Berlin: Schriftsteller, Produzenten und Dichter

Johannes Robert Becher (1891-1958)
Becher wurde am 22. Mai 1891 in München geboren. Er war war ein expressionistischer Dichter und Politiker, der DDR, darunter Minister für Kultur sowie erster Präsident des Kulturbundes der DDR.
Besonders bekannt wurde er auch im West als Verfasser des Textes der Nationalhymne der DDR aus dem Jahr 1949 "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, laß uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland.
Der Text der Hymne wurde aber seit 1972 wegen dem Hinweis auf Deutschland, einig Vaterland, nicht mehr gesungen.
Becher verstarb am11. Oktober 1958 in Berlin an den Folgen seiner Krebserkrankung. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in der Chausseestraße in Berlin-Mitte.

Artur Brauner (1918-2019)
Artur Brauner wurde am 1. August 1918 in Łódź in Polen als Sohn des jüdischen Holzgroßhändlers Moshe Brauner und seiner Frau Brana geboren. Er war ein sehr erfolgreicher Filmproduzent und Unternehmer. Während der Besetzung Polens hatte er sich in der damaligen Sowjetunion vor den Nazis versteckt. Sein bekanntester Film war sicherlich "Hitlerjunge Salomon" aus dem Jahr 1990. Er war am 7. Juli 1919 im Alter von 100 Jahren verstorben und hatte seine letzte Ruhestätte auf dem jüdischen Friedhof in Berlin an der Herstraße gefunden.

Bertolt Brecht (1898-1956)
Schriftsteller und Regisseur. Eugen Bertholt Friedrich Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren.
Brecht wuchs in einem ökonomisch gesicherten Familie auf. Er besuchte das Realgymnasium in Augsburg – das heutige Peutinger-Gymnasium. Bereits als Schüler gab er gemeinsam mit einem Freund eine Schülerzeitung heraus, wobei der größte Teil der Beiträge von ihm selbst stammten.
Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs am 1914 gelang es ihm trotz seines Alters sogar, eine Reihe von patriotischen Reportagen, Gedichten sowie Prosatexten in einigen Zeitungen zu veröffentlichen, aber mit dem Fortgang des Krieges verschwand seine anfängliche Begeisterung. Während des Krieges schrieb und veröffentlichte er mit Freunden diverse Werke.
In diese Zeit fielen auch seine ersten Liebschaften, so mit der Schülerin Rosa Maria Amann, oder mit Paula Banholzer.
Im März 1917 meldete sich zum Kriegshilfsdienst, um damit sein Notabitur machen zu können. Im Sommer 1917 arbeitete er am Tegernsee, um anschließend in München, Medizin und Philosophie zu studieren

Aber er besuchte die medizinische Vorlesungen so gut wie gar nicht, sondern ging stattdessen in ein Seminar zur Gegenwartsliteratur. Im März 1918 verfasste Brecht einem eigenen Dramenentwurf unter dem Titel "Baal", dessen erste Fassung im Juni fertig war.
Im Oktober 1918 wurde er aber noch als Krankenwärter in ein Augsburger Reservelazarett einberufen. Nach der Novemberrevolution war Brecht Mitglied des Lazarettrats und damit des Augsburger Arbeiter- und Soldatenrats, tat sich aber kaum hervor. Am 9. Januar 1919 konnte er seinen Dienst „Militärdienst“ wieder beenden
Seit dem 13. Oktober 1919 verfasste er die Theaterkritiken für die Augsburger Zeitung "Der Volkswille".

Bei einer ersten Reise nach Berlin im Februar 1920 nutzte er einige seiner Münchner Bekanntschaften, um in Berlin Kontakte zu knüpfen. Besonders wertvoll war die Bekanntschaft mit Hermann Kasack (1896-1966) – dem damaligen Lektor bei dem Verlag Kiepenheuer.
Nach dem Kapp-Putsch vom kehrte Brecht nach München zurück, wo er an einem weiteren Stück mit dem Titel "Im Dickicht der Städte" arbeite, das er aber nicht unterbringen konnte. Erfolgreicher war er mit der 1921 die Erzählung "Bargan läßt es sein" von 1921, die er in der überregionalen Zeitschrift Der Neue Merkur unterbringen konnte.
Anlässlich seiner zweiten Berlinreise zwischen November 1921 und April 1922 konnte er erfolgreiche Verhandlungen mit dem Kiepenheuer-Verlag, dem Verlag Erich Reiß sowie dem dem Verlag Paul Cassirer führen. Hier lernte er zudem u.a. Heinrich George und Werner Krauß kennen.
In Münchener Kammerspielen fand am 29. August 1922 mit Trommeln in der Nacht die erste Uraufführung eines Stücks von ihm statt.
Mitte Oktober 1922 bekam er eine Stelle als Dramaturg und Regisseur an den Münchner Kammerspielen. Am 3. November heiratete er die schwangere Marianne Zoff, die am 12. März 1923 die Tochter Hanne zur Welt brachte, die später den Namen Hanne Hiob annahm.

