Siebengebirge, Rotweinwanderweg und Kloster Maria Laach
Siebengebirge (Drachenfels, Ölberg und Petersberg)
Das Siebengebirge grenzt rechtsrheinisch im Süden unmittelbar an das Bonner Stadtgebiet an, ist vulkanischen Ursprungs und ist das älteste deutsche Naturschutzgebiet. Es besteht eigentlich aus über 40 Hügeln und Bergkuppen. Der Name leitet sich wohl daher ab, dass man im 18. Jahrhundert die sieben bekanntesten dieser Berge als pars pro toto genommen hat. Der höchste Berg des Siebengebirges ist mit 461 m der Ölberg.
Den schönsten Blick weit über das Rheintal hat man vom Drachenfels, vom Petersberg und vom Ölberg. Auf dem Petersberg befindet sich das Hotel Petersberg, nach dem 2. Weltkrieg Sitz der drei Hohen Kommissare der drei westlichen Besatzungszonen und seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland bis zum Regierungsumzug nach Berlin das Gästehaus der Bundesregierung und Schauplatz zahlloser Staatsempfänge. Zum Drachenfels fährt von Königswinter eine der ältesten und romantischsten Zahnradbahnen Deutschlands. Der schönste Beginn einer Fahrt oder einer Wanderung durchs Siebengebirge ist die Überfahrt mit der Autofähre von Bonn- Mehlem nach Königswinter.
Rotwein-Wanderweg
Der "Rotwein-Wanderweg" im Ahrtal führt auf einer Strecke von insgesamt 35 Kilometern (Teilstrecken sind natürlich möglich) meist auf halber Höhe durch die Weinbergterrassen von Bad Bodendorf über Bad Neuenahr/Ahrweiler bis nach Altenahr (oder umgekehrt) und bietet unvergleichlich schöne Ausblicke ins Ahrtal, aber auch attraktive Einkehr-Möglichkeiten. Da dieser Wanderweg inzwischen bundesweit sehr beliebt ist, empfiehlt es sich, ihn außerhalb der Hochsaison, also z.B. im Frühling oder auch im Winter zu erwandern.
Die genannten Orte an der Ahr sind von Bonn aus sowohl mit dem Zug als auch mit dem Auto in ca. 30 - 40 Minuten zu erreichen. Es gibt etliche Wanderführer, in denen der Rotweinwanderweg detailliert beschrieben ist, u. a.: Das Ahrtal von Bad Bodendorf bis Altenahr mit Karte und Beschreibung des Rotweinwanderweges. Wanderführer Ahrgebirge/Osteifel (mit Rotweinwanderweg)
Kloster Maria Laach
Die weit über Deutschland hinaus bekannte Abtei Maria Laach mit Kirche und Benediktiner-Kloster liegt in einem Naturschutzgebiet in der Vulkan-Eifel am Laacher See, einem in einem Vulkan-Krater entstandenen See und gilt als eines der bedeutendsten Denkmale romanischer Architektur in Deutschland. Die Abteikirche ist öffentlich zugänglich, das Klosterinnere nur nach vorheriger Anmeldung (Tel. 02652-590). Das Kloster hat einen Gastflügel, der von vielen Menschen für ein paar Tage der Ruhe und der Besinnung genutzt wird. Es gibt aber auch ein zum Klosterkomplex gehörendes (4 Sterne-) Hotel mit gutem Restaurant, Terrasse und Bierstube (Tel. 02652-5840). Empfehlenswert ist frischer Fisch aus dem See. Die unberührte und ursprüngliche Landschaft um das Kloster herum empfiehlt sich für erholsame, nicht allzu anstrengende Spaziergänge. Anfahrt: Mit dem Auto über die A 61 Richtung Koblenz, Ausfahrt Mendig/Maria Laach, Entfernung Bonn - Maria Laach ca. 55 km
Tipp
Zum Kloster gehört ein Hofgut, das streng ökologisch betrieben wird. Die Produkte des Hofguts, u. a. das Fleisch von Limousin- Rindern, wird im Hofladen am Parkplatz vermarktet.
Brühl, Schloss Augustusburg und Max Ernst Museum
Die Stadt Brühl liegt ungefähr auf halbem Weg zwischen Bonn und Köln. Die beiden Highlights der Stadt sind das Schloss Augustusburg mit dem dazu gehörigen Jagdschloss Falkenlust und das kürzlich durch einen interessanten Neubau erweiterte Max Ernst Museum. Schloss Augustusburg, vor dem Regierungsumzug Schauplatz vieler Staatsempfänge, ist ein Meisterwerk des Rokoko und war die Lieblingsresidenz des Kurfürsten Clemens August. Herzstück des Schlosses ist das von Balthasar Neumann entworfene Prunktreppenhaus. Schloss Augustusburg, zu dem auch ein sehenswerter Park gehört, ist bereits seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe. Das Museum verfügt über eine der umfangreichsten Sammlungen der Werke des Künstlers weltweit.
Es sei erwähnt, dass Max Ernst, einer der wichtigsten Vertreter des Dadaismus und des Surrealismus des 20. Jahrhunderts, 1891 in Brühl geboren wurde.
Bahnhof Rolandseck, Hans Arp-Museum
Der Bahnhof Rolandseck liegt wenige km südlich von Bonn bei Remagen an der B 9 (Richtung Koblenz ) oberhalb des Rheins.
Er ist einer der ganz wenigen noch erhaltenen klassizistischen Bahnhofsgebäude aus der Zeit des frühen deutschen Eisenbahnbaus, er wurde im Jahr 1856 vollendet. Hier sind schon Königin Viktoria von England, Kaiser Wilhelm II, Bismarck, Heinrich Heine, Friedrich Nietzsche und viele andere zu Gast gewesen. Johannes Brahms, Clara Schumann und Franz Liszt haben hier Konzerte gegeben. Auch Alfred Biolek's "Bios Bahnhof" fand hier statt und machte den Bahnhof deutschlandweit richtig bekannt.
Das Baudenkmal aus den Anfängen des Eisenbahnzeitalters verfiel im Laufe der Zeit zusehends und sollte abgerissen werden. 1964 entdeckte Johannes Wasmuth das Kleinod-Gebäude und schuf dort den Künstlertreff. Nachdem die wirtschaftlichen Probleme dieser Privatinitiative immer drängender wurden, gründete das Land Rheinland-Pfalz 1973 die "Stiftung Bahnhof Rolandseck", die das Bahnhofsgebäude erwarb, die finanziellen Lasten für den Unterhalt und den Betrieb der Kultureinrichtung übernahm und damit die Zukunft des Bahnhofs auf ein solides Fundament stellte. 2001 wurde mit der Renovierung und Restaurierung die Bahnhofsgebäudes begonnen und zur Wiedereröffnung wurde ein großes Fest veranstaltet.
Das dortige Arp-Museum ist spektakulär und hat vielfach kontroverse Diskussionen ausgelöst. Allein der Museumsbau lohnt bereits einen Besuch. Der neue Eingang unter dem Bahnhof führt in den Museumsneubau. Ein breiter Tunnel unter den Gleisen bildet die Verbindung zwischen Bahnhof und Museum. Er endet in einem Wechselausstellungsraum für die Gegenwartskunst. Von dort gibt es einen Zugang in die Ausstellungsräume auf den Rheinhöhen. Dort werden nur Werke von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp ausgestellt.
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