Ärzte und Naturwissenschaftler
János Bolyai (1802-1860)
Mathematiker. Bolyai kam 1802 in Cluj als Sohn eines Mathematikprofessors zur Welt. In Wien studierte der naturwissenschaftlich-, sprach- und musikbegabte junge Mann an der Militärakademie Ingenieurwissenschaften. Einen Namen machte er sich weltweit als einer der ersten Mathematiker auf dem Feld der nichteuklidischen Geometrie. Daher wurde nach ihm auch ein Mondkrater, ein Asteroid und die Universität in Cluj benannt (Babes-Bolyai-Universität). Bolyai, der zudem philosophische Fragmente aus der Mathematik herleitete und eine neue Finanzordnung ausarbeitete, starb 1860 im siebenbürgischen Neumarkt am Mieresch.
Maximilian Hell (1720-1792)
Astronom und Mathematiker. Maximilian Hell wurde 1720 in Schemnitz in der Slowakei geboren und studierte Mathematik sowie Philosophie in Wien. Später studierte der Jesuit zusätzlich Theologie und erhielt die Priesterweihe. 1753-1755 war er in Cluj und baute dort eine Sternwarte auf, die heute allerdings nicht mehr existiert. Danach ging er zurück nach Wien, um als Direktor der Wiener Hofsternwarte eine Position anzutreten. Nach Hell ist u.a. ein Mondkrater benannt. In Wien existiert die Hellgasse zu seinen Ehren. Er starb 1792 in der österreichischen Hauptstadt.
Emil Racoviță (1868-1947)
Biologe, Botaniker, Meeresforscher, Höhlenforscher, Polarforscher. Emil Racoviță wurde 1868 im ungarischen Iași in eine Aristokratenfamilie hineingeboren und gilt es Begründer der Höhlenforschung. Doch zuerst studierte er in Paris Recht, eher er sich an der Sorbonne den Naturwissenschaften widmete. Im Laufe seines Lebens hatte er zahlreiche Funktionen als Senator, Institutsdirektor sowie als Rektor der Uni von Cluj inne und war Mitglied in diversen naturwissenschaftlichen Verbänden. Zudem setzte er sich vehement für den Klimaschutz ein. Racoviță starb 1947 in Cluj.
Abraham Wald (1902-1950)
Mathematiker. Abraham Wald wurde 1902 im heutigen Cluj als Sohn jüdisch-orthodoxer Eltern geboren und machte sich einen Namen als einer der wichtigsten Statistiker im 20. Jahrhundert. Er studierte in Wien Mathematik. Sein Leben lang interessierte er sich vor allem für Geometrie, Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung. Zudem begründete er die statistische Entscheidungstheorie. Wald – zweifacher Vater – starb 1950 in Indien bei einem Flugzeugabsturz, nachdem er einen Gastvortrag abgehalten hatte.
Musiker und Komponisten
Alexander Uriah Boskovitch (1907-1964)
Der Musikpädagoge und Komponist. Boskovitch wurde 1907 in Cluj geboren und besuchte dort eine jüdische Schule. Schon früh begann er mit Kompositionen für Klavier und Orchester. Seine Studien absolvierte er in Paris. Als er zurückkam nach Cluj, wurde er Direktor des dortigen Opernhauses. Als Pädagoge hatte er zahlreiche jüdische Studenten. Zu den Werken des Engel Award-Preisträgers zählen "Jüdische Volkslieder" und "Adonai Ro'i" für Alt und Orchester. Boskovitch starb 1964 in Tel Aviv.
Eugen Cicero (1940-1997)
Der Jazz-Pianist Cicero kam 1940 als Eugen Ciceu in Cluj als Sohn eines orthodoxen Priesters und einer Opernsängerin zur Welt. Er begann schon mit vier Jahren Klavier zu spielen. Zwei Jahre später führte er ein Mozart-Klavierkonzert vor Publikum auf – mit dem städtischen Sinfonieorchester. Der Virtuose wurde später für seine Jazz-Improvisationen hochgeschätzt und erreichte Weltruhm. Im Jahr 1976 ehrte man ihn mit dem deutschen Schallplattenpreis. Seine Alben tragen Namen wie "Ciceros Concerto" oder Cicero's Chopin". Cicero starb 1997 in Zürich.