In den folgenden Monaten versuchte Brecht in Berlin vergeblich, eine Stelle als Intendant zu erhalten. Hier lernte er die Schauspielerin Helene Weigel (1900-1971) kennen, mit der er ein Verhältnis begann.
Aber ab Ende 1923 konzentrierte sich Brecht auf seine Regiearbeit für die Münchner Kammerspiele.
Im Frühling 1924 war Helene Weigel von Brecht schwanger. Im September 1924 zog er endgültig nach Berlin. 1927 ließ er sich von seiner Frau Marianne scheiden und heiratete am 10. April 1929 Helene Weigel.
Ab Mitte der 1920er Jahre hatte er sich zu einem überzeugten Kommunisten entwickelt, war aber nie Mitglied der KPD ein.
In Zusammenarbeit mit Kurt Weill entstanden eine Reihe von so genannten Lehrstücken mit avantgardistischer Musik – so das Stück Lindberghflug von 1929, die Der Jasager von 1930 oder Die Maßnahme von 1930).
Mit seiner von Kurt Weill vertonten Dreigroschenoper, die am 31. August 1928 uraufgeführt wurde, konnte er einen der größten Theatererfolge der Weimarer Republik feiern.
Da die Nationalsozialisten seine Aufführungen zunehmend verbal und mit Gewalttaten massiv zu störten, entschloss er sich - nach der Machtergreifung von Adolf Hitler - am 28. Februar, einen Tag nach dem Reichstagsbrand, mit seiner Familie und Freunden Berlin zu verlassen und fl ins Ausland zu gehen. Auf Einladung der Schriftstellerin Karin Michaelis reiste Helene Weigel mit den Kindern nach Dänemark auf die kleine Insel Thurø bei Svendborg in Dänemark. Es sei erwähnt, dass am 10. Mai 1933 seine Bücher von NS-Studenten öffentlich verbrannt worden sind und ihm 1935 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt wurde.
Er selber gng erst nach Paris, wo er 1933 die Agentur DAD (Deutschen Autorendienst) einrichtete, der Emigranten die Möglichkeit geben sollte zu publizieren. Hier in Paris schrieb er zusammen mit Kurt Weill ()1900-1950 das Ballett "Die sieben Todsünden", das im Juli 1933 im Théâtre des Champs-Elysées seine Uraufführung erlebte.

Kurz darauf kaufte er in Svendborg in Dänemark ein Haus, in dem er bis 1939 mit seiner Familie lebte – hier entstand 1938 sein Werk "Das Leben des Galilei".
Im Jahre 1939 verließ er Dänemark, um in einem Bauernhaus in Lidingö bei Stockholm und im April 1940 in Helsinki zu leben.
In Marlebäck, wohin er mit seiner Familie von der finnischen Schriftstellerin Hella Wuolijoki eingeladen worden war, schrieb er das Stück "Herr Puntila und sein Knecht Matti", das aber erst nach dem Krieg am 5. Juni 1948 in Zürich zur Uraufführung kam.
Nachdem er im Mai 1941 das Einreisevisum in die USA bekommen hatte, reiste er mit seiner Familie nach Santa Monica in Kalifornien, wo er aber kaum Möglichkeiten für seine literarische und politische Arbeit hatte.

Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg musste sich Brecht 1942 als feindlicher Ausländer registrieren lassen und wurde vom FBI überwacht. Unter dem Verdacht, Mitglied einer kommunistischen Partei zu sein, wurde er am 30. Oktober 1947 vom Ausschuss für unamerikanische Umtriebe befragt. Aber bereits am nächsten Tag reiste er nach Paris und kurz darauf am 5. November nach Zürich. Dort hielt er sich ein Jahr auf, da die Schweiz das einzige Land war, das ihm eine Aufenthaltserlaubnis erteilt hatte. Die Einreise in die amerikanische Besatzungszone wurde ihm untersagt.
Bereits kurz nach dem Krieg wurde Brecht von Freunden gedrängt, nach Deutschland zurückzukommen, was er 1948 auch tat. Er ging in die damalige sowjetische Besatzungszone in der u.a. das „Deutsche Theater“ und die Volksbühne wieder eröffnet worden waren.
Da kam das Angebot von Wolfgang Langhoff (1901-1966), am Deutschen Theater eigene Stücke zu inszenieren, geradezu wie gerufen. Zusammen mit Erich Engel (1891-1966) inszenierte er das Stück Mutter Courage und ihre Kinder“, in der Helene Weigel eine Hauptrolle hatte und das am 11. Januar 1949 Premiere hatte.
Am 12. Oktober 1950 erhielten Brecht und Weigel während Arbeiten für die Salzburger Festspiele die österreichische Staatsbürgerschaft, im selben Monat verstarb Kurt Weill in New York.

Es war dem Engagement von Helene Weigel zu verdanken, dass ein „Helene-Weigel-Ensemble“ mit Helene Weigel als Ensembleleiterin ins Leben gerufen wurde und am 1. September 1949 seinen Spielbetrieb aufnahm und kurz darauf in "Berliner Ensemble" umbenannt wurde.
Seit 1954 hat es am Schiffbauerdamm in Berlin-Mitte seine Spielstätte.

1950 inszenierte Brecht das Stück "Der Hofmeister" von Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792), dessen Premiere am 15. April 1950 stattfand und zu einem der größten Erfolg des Berliner Ensembles wurde
Anfang der 1950er Jahre wurden von der SED wichtige Grundsatzentscheidungen getroffen, auf die Brecht sehr vorsichtig und zurückhaltend reagierte.
Diese Vorsicht – um nicht von Anpassung zu reden - ließ er auch in einem Brief an Walter Ulbricht zu den Volksaufständen um den 17. Juni 1953 in Berlin walten. In dem Brief drückte er seine „Verbundenheit mit der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) aus – bat aber auch um eine Aussprache mit den Massen über das Tempo des sozialistischen Aufbaus. Eine derartige Aussprache kam aber nie zustande.

Von Juli bis September 1953 arbeitete Brecht überwiegend in Buckow in der Nähe von Berlin an den Gedichten „Buckower Elegien und an dem Stück Turandot oder der Kongress der Weißwäscher. In dieser Zeit machte er wegen seiner zahlreichen Liebschaften eine persönliche Krise durch.
Am 19. März 1954 konnte Brecht das Theater am Schiffbauerdamm mit einer Bearbeitung des Don Juan von Molière (1622-1673) eröffnen.
Am 21. Dezember 1954 erhielt Brecht den Internationalen Stalin-Friedenspreis, der ihm am 25. Mai 1955 persönlich im Kreml überreicht wurde. Im Juni 1954 – zwei Jahre vor seinem Tod wurde er sogar zum Vizepräsidenten der deutschen Akademie der Künste ernannt.
Mit den Gastspielen in Paris, mit "Mutter Courage" von 1954 und mit "Der kaukasische Kreidekreis" von 1955, wurde noch kurz vor seinem Tod endgültig auch der internationale Durchbruch erreicht.

Brecht verstarb am 14. August 1956 kurz vor Mitternacht in der Berliner Chausseestraße 125 - dem heutigen Brecht-Haus.
Am 17. August 1956 wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und im Beisein zahlreicher Vertreter aus Politik und Kultur beigesetzt.
Zusammen mit seiner am 1971 verstorbenen Frau Helene Weigel liegt er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in der Chausseestraße in Berlin-Mitte.

Alfred Döblin (1878-1957)
Arzt und kritischer Schriftsteller. Er wurde in damaligen deutschen Stettin geboren - heute Polen und war im Alter von 10 Jahren mit seiner Mutter nach Berlin gezogen. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in der Nähe des Alexanderplatzes. Nach seinem Abschluss seines Medizinstudiums arbeitete er bis 1913 als Nervenarzt - wie es damals hieß- im Krankenhaus "Am Urban" in Berlin-Kreuzberg. Danach lebte und praktizierte er in der Frankfurter Allee 194. Von 1930 bis 1933 lebte und praktizierte er dann am Kaiserdamm in Berlin-Charlottenburg (s. Abbildung). Seine bekanntesten Werke sind der von Faßbinder verfilmte Roman "Berlin Alexanderplatz" sowie der umfangreiche Roman "November 1918". Berühmt wurde er aber auch durch ein Porträt von Ernst Ludwig Kirchner aus dem Jahr 1912. Wegen der zunehmenden Judenfeindlichkeit in Deutschland flüchtete er nach dem Reichstagsbrand 1933 in die USA. Aber er kehrte nach Kriegsende nach Deutschland zurück, wo er am 26. Juni 1957 in Emmendingen bei Freiburg im Breisgau verstarb.

