Helsingør verfügt über eine der am besten erhaltenen Altstädte in Europa. Man findet hier Häuser im Stil des 15. Jh. bis hin zur Gegenwart. Besonders erwähnenswert ist das Schloss Kronberg. Teile der Altstadt sind als Fußgängerzone ausgewiesen. Man findet hier u.a. zahlreiche Restaurants, darunter chinesische, japanische und italienische. Zudem Läden und Boutiquen. Es sei erwähnt, dass man so gut wie nirgens am Straßenrand parken kann. Dafür findet man zahlreiche preiswerte Parkplätze
Schloss Kronborg
Erich von Pommern, Erik VII. von Dänemark (1382-1459), errichtete 1420 unter der Bezeich-nung Krogen hier eine Festung aus einer quadratischen Mauer mit einer Seitenlänge von ca. 80 m und Wachhäusern in den Ecken. Ab 1429 wurde die östlich Burg genutzt, um den Öre-sund zu sichern und die Erhebung des Sundzolls im Hafen von Helsingør sicherzustellen, der von allen nicht-dänischen Schiffen erhoben wurde, die den Öresund durchqueren wollten. König Friedrich II. (1534-1588) von Dänemark ließ die mittelalterliche Festung dann von 1574 bis 1585 im Stil der Nordischen Renaissance erweitern und umbauen. Die Planung über-nahm der flämische Architekt Hans van Paeschen, der aber die Baustelle drei Jahre später nach Uneinigkeiten mit dem König verließ. Die offizielle Einweihung von Kronborg erfolgte am 15. April 1582. Das Schloss war von da an auch königliche Residenz und Wohnsitz.
Aufgrund der Unachtsamkeit von zwei Arbeitern brannte 1629 das Schloss mit Ausnahme der Schlosskapelle nahezu vollständig ab. Unter Christian IV. (1577-1648) wurde mit der Wiederherstellung begonnen, die bis 1639 dauerte. Bis auf einige Details wurde das Gebäude im ursprünglichen Zustand wiederhergestellt. Während des Zweiten Nordischen Krieges (1655-1661) gelang es schwedischen Truppen unter Feldmarschall Carl Gustav Wrangel (1613-176), die Festung 1658 nach dreiwöchiger Belagerung zu erobern. Bis zur Unterzeich-nung des Vertrags von Kopenhagen im Jahr 1660 blieb die Kronborg besetzt.
Von 1688 bis 1690 wurde Kronborg von dem dänischen Generalbaumeister Lambert van Haven ausgebaut und verstärkt. Damit wurde Kronborg zur stärksten Festung. Seit 1785 dient Kronborg nicht mehr als königliche Residenz, sondern nur als Kaserne und Festung. Mit der Aufhebung des Sundzolles im Jahr 1847 verlor die Festung ihre militärische Bedeutung. Aber erst1991 verließ die das dänische Militär Kronborg. Im November 2000 wurde Schloss Kronborg in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben. Shakespeare (1564-1616) verewigte das Schloss um 1599–1601 mit seinem Drama Hamlet.
Schloss Marienlyst
Schloss Marienlyst befindet sich am nördlichen Ortsrand von Helsingør. Das Schloss wurde im Jahr 1588 als königliches Lustschloss in Sichtweite von Schloss Kronborg erbaut. Es war anfangs ein einfacher Pavillon, wurde aber 1760 von Nicolas-Henri Jardin im klassizistischen Stil umgebaut und erweitert. König Christian VII. (1577-1648) schenkte es anschließend Juliane von Braunschweig, der zweiten Frau und Witwe seines Vaters. Nach 1858 wurde es als Badehotel genutzt. Heute sind in Marienlyst ein Museum und eine Kunstgalerie unterge-bracht. Der umliegende Park ist täglich geöffnet.
Helsingør Station
Helsingør Station (Bahnhof von Helsingör) liegt am Rand der Fußgängerzone, direkt gegenüber dem Fährhafen. Er wurde vom Architekten Heinrich Wenck im Stil der Neorenaissance entworfen und 1891 eingeweiht. Besonders sehenswert sind die Backsteinfassade und der repräsentative Eingangsbereich. Der Bahnhof ist der nördliche Endpunkt der etwa 46 km langen Kystbanen (Küstenbahn), die Helsingør mit Kopenhagen verbindet. Die zweigleisige Strecke ist elektrifiziert.