János Kőrössy (1926-2013)
Der Jazz-Pianist, Komponist Kőrössy wurde 1926 in Cluj geboren, wo er 2013 auch starb. All seine musikalische Ausbildung bekam er in seiner Heimatstadt. In seinen 30ern und 40ern hatte er zahlreiche Jazzclub-Auftritte in Bukarest und den Warschauer Pakt-Staaten, ehe er 1969 in die BRD auswanderte. Von dort aus schaffte er den musikalischen Sprung in die USA. Als Kőrössy 1990 nach Rumänien zurückkam, folgten zahlreiche Auftritte bei Festivals. Eins seiner Alben, das seine berühmte Mischung aus rumänischer Folklore und amerikanischem Jazz widerspiegelt, trägt den Namen "Sweet Home, Dor de acasă".
Ludovic Spiess (1938-2006)
Der Opernsänger und Politiker Spiess wurde 1938 in Cluj geboren und absolvierte die Kunstvolksschule in Brasov. In den 1960er Jahren arbeitete er am Operettentheater in Bukarest als Tenor. In seinem Leben hat er mehrere Canto-Preise gewonnen – u.a. in Toulouse und Rio de Janeiro erhalten. 1991-1992 engagierte Spiess sich als erster Kulturminister im freien Rumänien. Für die UNICEF übernahm er 1998 das Präsidentenamt des Rumänischen Nationalkomitees. 2006 starb er in der Walachei.
Cornel Tăranu (geb. 1934)
Komponist und Dirigent. Tăranu kam 1934 in Cluj zur Welt, wo er in den 1950er Jahren an der Musikakademie ein Studium absolvierte. Dort folgten Tätigkeiten als Dozent, Assistent und schließlich als Professor. Schließlich hängte er noch ein musiktheoretisches Studium in Paris an. Tăranu gründete im Jahr 1968 in seiner Heimatstadt das "Ars Nova"-Orchester, das er leitet und dirigiert. Seit 1993 ist der vielfach ausgezeichnete Musiker assoziiertes Mitglied der Rumänischen Akademie. Zu seinem Repertoire gehören Filmmusiken, Opern und Vokalwerke.
Mircea Tiberian (geb. 1955)
Jazzpianist. Mircea Tiberian wurde 1955 in Cluj geboren und studierte am Konservatorium von Bukarest. Sein erstes großes Jazz-Konzert gab er 1974 in Sibiu. Danach spielte er mit verschiedensten europäischen und US-amerikanischen Musikern zusammen. Tiberian leitet das International Jazz Festival in Bukarest und hat bereits zahlreiche Alben herausgebracht, u.a. "Back to my Angel" im Jahr 2002. Zudem unterrichtet er an verschiedenen Musikakademien.
Sándor Végh (1912-1997)
Violinvirtuose und Violinpädagoge. Sándor Végh kam 1912 in Cluj zur Welt und hatte ungarische Wurzeln. Nach seinem Studium an der Musikhochschule in Bukarest, lehrte er dort ab 1940 als Professor. Ab 1946 war er mit seinem selbst gegründeten Streichquartett "Végh Quartett" rund um den Erdball auf Konzerttournee, trat mit den herausragendsten Pianisten auf und unterrichtete Meisterklassen auf der Violine. Der Virtuose schrieb zudem das Werk "Musik als Erlebnis". Végh starb 1997 in Freilassing.
Sándor Veress (1907-1992)
Komponist. Sándor Veress kam 1907 im heutigen Cluj-Napoca als Sohn eines Historikers und einer Altistin zur Welt und machte sich einen großen Namen als einer der bedeutendsten Komponist seinerzeit. In Budapest studierte er ab 1923 Klavier, ab 1925 Komposition bei Zoltán Kodály. Später unterrichtete er an verschiedenen internationalen Universitäten – auch in den USA – Komposition und Musikpädagogik. Veress verstarb 1992 in Bern; er wurde vielfach ausgezeichnet mit u.a. dem Musikpreis der Stadt Bern (1987).
János Viski (1906-1961)
Komponist. János Viski wurde 1906 im heutigen Cluj geboren und war ab 1927 Kompositionsschüler bei Zoltán Kodály. Zu seinen Kompositionen zählen u.a. verschiedene Chorwerke und Lieder sowie eine sinfonische Suite und Klavierkonzerte. Ab 1941 gab er Unterricht an der Musikakademie von Budapest. Viski starb 1961 in Budapest.