Karl Emil Franzos (1848-1904)
Schriftsteller. Franzos wurde am 25. Oktober 1848 in der Ukraine geboren. Er war zu seiner Zeit einer der beliebtesten Schriftsteller in Österreich. 1887 zog Franzos mit seiner Frau von Wien nach Berlin. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit engagierte er sich für seine jüdischen Glaubensfreunde in Russland. Er verstarb am 28. Januar 1904 in Berlin infolge einer länger bestehenden Herzerkrankung und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee im Bezirk Berlin-Pankow in einem Ehrengrab beigesetzt.

Heinrich von Kleist (1777-1811)
Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist. Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist wurde am 18. Oktober in Frankfurt (Oder), als fünftes Kind einer pommerschen adeligen Familie geboren.
Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1788 wurde Kleist in Berlin den reformierten Prediger Samuel Heinrich Catel großzogen. Im Juni 1792 trat Kleist – der zuvor sein an der Brandenburgischen Universität Frankfurt begonnenes Studium abgebrochen hatte - in das Garderegiments zu Potsdam ein. 1795 wurde er zum Fähnrich und 1797 zum Leutnant befördert.
Im März 1799 wurde er auf seinen Wunsch hin aus dem Militärdienst entlassen und begann im April 1799 an der Brandenburgischen Universität in Potsdam Mathematik, Physik, Kulturgeschichte, Latein zu studieren. 1799 lernte er Wilhelmine von Zenge kennen, mit der er sich Anfang 1800 verlobte. Im selben Jahr brach er sein Studium wieder ab und begann auf Wunsch der Brauteltern eine Tätigkeit als Volontär im preußischen Wirtschaftsministerium in Berlin.
Im Frühjahr 1801 reiste er zusammen mit seiner Schwester Ulrike nach Dresden und anschließend nach Paris. Er empfand Paris als sittenlos und ging Anfang April 1802 auf die Scherzliginsel in dem Fluss Aare bei Thun in der Schweiz. Er löste hier das Verlöbnis mit Wilhelmine.

Bereits Ende 1802 ging er nach Dresden, wo er u.a. seinen Jugendfreund Ernst von Pfuel wieder traf. Aber er blieb hier nur kurz und reiste zusammen mit dem Freund von Pfuel wieder in das sittenlose Paris. Im Dezember 1803 beantragte er in Berlin eine Anstellung im diplomatischen Dienst.
Nach einer kurzen Tätigkeit im Finanzdepartement in Königsberg im Jahr 1804, fand er im Mai 1805 hier eine Anstellung als Diätar. Hier war er außerordentlich produktiv und schrieb seinen Zerbrochnen Krug zu Ende und schrieb an dem Lustspiel Amphitryon, dem Trauerspiel Penthesilea und an den Erzählungen Michael Kohlhaas und Das Erdbeben in Chili.
Von Königsberg reiste er über Berlin Ende August 1807 nach Dresden. Auf dem Weg dorthin wurden er mit seinen Begleitern im Januar 1807 von den Franzosen Spione verhaftet, aber später wieder freigelassen.
In Dresden vollendete Kleist 1808 das Drama Die Hermannsschlacht.
Im November 1808 wechselte er in seine Geburtsstadt Frankfurt (Oder), von wo er aber bereits einen Monat später nach Berlin reiste, wo er sich - mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung - bis zu seinem Tod aufhielt.

