Bern: Stadtgeschichte

Das Gebiet um Bern (Schweiz) war bereits seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. besiedelt. Allerdings war es erst im Jahre 1191, als der Herzog Berchthold V. von Zähringen diese Stadt gründete. Eine Sage aus dieser Zeit berichtet darüber, das Berchthold in der Nähe seiner Neugründung einen Bären erlegt hatte und daher seiner neuen Stadt den Namen Bern gab. Eine andere, weniger sagenumwobene Erklärung für den Namen ist das zur damaligen Zeit beliebte Verona gewesen, deren deutsche Entsprechung Bern war.

Des Herzog Berchtholds Ideen für die Strukturierung der Stadt waren alles andere als unklar: Den Schutz der Stadt sicherte er durch die Lage auf einer Landzunge; so wurde Bern an einer Biegung der Aare angelegt und war somit von allen Seiten aus geschützt. Auf der Stadtseite, auf der diese natürliche Sicherheit durch den Fluss nicht gesichert war, ließ Berchthold eine Mauer errichten.

Im Jahre 1218 starb das Geschlecht der Zähringer aus und Bern wurde Freie Reichsstadt, war nun also direkt dem Kaiser unterstellt und genoss die damit verbundenen Rechte.

Das Jahr 1294 markierte die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus Bern. In diesem Jahr kam der Vorwurf auf, die Juden hätten einen kleinen Jungen ermordet. Dieser Junge fand später unter dem Namen Rudolf von Bern als Märtyrer Verehrung. Auf diesen Vorwurf hin, der wohl mehr ein Vorwand für Enteignungen und Vertreibung der jüdischen Mitbewohner war, wurden zahlreiche Juden gerädert und die verbleibende jüdische Bevölkerung der Stadt verwiesen.

Durch die sichere Lage an der Aare wuchs die Stadt Bern sehr rasch und dehnte sich ins westliche Umland aus.

Davon zeugen noch die Wehrtürme der Stadt: 1256 der Zeitglockenturm, 1345 der Käfigturm, 1622 der Christoffelturm. Weitere Sicherheitsanlagen kamen in Folge des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) hinzu und wurden Schanzen genannt.

Nach mehreren Siegen erreichte Bern im 14. Jahrhundert seine völlige Unabhängigkeit. Dazu hatte es zuvor über Freiburg und die Habsburger zu triumphieren (1298 Schlacht von Dornbühl) und später über die Burgunder (Laupenkrieg 1339). Den Laupenkrieg konnte Bern indes nur gewinnen, weil es von drei weiteren Waldstätten unterstützt worden war: Schwyz, Unterwalden und Uri. Mit diesen drei Städten hatte sich Bern im Jahre 1323 verbündet. Im Jahre 1353 dann trat Bern dem Bund der Innerschweizer Waldstätten bei. Es war somit die achte Mitgliedsstadt.

Das Jahr 1405 war das Jahr des großen Brandes, in dessen Verlauf weite Teile der aus Holz erbauten Stadt zerstört wurden. Der anschließende Wiederaufbau erfolgte unter Verwendung von Sandstein als Baumaterial. Zur damaligen Zeit entstand auch das mittelalterliche Stadtbild, das dem Bern-Besucher der Gegenwart noch immer präsentiert werden kann.
Im Jahre 1848 dann wurde Bern durch die erste Eidgenössische Bundesversammlung zum Sitz der Bundesbehörden bestimmt, was es noch heute ist.