Politiker und Herrscher
Miklós Bánffy (1873-1950)
Miklós Bánffy war Politiker und Schriftsteller. Graf Miklós Bánffy von Losoncz wurde 1873 im heutigen Cluj geboren und entstammt einer Familie mit Großgrundbesitz, zu dem auch das Schloss Bánffy in Bonchida gehörte. Zunächst studierte er Jura, und wurde dann ab 1906 Präfekt im Klausenburger Komitat. Zwischen 192 und 1922 agierte er als ungarischer Außenminister. Bánffy tat sich zudem als Autor von historischen Romanen (z.B. "Verschwundene Schätze") hervor und war Chefredakteur der literarischen Zeitschrift "Erdélyi Helikon". Der Adlige starb 1950 in Budapest.
Sigismund Báthory (1572-1613)
Sigismund Báthory war Fürst von Siebenbürgen und Reichsfürst des Heiligen Römischen Reiches. Er kam 1572 im heutigen Oradea zur Welt. Schon im frühen Alter übernahm er die Pflichten eines Fürsten. Seine Militärschläge waren gefürchtet. Im Jahr 1595 nahm er sich gewaltsam die Walachei. Fünf Jahre später dankte er ab, nachdem ihn seine Frau verlassen hatte. 1600 versuchte er, den Thron erneut zu besteigen, wurde aber verjagt. Ein Jahr später schaffte er es dann, sein Amt in Klausenburg noch einmal zu erlangen. Sigismund Báthory starb 1613 in Prag.
Stephan Bocskai (1557-1606)
Stephan Bocskai war Fürst von Siebenbürgen. Er kam 1557 in Cluj zur Welt, erlebte seine Kindheit jedoch am Habsburger Hof. Ab 1592 agierte er als Hauptkapitän der siebenbürgischen Wardeiner Burg. Später kämpfte er gegen die Habsburger, indem er sich als Führer an die Spitze des ungarischen Aufstandes stellte. Er regierte über das Königreich Ungarn. Seine Krone als Fürst von Siebenbürgen ist aus türkischem Gold in Handarbeit hergestellt worden und trug u.a. Rubinen, Perlen und Smaragde. Bocskai starb 1606 in Kaschau. Es wird vermutet, dass er vergiftet wurde.
Matthias Corvinus (1443-1490)
Matthias Corvinus war ein bedeutender König von Ungarn und Herzog von Österreich. Er wurde 1443 im heutigen Cluj als Sohn von Johann Hunyadi (Bezwinger der Türken) geboren. Bereits mit 14 Jahren wurde er König von Ungarn. Er tat sich als Eroberer verschiedener Habsburger Erblande hervor, regierte zeitweise von Wien aus und hatte ein Faible für die italienische Renaissance. Zudem verfügte er über die größte Bibliothek wissenschaftlicher und philosophischer Werke seinerzeit. In Ungarn wird er übrigens als "Matthias, der Gerechte" verehrt. Corvinus starb 1490 in Wien.
Ludovic Spiess (1938-2006)
Ludovic Spiess war Politiker und Opernsänger. Spiess wurde 1938 in Cluj geboren und absolvierte die Kunstvolksschule in Brasov. In den 1960er Jahren arbeitete er am Operettentheater in Bukarest als Tenor. In seinem Leben hat er mehrere Canto-Preise gewonnen – u.a. in Toulouse und Rio de Janeiro erhalten. 1991-1992 engagierte Spiess sich als erster Kulturminister im freien Rumänien. Für die UNICEF übernahm er 1998 das Präsidentenamt des Rumänischen Nationalkomitees. Spiess starb 2006 in der Walachei.
Schriftsteller
Bartolomeu Anania (1921-2011)
Bartolomeu Anania war ein Schriftsteller und rumänisch-orthodoxer Erzbischof. Bartolomeu Anania kam 1921 als Valeriu Anania in Glăvile zur Welt. Bartolomeu ist sein Ordensname gewesen, den er nach der Mönchsweihe im Jahr 1942 erhielt. Er studierte danach noch Medizin und Theologie. Ab 1933 war er als Erzbischof tätig und führte diesen beruf bis zu seinem Tode aus. Des weiteren verfasste er viele Schriften – ab 1982 war er als Schriftsteller tätig, war Mitglied im rumänischen Schriftstellerverband und übersetzte auch die Bibel, was ihm viel Ehre brachte. Dennoch hat sein Leben Schattenseiten – so war er für die Securitate im Einsatz (Deckname: Apostol). Auch zu Faschisten hatte er Kontakte, was ihm eine Inhaftierung brachte. Anania starb 2011 in Cluj.
