kleinen Gassen mit Cafés, Shops und historischen Fachwerkhäusern ab. Im öffentlichen Raum findet man beispielsweise die Skulptur "Han“ - das männliche Pendant zur "Kleinen Meerjungfrau“ in Kopenhagen. Der "Elsinore Walk“ führt Besucher entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und ist besonders familienfreundlich gestaltet. Helsingör ist zudem ein beliebter Ausgangs-punkt für Wanderungen in die Umgebung mit ihren kulturhistorischen Landschaften und Parks. Die Lage am Øresund und die Nähe zu Schweden prägen bis heute die Bedeutung der Stadt als Verkehrsknotenpunkt und für den Fährverkehr. Der Tourismus und der Dienstleistungssektor sind wichtige wirtschaftliche Faktoren