St.-Olai-Dom
Der St.-Olai-Dom, auch ala Marienkirche bekannt, (Sct. Olai Kirke, Helsingørs Domkirke) ist Sitz des evangelisch-lutherischen Bischofs von Helsingør. Die dem heiligen Olav geweihte Kirche wurde um 1200 erbaut und zwischen 1400 und 1450 erweitert, sodass gotische Elemente prägend wurden. Weitere Umbauten und Erweiterungen erfolgten zwischen 1475 bis 1560, dadurch wurde ein Teil der Kirchenausstattung im Stil der Renaissance durchgeführt. Der heutige Glockenturm von 1898 ist bereits der dritte Turm. Anfangs war die Kirche nicht als Bischofskirche konzipiert, das wurde sie erst 1961 nach der Teilung des Bistums Kopenhagen. Besonderheiten sind der 12 m hohen Barock-Altar von 1664 und die Fresken aus der Renaissance am Gewölbe des Mittelschiffs.
Liebfrauenkloster
Das Liebfrauenkloster wurde 1430 von den Mönchen des Karmeliterordens errichtet, nachdem Erik von Pommern die Karmeliter, die so genannten weißen Brüder, nach Helsingör eingeladen hatte. Nach der Reformation wurde das Kloster im Jahre 1541 in ein Krankenhaus und Altenheim umgewandelt. Darüber hinaus beherbergt das Kloster die Lateinschule und in den 1800er Jahren diente als Altenheim für die Bedürftigen. Seit 1991 hat die Klostergebäude als Verwaltungsgebäude für Helsingør Gemeinde gedient. Heutzutage befinden sich hier ein Museum und ein Kulturzent-rum, das die Geschichte des Klosters und die Stadt Helsingør dokumentiert.
Helsingør Bymuseum
Das Helsingør Bymuseum ist das Stadtmuseum von Helsingör. Es befindet sich seit 1520 in dem alten Karmeliterhaus, dessen ältester Teil von den Karmelitermönchen 1516 als Hospital für "kranke ausländische Seeleute" errichtet wurde. Der Rest der bestehenden Gebäude wurde im 16 und 17th. Jahrhundert von den Trolles und Brah-es errichtet. Bis 1902 250 Jahre lang war es das Armenhaus von Helsingør. Die Sammlungen bringen die Geschichte der Stadt von Mittelalter und er Renaissance über die Zeit des Sundzolls bis in die Gegenwart nahe. Eine Besonderheit des Museums ist ein detailgenaues Modell 1:300 von Helsingør aus dem Jahr 1801. In dem Museumsladen findet man u.a .alte Spielzeug, Glaswaren und Bücher.
HAN
Die Skulptur "HAN“ (ER) ist eine glänzende polierte stählerne Skulptur eines jungen Mannesvor dem Kulturværftet. Die Skulptur ist besonders bekannt für ihre Anspielung auf die Kleine Meerjungfrau in Kopenhagen. HAN sitzt auf einem Stein und schaut übers Meer und auf Schloss Kronborg, während seine Oberfläche das Meer und den Himmel spiegelt. HAN wurde von dem dänisch-norwegischen Künstlerduo Elmgreen & Dragset geschaffen.
Danmarks Tekniske Museum
Danmarks Tekniske Museum (Technikmuseum) wurde von einer privaten Stiftung in Kopenhagen gegründet und zog 1966 nach Helsingor, wo es zunächst auf verschiedene Standorte verteilt war. Heutzutage hat das Museum seinen Sitz in Gebäuden, die einst eine Eisengießerei beherbergten. Die Sammlungen des Museums beherbergen den Bereich der Wissenschafts- und Technologiegeschichte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Es verfügt über verschiedene Objekte, die speziell für die Geschichte der Kommunikation Bedeutung haben, darunter Christian Sorensens Setzmaschine, Hansens Schreibmaschine anno 1867 sowie Valdemar Poulsens Magnettongerät von 1898. Zu sehen ist zudem die restaurierte Werkstatt eines Zinnverarbeiters. In der Abteilung für Transport und Verkehr ist ein 1888 konstruiertes Auto ausgestellt. Auch verschiedene kleinere Flugzeuge und eine 1’B1’-Tenderlokomotive Baujahr 1868 findet man hier.