Miklós Bánffy (1873-1950)
Miklós Bánffy war Schriftsteller und Politiker. Graf Miklós Bánffy von Losoncz wurde 1873 im heutigen Cluj geboren und entstammt einer Familie mit Großgrundbesitz, zu dem auch das Schloss Bánffy in Bonchida gehörte. Zunächst studierte er Jura, und wurde dann ab 1906 Präfekt im Klausenburger Komitat. Zwischen 192 und 1922 agierte er als ungarischer Außenminister. Bánffy tat sich zudem als Autor von historischen Romanen (z.B. "Verschwundene Schätze") hervor und war Chefredakteur der literarischen Zeitschrift "Erdélyi Helikon". Der Adlige starb 1950 in Budapest.
Lucian Blaga (1895-1961)
Lucian Blaga war Dichter, Journalist, Übersetzer, Philosoph, Wissenschaftler sowie Diplomat. Er wurde 1895 in Lancrăm als Sohn eines Pfarrers geboren, begann jedoch erst in seinem fünften Lebensjahr zu sprechen. Das Multitalent war eines von neun Kindern und machte sich später besonders als Dichter einen Namen. Blaga studierte Theologie, Philosophie und Biologie, unter anderem in Wien. Er übersetzte zudem Goethes Faust. In den Jahren 1926-29 war er als Diplomat engagiert, ab 1936 war er Mitglied der Rumänischen Akademie. Blaga starb 1961 in Cluj.
Elisabeth Hering (1909-1999)
Die Schriftstellerin Elisabeth Hering kam 1909 im heutigen Cluj als Elisabeth Leicht zur Welt. Als Siebenbürger Sächsin absolvierte sie das deutsche Gymnasium. Nach ihrer Lehre zur Buchhändlerin ehelichte sie einen Pfarrer. Im Jahr 1951 ließ sie sich scheiden und ging nach Leipzig, wo sie ihr erstes Werk veröffentlichte: "Der Oirol. Zwei Liebesgeschichten aus dem alten Korea". Es folgten 23 weitere Bücher, die in sechs Sprachen übersetzt wurden. Hering, die seit 1952 mit dem Verlagslektor Walter Hering verheiratet war, starb 1999 in Leipzig.
István Szilágyi (geb. 1938)
Der Autor István Szilágyi wurde 1938 in Cluj geboren und gehört der ungarischen Minderheit Rumäniens an. Der Lebenslauf des Gerbersohnes ist ungewöhnlich. So verdingte er sich zunächst als Maschinenschlosser und studierte später Rechtswissenschaften, ehe er ins literarische Fach wechselte. Sein eigenes Schreiben begann 1960, als er bereits als stellvertretender Chefredakteur der ungarischsprachigen Literaturzeitschrift UTUNK gearbeitet hatte. Szilágyis berühmtestes werk heißt "Steine fallen in versiegende Brunnen" (1975).
Eginald Schlattner (geb. 1933)
Der Schriftsteller und Pfarrer. Eginald Schlattner wurde 1933 in der rumänischen Stadt Arad geboren und studierte in Cluj evangelische Theologie, Hydrologie und Mathematik. Bis zur Rente und auch darüber hinaus war der in jungen Jahren wegen "Nichtanzeige von Hochverrat" Verurteilte als Gefängnispfarrer u.a. in Gherla tätig. Zudem veröffentlichte er drei autobiografisch gefärbte Romane, die sich mit der Securitate, den Siebenbürger Sachsen und diversen bizarren Persönlichkeitswandlungen beschäftigen. Dazu sei das Buch "Der geköpfte Hahn" (1998) als Beispiel genannt.
