Eisenstadt: Stadtgeschichte

Die ersten Anfänge

Vor unserer Zeitrechnung gehörte die Region des heutigen Eisenstadt zum keltischen Königreiches Noricum und zur Umgebung von deren Höhensiedlung auf dem Schwarzenbacher Burgberg.
Unter den Römern lag das heutige Eisenstadt in der Provinz Pannonia. Um 800, also zur Zeit Karls des Großen, kam es zur Besiedlung durch die Bajuwaren.
Die erste schriftliche Erwähnung als „minor Mortin“ stammt aus dem Jahr 1264. Die Region gehörte um diese Zeit zum Königreich Ungarn.

Während des Hochmittelalters und der Neuzeit

Unter der ungarischen Adelsfamilie Kanizsai, in deren Besitz die Stadt im Jahr 1373 kam, wurden die Stadt von einer Mauer umgeben, innerhalb der eine Wasserburg entstand. Ihr Namen Eysenstat“ - starke Stadt - stammt aus dieser Zeit und das Marktrecht erwarb die Stadt im Jahr 1388. Westungarn war größtenteils von Deutschen besiedelt und gelangte als Pfand an die Habsburger. Von denen erwarb 1445 der österreichische Herzog Herzog Albrecht VI. (1418-1463) die Stadt. Das führte dazu, dass Eisenstadt die folgenden 150 Jahre unter österreichscher Herrschaft verblieb. Während des Türkenkrieges eroberten die Türken im Zuge ihres Krieges gegen Wien 1529 und 1532 Eisenstadt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erhielt Graf Ladislaus Esterházy (1626-1652) im Jahr 1648 vom römisch-deutschen Kaiser Ferdinand III. (1608-1657) in seiner Funktion als König von Ungarn u.a. die Region Eisenstadt zum Lehen. Eisenstadt war seinem Vater Graf Nikolaus Esterházy (1582-1645) bereits 1622 als Pfand - aber nicht als Lehen zugeteilt worden. Und 1687 wurde sein Nachfolger Graf Paul Esterházy (1635-1713) von Leopold I. (1640-1705) in den Reichsfürstenstand erhoben. Das Fürstengeschlecht der Esterházy prägte danach bis in die heutige Zeit Eisenstadt. Am 26. Oktober 1648 wurde Eisenstadt auf Drängen der Bürger von Ferdinand III. zur Freistadt erhoben, wodurch die Stadt keinem Herrscher außer dem Kaiser untertan war. Außerhalb der Stadtmauern, auf von ihm verwaltetem Gebiet, siedelte Paul I. Esterházy 1670 unmittelbar neben dem damaligen Eisenstadt und in sechs umliegenden Orten, den so genannten Siebengemeinden, etwa 3.000 Juden an, die zuvor aus Wien vertrieben worden waren. Samson Wertheimer (1658–1742), der in Wien als Hoffaktor tätig war, wirkte in Eisenstadt als Rabbiner.

Die Familie Esterházy entwickelte sich allmählich zu einer der reichsten Adelsfamilien in Mitteleuropa und hatte sich für Eisenstadt als Hauptsitz entschieden. Unter ihnen wurde die frühere Wehrburg zu einem repräsentativen Barockschloss um, sodass es sich sogar Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) nicht nehmen ließ hier ihre Aufwartung zu machen. Nachdem Joseph Haydn (1732-1809) 1760 zum fürstlichen Hofkapellmeister ernannt worden war, begann hier eine dreißigjährige Glanzzeit des Kunstlebens.
1809 wurde Eisenstadt zur Zeit Napoleons von französischen Truppen besetzt. Zwischen 1865 bis 1898 konnten die Esterházys nur mit kaiserlicher Hilfe einen Bankrott abwenden.
Der fürstliche Glanz von Eisenstadt war erloschen
Und im Jahr 1897 wurde Eisenstadt an das ungarische Eisenbahnnetz angeschlossen.

Nach dem 1. Weltkrieg bis heute

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Doppelmonarchie Österreich-Ungarns beendet. Durch den Friedensvertrag von St. Germain 1919 mit Österreich und von Trianon 1920 mit Ungarn kam das Gebiet 1921 als Burgenland zu Österreich.
Eisenstadt wurde am 19. Oktober 1925 Sitz der burgenländischen Landesregierung und damit de facto zur Landeshauptstadt.

Eisenstadt wurde 1923 um Eisenstadt-Schlossgrund, 1938 um Unterberg-Eisenstadt, 1939 um Oberberg-Eisenstadt sowie 1970 um Kleinhöflein und St. Georgen erweitert.
Nach der "Heimführung“ Österreichs in Deutsche Reich im 1938 wurde das Burgenland aufgelöst und sein nördlicher Teil mit Eisenstadt kam zum Gau Niederdonau.
Die jüdischen Eisenstädter wurden vertrieben und größtenteils ermordet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Eisenstadt nur einmal das Ziel eines Bombenangriffs

Nachdem Eisenstadt 1945 durch die Rote Armee besetzt worden war, blieb die Stadt bis 1955 unter sowjetischer Cesatzung.
1956 wurde Eisenstadt Sitz der evangelisch-lutherischen Superintendentur Burgenland sowie 1960 Sitz der römisch-katholischen Diözese Eisenstadt.
1965 wurde der Hauptstadtstatus von Eisenstadt in die Stadtverfassung aufgenommen und erst 1981 in Artikel 7 der Landesverfassung des Burgenlandes.
Wichtig war der Bau der Südost Autobahn A 3, die über die A2 Wien mit Eisenstadt verbindet. Das vorerst letzte Teilstück der A 3 wurde im Oktober 1996 im Jahr dem Verkehr übergeben.

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