Freiburg: Stadtgeschichte

Ungefähr um das Jahr 1090 wurde im Auftrag Berthold II. dem Herzog von Schwaben und ab 1097 Herzog von Zähringen (1050-1111) auf dem Schlossberg eine Wehranlage errichtet. Dreißig Jahre später soll der Zähringer Herzog Konrad I. (1090-1152) die Stadtgründung unterhalb der Wehrburg beschlossen haben und ihr gemeinsam mit seinem Bruder Berthold III. (1085-1122) das Stadtrecht verliehen haben. Besonders durch die verkehrsgünstige Lage - durch das Gebiet führen wichtige Handelsstraßen, die Schwaben und das Elsass verbanden - wuchs die Stadt schnell. Wegen der florierenden Wirtschaft aus der Granitschleiferei und dem Silberabbau bekam Freiburg innerhalb kurzer Zeit wichtige Absatzmärkte. Vor allem im westlichen Teil des Schwarzwalds wurde ab dem 10. Jahrhundert das große Silbervorkommen abgebaut.

Bereits 1146 stand ein Vorgängerbau des Münsters und um 1200 wurde die gewachsene Siedlung mit einer Wehrmauer umgeben. Bereits 50 Jahre später waren schon wieder neue Siedlungen außerhalb der Mauer entstanden. Die Prosperität erhielt 1348 mit der Pestwelle und der damit einhergehenden Judenverfolgung einen Knick. Die Wehranlage, die den Ausgangspunkt der Stadtgründung gab, wurde 1346 zerstört. 1368 kauften sich die Bürger der Stadt von ihren ungeliebten Stadtoberen frei und unterstellten sich dem Schutz der fernen Habsburger. Durch die Herrschaft der Habsburger gelang es der Reformationsbewegung nicht, sich in Freiburg durchzusetzen. So wurde Freiburg für circa 150 Jahre Zufluchtsort des Basler Domkapitels.

Erst 1457 ging es für die Stadt wieder wirtschaftlich aufwärts, als Erzherzog Albrecht IV. (1447-1508) von Bayern eine Universität einrichtete. Gleichzeitig wurde auch am Münster gearbeitet, das 1515 geweiht wurde. 1498 machte Kaiser Maximilian I. (1459-1519), der letzte Ritter, Station in Freiburg, um hier den Reichstag abzuhalten. Für besonders historisch Interessierte sei erwähnt, dass Maximilian I. der Vater von Philipp I., dem Schönen (1478-1506), war, seine Mutter war Maria von Burgund. Philipp heiratete später Johanna von Kastilien, die spätere Mutter von Kaiser Karl V. (1500-1558). Maria erhielt nach dem Tod von Philipp I., mit dessen Leichnam sie durch die Lande zog, den Beinamen Johanna die Wahnsinnige.

Franzosen und Österreicher wechselten sich seit 1634 im Besitz der Stadt ab. Ab 1677 wurde Freiburg von Vauban, dem Baumeister des französischen Sonnenkönigs zur Festung ausgebaut. 1697 war es wieder Österreich, das über die Stadt verfügte. 1806 ging die Stadt in den Besitz des Großherzogtums Baden über, als Napoleon die europäische Landkarte neu ordnete. Dadurch wurden alle Klöster aufgehoben.

Schon 1845, durch einen Bahnanschluss, begann für die Stadt das Zeitalter der Industrialisierung.
Freiburg wurde durch die Bombenangriffe 1940 zu weiten Teilen zerstört. In den Nachkriegsjahren wurde viel Verlorenes wiederhergestellt.

Von 1945 bis zur Gründung des Landes Baden-Württemberg am 25. April 1952 war Freiburg die Landeshauptstadt des Landes Baden. Bei der Wahl zum Oberbürgermeister wurde mit dem Bündnisgrünen Dieter Salomon der erste Grüne in ein derartiges Amt gewählt.

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