Philosophen und Theologen
Bartolomeu Anania (1921-2011)
Bartolomeu Anania war ein rumänisch-orthodoxer Erzbischof und Schriftsteller. Bartolomeu Anania kam 1921 als Valeriu Anania in Glăvile zur Welt. Bartolomeu ist sein Ordensname gewesen, den er nach der Mönchsweihe im Jahr 1942 erhielt. Er studierte danach noch Medizin und Theologie. Ab 1933 war er als Erzbischof tätig und führte diesen beruf bis zu seinem Tode aus. Des weiteren verfasste er viele Schriften – ab 1982 war er als Schriftsteller tätig und übersetzte auch die Bibel, was ihm viel Ehre brachte. Dennoch hat sein Leben Schattenseiten – so war er für die Securitate im Einsatz (Deckname: Apostol). Auch zu Faschisten hatte er Kontakte, was ihm eine Inhaftierung brachte. Anania starb 2011 in Cluj.
Lucian Blaga (1895-1961)
Der Philosoph, Dichter, Journalist, Übersetzer, Wissenschaftler sowie Diplomat Lucian Blaga wurde 1895 in Lancrăm als Sohn eines Pfarrers geboren, begann jedoch erst in seinem fünften Lebensjahr zu sprechen. Das Multitalent war eines von neun Kindern und machte sich später besonders als Dichter einen Namen. Blaga studierte Theologie, Philosophie und Biologie, unter anderem in Wien. Er übersetzte zudem Goethes Faust. In den Jahren 1926-29 war er als Diplomat engagiert, ab 1936 war er Mitglied der Rumänischen Akademie. Als Philosoph brachte er drei trilogien heraus: die des Wissens, der Werte und der Kultur. Blaga starb 1961 in Cluj.
László Tőkés (geb. 1952)
Der Pfarrer und Anführer des Widerstands gegen das Ceaușescu-Regime László Tőkés wurde 1952 in Cluj als Sohn eine Theologieprofessors geboren. Besonders hervorgetan hat er sich als geistlicher Dissident – Tőkés wird als Auslöser der rumänischen Revolution gehandelt, er hatte den Widerstand organisiert. Weiterhin ist der Vater dreier Kinder Mitglied im Europäischen Parlament und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ritter des Sterns von Rumänien (2009). Der emeritierte Bischof war auch schon für den Nobelpreis nominiert.
Eginald Schlattner (geb. 1933)
Der Schriftsteller und Pfarrer Eginald Schlattner wurde 1933 in der rumänischen Stadt Arad geboren und studierte in Cluj evangelische Theologie, Hydrologie und Mathematik. Bis zur Rente und auch darüber hinaus war der in jungen Jahren wegen "Nichtanzeige von Hochverrat" Verurteilte als Gefängnispfarrer u.a. in Gherla tätig. Zudem veröffentlichte er drei autobiografisch gefärbte Romane, die sich mit der Securitate, den Siebenbürger Sachsen und diversen bizarren Persönlichkeitswandlungen beschäftigen. Dazu sei das Buch "Der geköpfte Hahn" (1998) als Beispiel genannt.
Schauspieler und Regisseure
Michael Curtiz (1888-1962)
Regisseur. Michael Curtiz wurde 1888 als Manó Kertész Kaminer in Budapest geboren und studierte an der Königlich Ungarischen Akademie der Künste. Ab 1912 begann er als Schauspieler und Regisseur zu arbeiten – in seiner Heimat, aber auch in Schweden. Insgesamt machte Curtiz etwa 160 Filme. Für "Casablanca" (1942) erhielt er einen Oscar. Abenteuer und Drama interessierte ihn am meisten. Zu seinen Werken zählen auch Monumentalfilme wie "Sodom und Gomorrha" (1922), die zu den teuersten Produktionen Österreichs gehören. Curtiz war nach Wien emigriert, nachdem Ungarn eine Diktatur errichtet hatte. Er starb 1962 in Hollywood.
Sir Alexander Korda (1893-1956)
Regisseur, Produzent. Alexander Korda wurde 1893 als Sándor László Kellner im heutigen ungarischen Túrkeve in eine jüdische Familie hineingeboren. Ab 1912 begann seine Laufbahn beim Film, indem er die Zwischentitel für Stummfilme verfasste. Da Cluj Anfang des 20. Jahrhunderts als Hochburg für Stummfilm-Produktionen bekannt war, engagierte er sich auch hier. Mit 21 Jahren drehte Korda die ersten eigenen Filme, drei Jahre später erblickte seine Produktionsfirma Corvin das Licht der Welt. Korda avancierte zu einem der berühmtesten ungarischen Regisseure. Zu seinen Werken zählen z.B. "Das Privatleben des Don Juan" (1934). Produziert hat er u. a. "Anna Karenina" (1948). Auch seine älteren Brüder waren im Filmgeschäft tätig. Korda starb 1956 in London.