Die Aufführung seines Schauspiels "Der Prinz von Homburg" von 1809 wurde durch den Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) bis 1814 verboten
Geplagt von Geldsorgen und der heftigen Kritik an seinen Werken dachte er immer mehr über einen Freitod nach.
Am 21. November 1811 erschoss er am heutigen Kleinen Wannsee zuerst Henriette Vogel (1780-1811) - die an Tuberkulose oder Lungenkrebs litt und ihr Einverständnis zu dem erweiterten Suizid gegeben hatte - und danach sich selbst.
Das gemeinsame Grab wurde 2011 anlässlich des 200. Todestages der beiden neu gestaltet.
Bekannt ist er u.a. für seine Werke:
- Das Käthchen von Heilbronn
- Der zerbrochne Krug
- Amphitryon
- Penthesilea
- Michael Kohlhaas
- Der Prinz von Homburg
- Die Marquise von O...

Franz Theodor Kugler (1808-1858)
Kugler wurde am 18. Januar 1808 in Stettin geboren.
Bekannt ist er besonders durch sein Gedicht "An der Saale hellem Strande stehen Burgen solz und kühn.....", das er im Jahr 1828 auf der Rudelsburg gedichtet hatte.
Er verstarb am 18. März 1858 in Berlin und fand seine letzte Ruhestätte in einem Ehrengrab auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg.

Helme Heine (geb. 1941)
Schriftsteller, Kinderbuchautor, Illustrator und Designer. Helme Heine wurde am 4. April 1941 in Berlin geboren.
Er lebt seit 1990 in Neuseeland, wo er Hör- und Drehbücher schreibt sowie satirische Grafiken und Skulpturen erstellt.
Heine schrieb u. a. die Erzählungen über den Drachen Tabaluga und die Geschichten aus Mullewupp. Für seine Geschichten bekam er einige nationale und internationale Preise.

Erich Kästner (1899 - 1974)
Der bekannte Schriftsteller Emil Erich Kästner wurde am 1899 in der Königsbrücker Straße 66 in Dresden-Neustadt geboren.
Seine publizistische Karriere hatte während der Weimarer Republik mit gesellschaftskritischen und antimilitaristischen Veröffentlichungen begonnen. Nach dem Abitur hatte er ab dem Herbst 1919 an der Universität Leipzig Geschichte, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft studiert und 1925 seinen Doktor gemacht. Im Jahr 1927 war nach Berlin gezogen, wo 1929 "Emil und die Detektive“, 1931 "Pünktchen und Anton“, "Fabian" sowie 1933 "Das fliegende Klassenzimmer“ erschienen war. In Berlin lebte er von 1927 bis 1929 in der Pragerstr. 17, und danach in der Roscherstr. – einer Querstr. des Kurfürstendamms.

1943 musste Kästner infolge der Luftangriffe seine Berliner Stadtwohnung verlassen und kam bei Freunden in Neubabelsberg unter. Kurz davor hatte er noch eine kurze Zeit in Sybelstraße bei seiner Lebensgefährtin Luiselotte Enderle gelebt. Nach 1933 war er einer der wenigen prominenten Kritiker der Nazis, die in Deutschland geblieben waren, obwohl seine Werke im Mai 1933 öffentlich verbrannt wurden. Am 7. März 1945 war es ihm erstaunlicherweise gelungen, mit einem Filmteam zu Dreharbeiten nach Mayrhofen in Tirol zu reisen, um dort das Ende des Krieges und der Nazis abzuwarten. Danach war er nach München gezogen, wo er 1949 das Kinderbuch "Das doppelte Lottchen“ geschrieben hatte. Hier hatte man ihn häufig in der Schwabinger Gaststätte "Leopold“ antreffen können. Von 1951 bis 1962 war er Präsident des westdeutschen P.E.N.-Zentrums. In den 1950er und 1960er Jahren hatte er öffentlich gegen die Politik Adenauers Stellung bezogen – besonders wegen Spiegel-Affäre.
Erich Kästner war am 29. Juli 1974 in München verstorben.

Klaus Kordon (geb. 1943)
Klaus Kordon wurde am 21. September 1943 in Berlin geboren. Seine zunehmende kritische Einstellung zur DDR veranlasste ihn, 1972 einen Fluchtversuch über Bulgarien zu unternehmen.
Der Fluchtversuch misslang aber und er wurde festgenommen und in das zentrale Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen eingeliefer. Hier verblieb er ein Jahr, bis er 1973 von Bundesrepublik Deutschland freigekauft wurde.
Die Kinder- und Jugendbücher des Schriftstellers spielen meist in der deutschen Geschichte oder in der Dritten Welt. Einige seiner bekanntesten Werke sind die Bücher der "Trilogie der Wendepunkte": "Die roten Matrosen oder ein vergessener Winter" (1984) "Mit dem Rücken zur Wand" (1990) und "Der erste Frühling" (1993). Kordon erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Werke.

