Stadtgeschichte

Bordeaux wurde circa 300 v. Chr. von den Kelten, die hier Zinnhandel durchführten, unter dem Namen Burdigala gegründet. Das Handelszentrum erfuhr dann besonders unter römischer Herrschaft, die 56 v. Chr. begann, einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Römer machten Burdigala zur Hauptstadt ihrer Provinz Aquitanien und begannen den Weinanbau zu intensivieren. Die Stadt wurde so zu einer der bedeutendsten Galliens. Nachdem die Völkerwanderungen das römische Reich zum Zusammenbruch gebracht hatten, wechselten sich Westgoten, Franken und Merowinger in den Besitzverhältnissen über die Stadt ab. Knapp drei Jahrhunderte, von 1154 bis ins Jahr 1451, gehörte Bordeaux zu den Besitzungen der Engländer in Frankreich.

Besonders die Periode des Hundertjährigen Krieges (1336-1453) verhalf Bordeaux zu großem Reichtum, als die Stadt mit allen Akteuren, die am Krieg beteiligt waren, wirtschaftliche Beziehungen unterhielt. Im Anschluss an den Krieg brach der Handel nicht ab, da der Warenaustausch mit den neuen Kolonien Frankreichs hinzukam. Im Jahr 1441 wurde die Universität in Bordeaux gegründet. 1494 nahm ein erstes Stadtparlament seine Arbeit auf.

Ab der Französischen Revolution 1789 begann sich Bordeaux städtebaulich, unter der Obrigkeit der Intendanten, die direkt Paris unterstellt waren, zu entwickeln. Noch heute kann man den Reichtum dieser Epoche an den prachtvollen Bauten und Plätzen innerhalb der Stadt wahrnehmen. Auch der Hafen wurde damals ausgebaut und somit zum bedeutendsten seiner Art in Frankreich. Im 18. Jahrhundert florierten die Geschäfte der Hafenstadt an der Atlantikküste weiter, allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, als Napoleon eine Kontinentalsperre gegen Großbritannien verhängte, die die Stadt von wichtigen Handelspartnern trennte. Erst mit der Kultivierung des Landes in der Zeit der Restauration, von 1815 bis 1830, begann eine erneute Periode lukrativer Geschäfte mit den verschiedensten Handelspartnern.

Während des Zweiten Weltkrieges war Bordeaux von Truppen der Wehrmacht besetzt, war aber auch gleichzeitig Zentrum des französischen Widerstandes. Nach dem Ende des Krieges wurde der Résistancekämpfer Jacques Chaban-Delmas zum Bürgermeister gewählt. Er behielt dieses Amt fast 50 Jahre lang.

Heute ist es vor allem der Handel mit Wein und die verschiedenen Industriezweige, die Geld in die Kassen der Stadt und der Bürger bringen.

Neuen Kommentar hinzufügen