Jenő Janovics (1872-1945)
Filmpionier. Jenő Janovics kam 1872 im ungarischen Ungvár zur Welt. Er studierte, promovierte und habilitierte an der Babeș-Bolyai-Universität von Cluj. Zwischen 1913 und 1920 führte er bei 33 Filmen Regie. Sein erster Film hieß "Das gelbe Fohlen" (1913). Bekannt ist auch "The One Million Pound Note", der 1953 noch einmal als "Sein größter Bluff" verfilmt wurde. Er gilt zudem als Mentor des berühmten Regisseurs Alexander Korda, dessen Produktionsfirma er mitgründete und unterstützte. Seit 1905 Theaterdirektor in der Stadt. Jenő Janovics starb 1945 in Cluj.
Sportler
Octavian Abrudan (geb. 1984)
Fußballspieler. Octavian Abrudan kam 1984 in Cluj zur Welt und kickt seit 2013 wieder als Innenverteidiger bei Universitatea Cluj. In seinem Heimatverein war er bereits als 15-Jähriger sporadisch auf dem Feld eingesetzt. 2005 wechselte er zum heutigen Erstligisten Gloria Bistrița. Doch immer wieder kehrte er zu U Cluj zurück. Sein Marktwert entspricht 500.000 Euro.
Georgiana Birtoiu (geb. 1989)
Fußballspielerin. Georgiana Birtoiu wurde 1989 in Cluj geboren und spielt in der Position Stürmer für die rumänische Fußballnationalmannschaft. Im Jahr 2009 debütierte sie dort zur EM-Qualifikation. Zuvor war sie in drei verschiedenen Vereinen am Ball, unter anderem in Zypern beim AEK Kokkinichorion, wo sie insgesamt 27 Tore zwischen 2010 und 2011 schoss.
Răzvan Cociș (geb. 1983)
Fußballspieler. Răzvan Cociș kam 1983 in Cluj zur Welt und startete mit dem Fußball beim Universitatea Cluj-Verein, mit dem er die rumänische Juniorenwettstreit für sich entschied und fortan die Karriereleiter zum Profikader hochkletterte. Er spielt am besten im rechten Mittelfeld. Seit 2003 spielt er für die rumänische Nationalmannschaft – erst in der U21-Mannschaft, seit 2005 in der richtigen. Sein Marktwert beträgt 800.000 Euro.
Cristian Dulca (geb. 1972)
Ex-Fußballspieler. Trainer. Cristian Alexandru Dulca wurde 1972 in Cluj geboren und spielte 133 Fußballspiele als rechter Außenverteidiger in verschiedenen Vereinen. Von 1997-1998 war er in der rumänischen Nationalmannschaft. 1998 gewann er mit seinem Team dem rumänischen Pokalsieg. Seit 2008, nach Ende seiner aktiven Kicker-Laufbahn, engagiert er sich als Trainer zunächst bei Zweitligisten, seit 201372014 als Cheftrainer des Erstligisten Gaz Metan Mediaș.
Farkas Paneth (1917-2009)
Tischtennisspieler und -trainer. Farkas Paneth wurde 1917 in eine jüdisch-ungarische Familie in Cluj hineingeboren. Mit elf Jahren begann das Kind armer Arbeitereltern mit Tischtennis. Paneth wurde berühmt für seinen besonderen Ballwechsel im Jahr 1936 zur Weltmeisterschaft gegen Aloizy Ehrlich aus Polen. Das Rekordspiel begann mit einem zwei stunden und zwölf Minuten dauernden ersten Ballwechsel. Als Trainer führte er seine Sportler zu zahlreichen Welt- und Europameistertiteln. Farkas Paneth starb 2009 in seiner Heimatstadt, deren Ehrenbürger wurde.