Kulturzentrum, Kulturwerft
Die Kulturværftet (Kulturwerft“) ist das Kulturzentrum der Stadt. Es befindet sich in den Werftgebäuden der früheren Werft (Skibsværft) im Hafen von Helsingør. Auf einer Fläche von rund 13.000 m² befinden sich u.a. das Værftmuseet (Werftmuseum) und die Zentralbiblio-thek der Stadt. Hier findet man zudem u.a. Versammlungsräume, Werkstätten sowie ein Café und Restaurant. Für Konzerte, Konferenzen oder Theatervorstellungen stehen ein kleiner Saal (Lille Scene) und ein großer multifunktionaler Saal mit 500 Sitz- und 1.000 Stehplätzen zur Verfügung. Die Kulturværftet wurde am 10. Oktober 2010 eröffnet
Øresundsakvariet
Das Øresundsakvariet (Öresund Aquarium) wurde 1973 eröffnet. Es ist ein Aquarium der Tierwelt des Öresunds und gehört zur Universität Kopenhagen. Es befindet sich in der Nähe des Öresunds am Nordhavnen der Stadt. In den Jahren 2005 und 2006 wurde das Aquarium umfangreich erweitert und renoviert. Dazu gehört ein neues, modernes Filtersystem für das Aquarienwasser.
Danserindebrønden
Der Danserindebrønden (Tänzerinnenbrunnen) wurde 1913 eingeweiht. Er befindet sich heut-zutage nahe einer Hafenanlage des Helsingør Havns. Die am Brunnenrand befindliche Statuengruppe zeigt drei junge, fröhlich tanzende Frauen. Der Brauer und Kunstmäzen Carl Jacobsen wollte Anfang des 20. Jahrhunderts ein Monument für das Königlich Dänische Ballett aufzustellen, das die drei Tänzerinnen Elna Jørgensen, Emilie Smith und Grethe Ditlevsen darstellt. Die Namen der Tänzerinnen sind am Brunnenrand eingraviert.
Gammelt Teater
Das Gammelt Teater (Altes Theater) wurde 1817 eingeweiht, wurde abgerissen und 1961 im Freilichtmuseum Den Gamle By wieder aufgebaut.
Den Gamle By
Den Gamle By ist ein Freilichtmuseum in dem sich seit 1961 das Alte Theater (Gammelt Teater) befindet.
Rathaus
Das heutige Rathaus in der Stengade 59 stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist ein Nachfolgebau mehrerer früherer Gebäude, die aber abgerissen wurden. Es wurde im Stil der Neogotik aus Backsteinen errichtet. Es ist Sitz der Stadtverwaltung von Helsingör
Maritime Museum of Denmark
Das Maritime Museum Dänemark (M/S Museet for Søfart ) präsentiert Ausstellungsstücke der zivilen dänische Seefahrt vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Fotoarchiv und Bibliothek verwahren den größten maritimen Fundus Dänemarks. Die preisgekrönte Architektur des neu-en Ausstellungsgebäudes hat 2013 international große Aufmerksamkeit erregt. Das Museum wurde 1915 unter dem Namen Handels- und Seefahrtsmuseum gegründet und befand sich bis Ende 2012 auf Schloss Kronborg in Helsingør.
Das Museum befindet im Hafen von Helsingør, in der ehemaligen Helsingør Skibsværft und der heutigen Kulturværftet, in Sichtweite zum Weltkulturerbe Schloss Kronborg. Das 150 m lange und 25 m breite Trockendock wurde vom Architekt Bjarke Ingels als Ausstellungsraum zum eigentlichen Zentrum gemacht. Doppel-Etagen-Brücken-Bogen verbinden einzelne Museumsabschnitte und ermöglichen dem Besucher kurze Wege.
Hafen
Der Hafen von Helsingör (Helsingør Havn) liegt am nördlichen Ende des Öresunds. Als sehr kurzer Übergang ach Schweden gewann der Fährhafen schon früh an Bedeutung und zählt heutzutage mit zu den wichtigsten Häfen Dänemarks. Ein weiterer Hafen der Stadt, der Yachthafen Helsingør Nordhavn (Nordhafen), liegt an der Nordküste von Seeland. Beide Häfen befinden sich im Besitz der Helsingør Kommune. Helsingør Havn besteht aus drei Hafenbecken: Vestre Havn (Westhafen), Nordre Havn (Nordhafen) und Søndre Havn (Südhafen), dessen Einfahrt eine Wassertiefe von 7,5 m hat. Im Süden schützt eine etwa 300 m lange Mole den Hafen vor der offenen See.
Der Fährhafen befindet sich zum einen in der Südwestecke des Innenhafens im Søndre Havn, wo auch der Kopfbahnhof Helsingør Station liegt, zum anderen an der Außenseite der Südmole mit zwei Ablegern der Reederei Scandlines. Hier gehen beispielsweise die Fähren nach Puttgarden auf Fehmarn ab. Nordöstlich vom Schloss Kronborg befindet sich auf der dem Kattegat zugewandten Seite der Yachthafen Helsingør Nordhavn. Er hat Liegeplätze für 1.000 Boote und kann von bis 25 m langen Yachten angelaufen werden.