Heinrich Mann (1871-1950)
Schriftsteller. Luiz Heinrich Mann wurde am 27. März 1871 in Lübeck in der Breitestraße 52 geboren. Er ist der ältere Bruder von Thomas Mann (1875-1955).
Er verließ das Katharineum 1889 zwei Jahre vor dem Abitur und begann im Oktober in Dresden mit einer Lehre als eine Buchhändler, die aber auch wieder abbrach.
Von August 1890 bis 1892 volontierte er beim S. Fischer Verlag in Berlin als Voluntär tätig.
1893 zog die Familie nach München In der Folgezeit unternahm er von hier aus bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs eine Reihe von Reisen. Sein Werk "Professor Unrat oder das Ende eines Tyrannen" erschien im Jahr 1905 und wurde 1930 unter dem Titel "Der blaue Engel" verfilmt. 1910 nahm sich seine jüngste Schwester Carla das Leben, was ihn schwer erschüttert hatte.
1914 heiratete er die Schauspielerin Maria Kanová (1886–1947), mit der nach München zog. Ihre Tochter Leonie Mann (1916–1986) war das einzige Kind.

Heinrich Mann lehnte die Teilnahme Deutschlands am Ersten Weltkrieg ab, was zu einem Zerwürfnis mit seinem Bruder Thomas führte, der den Krieg anfangs begrüßt hatte.
Nach dem Ende des Krieges erschien sein Roman "Der Untertan", ein Sittengemälde der verheuchelten und puritanischen Zeit des Kaiserreichs- der erste Roman der heuteKaiserreich-Trilogie bezeichneten Werke
1927 nahm sich auch seine Schwester Julia das Leben. Und 1930 ließ er sich scheiden und zog daraufhin nach Berlin.
Seine geschiedene Frau Maria Kanová zog mit der Tochter zurück nach Prag. Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde sie von 1940 bis 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt.
An den Folgen der Haft verstarb sie am 1947. Seine spätere Ehefrau war Nelly Kröger, die er 1939geheiratet hatte

1931 war er Präsident der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, in der er seit 1926 Mitglied war.
Gemeinsam mit Käthe Kollwitz und Albert Einstein unterzeichnete er 1932 und 1933 einen Aufruf zur Aktionseinheit der KPD und der SPD gegen die Nazis.
Nach der Machtergreifung der Nazis emigrierte er im Februar 1933 erst nach Nizza in Frankreich und dann in die USA, wo er zahlreiche antifaschistische Texte verfasst hatte
Im August 1933 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt
Und 1944 nahm sich seine zweite Frau Nelly, das Leben.
Noch während er in den USA war, wurde er 1949 wurde zum Präsidenten der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin gewählt.
Aber er verstarb noch vor seiner geplanten Rückkehr nach Deutschland. In Santa Monica wurde er dann begraben, aber1 961 wurde seine Urne nach Deutschland überführt und auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin beigesetzt.
Die Grabstätte ist heutzutage ein Ehrengrab des Landes Berlin.

Heiner Müller (1929-1995)
Reimund Heiner Müller wurde am 9. Januar 1929 in Eppendorf in Sachsen geboren.
Von 1939 bis 1947 lebte er mit seinen Eltern in Waren an der Müritz, wo er auch zur Schule ging. Kurz vor Kriegsende wurde er sogar noch zum Volkssturm eingezogen.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs geriet er in amerikanische Gefangenschaft.
Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft holte Müller das Abitur nach und arbeitete in Waren in einer Bibliothek sowie im hiesigen Landratsamt. 1946 trat er in die SPD ein, die kurz darauf auf mit der KPD zur SED zwangsvereinigt wurde.
Ab 1950 schrieb er in der kurz zuvor gegründeten DDR Literaturkritiken für den "Sonntag" und die Monatsschrift "Aufbau" und ab 1953 für die "Neue deutsche Literatur".
1954 trat er in den Deutschen Schriftstellerverband ein. In dieser Zeit erfolgte die Erstaufführung seines Stückes Zehn Tage, die die Welt erschütterten.