Sonstige
Laszlo Berkeczy (1925-2009)
Deutsch-rumänisch-ungarischer Bildhauer. Berkeczy kam 1925 im siebenbürgischen Miercurea Ciuc zur Welt und studierte u.a. in Cluj Bildhauerei und Malerei. Dort fand er eine Anstellung als Dekormaler in einer Porzellanmanufaktur. Ab Mitte der 1950er Jahre befasste er sich intensiv mit Skulpturen, die er in der rumänischen Hauptstadt und in Cluj präsentierte – nach seiner Auswanderung nach Eschwege, auch in Deutschland und der Schweiz. Gelobt wurden sie vor allem, weil sie den Alltag so gut darstellten. Berkeczy starb 2009 in Eschwege.
Samuel Brassai (1800-1897)
Universalgelehrter. Samuel Brassai wurde 1800 in Sankt Georgen, Rumänien geboren und zeigte schon früh ein vielfältiges Talent für Sprachen und Naturwissenschaften. Ab 1834 lebte er in Cluj, wo er die Sonntagszeitung ins leben rief. Drei Jahre später gab er in verschiedenen Fächern Unterricht an der hiesigen Uni. An der Franz-Josefs-Universität war er ab 1875 als Dekan und ab 1879 als Rektor engagiert. Samuel Brassai publizierte zahlreiche Werke über Religion Mathematik usw. Er starb 1897 als "letzter siebenbürgerischer Polyhistor" in Cluj.
Doina Cornea (geb. 1929)
Menschenrechtlerin, Dissidentin und Professorin. Doina Cornea kam 1929 in Brașov zur Welt und studierte sowohl Französisch als auch Italienisch an der Universität von Cluj. Danach lehrte sie ab 1958 Französisch an der Babeș-Bolyai-Universität. In den 1980er Jahren veröffentlichte sie zahlreiche Protestbriefe gegen das Ceaușescu-Regime. Den ersten Brief hatte sie illegal an Radio Free Europe geschickt, wo er vollständig mit Namen vorgelesen wurde, was ihr viele Verhöre durch die Securitate einbrachte und sie den Job kostete. Ihr Aufbegehren brachte ihr aber auch viele Auszeichnungen und Preise.
Georg und Martin von Klausenburg (geb. um 1350)
Bildhauer in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. die zu den wichtigsten europäischen Bildhauern des 14. Jahrhunderts überhaupt zählen. Von den Gebrüdern stammt das Prager Reiterstandbild des Heiligen Georg im Burghof (1373), wovon eine Kopie in Cluj steht. Merkmale des damals völlig neuen Stils waren Elemente der Renaissance mit einer Basis der Hoch-Gotik. Sie wurden als Söhne eines Malers aus Cluj um 1350 geboren. Über ihr weiteres Leben ist nichts bekannt.
İbrahim Müteferrika (ca. 1670/1674-1745)
Universalgelehrter. İbrahim Müteferrika wurde zwischen 1670 und 1674 in Cluj geboren und konvertierte im Laufe seines Lebens zum Islam. Seine Begabungen und Betätigungen reichten von Diplomat und Verleger über Astronom und Historiker bis hin zu Soziologe und Theologe. Dazu sprach er mehrere Sprachen von Persisch über Lateinisch bis hin zu Französisch. Im Jahr 1729 hatte er weltweit die erste osmanische Druckerpresse in arabischer Schrift ins leben gerufen. İbrahim Müteferrika starb 1745.
Daniela Rus (geb. 1963)
Informatikerin. Daniela L. Rus kam 1963 in Cluj zur Welt und zog 19 Jahre später mit ihren Eltern in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie 1992 an der Cornell Universität ihren Doktor machte. Sie lehrt unter anderem am MIT Informatik und Elektrotechnik, wo sie auch als erste weibliche Direktorin tätig ist. Ihr Spezialgebiet sind Roboter sowie Sensor-Netzwerke. Auch mit Deutschland ist Rus verbunden: In Tübingen ist sie Mitglied im Fachbeirat des Max-Planck-Instituts für Biologische Kybernetik.
Félix Somló (1873-1920)
Jurist und Professor. Félix Somló kam 1873 mit ungarischen Wurzeln zur Welt und lehrte später an der Babeș-Bolyai-Universität von Cluj Jura. Er trat der Gruppe der österreichischen Rechtspositivisten bei und publizierte 1917 ein Werk namens "Juristische Grundlehre". Félix Somló nahm sich 1920 das Leben aus Ekel davor, dass seine Universität den rumänischen Autoritäten abgetreten wurde.
Neuen Kommentar hinzufügen