Chemnitz: Stadtgeschichte

Gründung der Stadt
Die eigentliche Gründung von Chemnitz geht auf die Zeit um das Jahr 1170 zurück. Damals entstand am Fluss Chemnitz eine stadtähnliche Siedlung, die sich in großer Nähe zum 1136 durch Kaiser Lothar III. etablierten Benediktinerkloster St. Marien befand. Chemnitz sollte bis 1308 freie Reichsstadt und im Mittelalter zum Wirtschaftszentrum werden. Dieser ökonomische Erfolg hängt natürlich insbesondere mit dem Bleichprivileg zusammen, welches die Stadt im 14. Jahrhundert erhielt.

Chemnitz als Industriestandort
Ein bedeutender Industriestandort wurde aus Chemnitz im 18. Jahrhundert. Die Wirtschaftskraft war erheblich, zumal ab 1800 die Spinnerei maschinell betrieben wurde, was auf Johann Esche aus Limbach zurückging. Die Industrialisierung brachte Chemnitz auch den Beinamen Sächsisches Manchester ein und weniger schmeichelhafte wie Ruß-Chamtz oder Rußnitz. Das nun zu den bedeutendsten deutschen Industriestädten gehörende Chemnitz wurde zudem früh zum Sitz eines Verwaltungsbezirks in der Kreishauptmannschaft Zwickau, die zum Staat Sachsen gehörte. Mit dem Jahre 1874 wurde aus Chemnitz eine „exemte Stadt“ – heute etwa kreisfrei. Ihre Funktion als Sitz der Amtshauptmannschaft behielt sie aber bei.

Chemnitz im Zweiten Weltkrieg
Da in Chemnitz u. a. Motoren für Tigerpanzer hergestellt wurden, wurde die Stadt zu einer Zielscheibe alliierter Angriffe. In deren Folge ist im Jahre 1945 aufgrund britischer und US-amerikanischer Luftbombardements ein Viertel des Wohnungsbestandes total zerstört worden. Die historische Innenstadt von Chemnitz brannte komplett aus. Im Gegensatz zur Innenstadt aber, die in den Nachkriegsjahren in veränderter Form wieder aufgebaut wurden, sind die alten Straßenzüge teilweise völlig verschwunden.

Von der DDR zur Wiedervereinigung
In der DDR wurden 1952 die Länder aufgelöst und Chemnitz erhielt die Funktion eines Bezirkssitzes. Am 10. Mai 1953 wurde die Stadt auf Beschluss der DDR-Regierung zu Ehren von Karl Marx in Karl-Marx-Stadt umbenannt. Dieser Name blieb der Stadt bis zur Volksabstimmung am 23. April 1990 erhalten: Damals hatten im Zusammenhang mit dem Beitritts Sachsens zur Bundesrepublik Deutschland die Einwohner der Stadt über den künftigen Namen abgestimmt. 76 % der Bürger stimmten für den alten Namen. Um die Mitte der 1990er begann man in Chemnitz mit der Bebauung der innerstädtischen Gebiete, welche sich um das Rathaus anordnen. Ein neuer Stadtkern entstand, der v.a. von den renommierten Architekten Hans Kollhoff und Helmut Jahn geprägt worden ist. Mit Hilfe privater Finanzierungen wurden diverse Bauten aus Gründer- und Jugendstil saniert

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