Zwischen 1957 und 1958 war er Redakteur bei der FDJ-Zeitschrift "Junge Kunst". 1958 kam er ans Maxim-Gorki-Theater in Berlin und arbeite nebenbei als freischaffender Autor. Im gleichen Jahr wurden "Die Korrektur“ und "Der Lohndrücker“uraufgeführt.
Sein Stück Die Umsiedlerin wurde 1961 nach der Uraufführung von der DDR-Kulturbehörde abgesetzt und Müller wurde aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen.
Danach arbeitete er für den DDR-Rundfunk, die DEFA und das Fernsehen - meist unter einem Pseudonym. 1965 ließ die SED die Aufführung von „Der Bau“vom Spielplan absetzen,
In den folgenden Jahren schrieb er Philoktet, das in 1968 in München uraufgeführt worden war. Das in der DDR verbotene Stück Mauser wurde 1975 in den USA uraufgeführt und kam 1980 in Köln zur Aufführung.
Weiter erwähnenswert ist "Germania Tod in Berlin“, das 1978 an den Münchner Kammerspielen seine Uraufführung fand und 1982 wurde Der Auftrag in Bochum inszeniert. 1984 wurde Müller Mitglied der Akademie der Künste der DDR und 1988 wurde er wieder in den DDR-Schriftstellerverband aufgenommen.
1955 heiratete er die Schriftstellerin Ingeborg Schwenkner (1925-1966), die sich im Jahr 1966 das Leben genommen hatte. Danach heiratete er 1970 die bulgarische Regisseurin Ginka Tscholakowa.
Im selben Jahr erhielt er eine Festanstellung als Dramaturg am Berliner Ensemble.
1991 heiratete er die Fotografin Brigitte Maria Mayer, mit der er eine Tochter hatte. 1992 übernahm er gemeinsam mit Peter Zadek (1926-2009), Matthias Langhoff (geb. 1941), Peter Palitzsch (1918-2004) und Fritz Marquardt (1928-2014) die Leitung des Berliner Ensembles und übte diese Funktion bis zu seinem Tod aus.
1993 inszenierte er in Bayreuth die Oper "Tristan und Isolde" von Richard Wagner (1813-1883). Bertold Brechts (1898-1956) "Arturo Ui“im Juni 1995 war seine letzte Inszenierung.
Am 30. Dezember 1995 verstarb Heiner Müller in Berlin an den Folgen einer Operation seines Speiseröhrenkrebses.
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße in Berlin-Mitte.

Herta Müller (geb.1953)
Literatur-Nobelpreisträgerin von 2009. Herta Müller wurde am 17. August 1953 in Nitzkydorf als Angehörige der deutschen Minderheit der Banater Schwaben in Rumänien geboren.
In ihren Werken thematisiert Müller die Folgen der kommunistischen Diktatur in Rumänien und übte immer wieder Kritik an intellektueller Feigheit.
Nach dem Abitur studierte sie von 1973 bis 1976 an der Universität des Westens Timișoara Germanistik und Rumänistik. Nach dem Abschluss ihres Studiums war sie von 1976 bis 1979 als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik tätig. Die Tätigkeit wurde beendet, da sie sich geweigert hatte, mit dem rumänischen Geheimdienst Securitate zusammenzuarbeiten. Danach verdingte sie sich war als Lehrerin oder Kindergärtnerin, zudem gab sie Privatschülern Deutschunterricht.
Herta Müller war 1987 mit ihrem damaligen Ehemann Richard Wagner nach Deutschland emigriert, von dem sie sich 1990 getrennt hatte. Ihren jetzigen Ehemann Harry Merkle lernte sie im selben Jahr kennen
In den folgenden Jahren erhielt sie eine Reihe von Lehraufträgen an Universitäten im in- und ausländischen Universitäten. 1998 wurde sie auf die „Brüder-Grimm-Gastprofessur“ der Universität Kassel berufen und 2005 wurde sie Gastprofessorin“ an der Freien Universität in Berlin.
Sie erhielt den Literatur-Nobelpreis des Jahres 2009. Die Ehrung wurde am 8. Oktober 2009 in Stockholm bekannt gegeben. In der Würdigung heißt es u.a.: Sie habe „mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit“ gezeichnet"
Sie lebt in Berlin. Einige der bis zur Verleihung des Preises von ihr erschienen Werke:

  • Niederungen (Bukarest 1982)
  • Drückender Tango (Bukarest 1984)
  • Reisende auf einem Bein (1989)
  • Wie Wahrnehmung sich erfindet (1990)
  • Der Teufel sitzt im Spiegel (Berlin 1991)
  • Der Fuchs war damals schon der Jäger (1992)
  • Eine warme Kartoffel ist ein warmes Bett (1992)
  • Der Wächter nimmt seinen Kamm (1993)
  • Angekommen wie nicht da 1994)
  • Herztier1994)
  • Hunger und Seide (1995)
  • In der Falle (1996)
  • Heute wär ich mir lieber nicht begegnet (1997)
  • Im Haarknoten wohnt eine Dame (2000)
  • Heimat ist das, was gesprochen wird (2001)
  • Atemschaukel (2009)

Fritz Joachim Raddatz (1931-2015)
Fritz Joachim Raddatz wurde am 3. September 1931 in Berlin geboren. Er war als Feuilletonist und Romancier tätig.
Nach dem Tod des Vaters 1946 wurde der Pfarrer Hans-Joachim Mund (1914–1986) sein Vormund.
Im Jahr 1950 wechselte er aus Überzeugung in den Ostteil von Berlin. Hier studierte er an der Humboldt-Universität Raddatz Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaft, das er 1953 mit dem Staatsexamen abschloss.
Er schrieb in dieser Zeit für die Berliner Zeitung und war von1953 bis 1958 Leiter der Auslandsabteilung und stellvertretender Cheflektor beim Verlag „Volk und Welt“
1958 war er in die Bundesrepublik gegangen, wo er promovierte und sich1971 an der Universität Hannover habilitierte.
Bereits von 1960 bis 1969 war er Cheflektor und stellvertretender Verlagsleiter des Rowohlt Verlags. Von 1976 bis 1985 war er Leiter der " Die Zeit".
Raddatz galt als einer der einflussreichsten deutschen Literaturkritiker. Neben seiner Tätigkeit als Journalist veröffentlichte er zahlreiche Romane und Biografien.
Er nahm sich am 26. Februar 2015 in Zürich das Leben.

Wolfgang Rademann (1934-2016)
Journalist. TV-Produzent. Wolfgang Rademann wurde am 24. November 1934 in Neuenhagen bei Berlin geboren.
Nach dem Besuch der Volksschule hatte er eine dreijährige Ausbildung als Schriftsetzer in Ostberlin absolviert. Danach arbeitete er zwischen 1953 und 1958 als freier Lokalreporter in Ostberlin.
Für den hiesigen Rundfunk stellte er Tanzmusik-Sendungen zusammen und organisierte Bunte Abende“. Im Jahr 1959 wechselte er nach Westberlin, wo er neun Jahre lang u.a. für den Stern und die B.Z. tätig war.
In dieser Zeit - 1962 - erhielt Rademann seinen ersten Promotion-Vertrag für Caterina Valente und später wurde er Pressechef von Pierre Brice und Peter Alexander.
1969 folgte mit der Peter Alexander Show ein erster großer Erfolg. Zwischen 1972 bis 1995 folgten weitere 26 Shows mit Peter Alexander.
Ein großer Publikumserfolg war auch die Wencke Myhre Show. Auch die TV-Sendung "Ein verrücktes Paar" mit Grit Böttcher und Harald Juhnke, die zwischen 1977 und 1980 im ZDF ausgestrahlt wurde, stammte von ihm.
Aber seine erfolgreichsten Sendungen waren ab 1981 die ZDF-Reihe Das Traumschiff, von 1985 bis 1989 Die Schwarzwaldklinik sowie von 1990 bis 1991 die Serie Insel der Träume.
Wolfgang Rademann lebte in Berlin und war seit 1976 mit der Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek liiert.
Er war am 31. Januar 2016 in Berlin verstorben

Kurt Tucholsky (1890-1935)
Tucholsky wurde am 9. Januar 1890 geboren. Zu dieser Zeit lebten seine Eltern in der Lübecker Straße 13 in Berlin-Moabit. Der Journalist, Schriftsteller, Sozialist, Pazifist gilt als einer der bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik. Schon früh warnte er vor den Gefahren des Natioalsozialismus, den er vor allem in der Justiz, dem Militär und der Wirtschaft weit verbreitet sah. Vom Dezember 1926 bis zum Mai 1927 hatte er die Leitung der Wochenzeitung "Die Weltbühne" inne, die er danach an Carl von Ossietzky weitergab. Bereits im Jahr 1930 - also 3 Jahre vor der Machtübernahme der Nazis - zog Tucholsky nach Hindås bei Göteborg in Schweden. Dort verstarb er am 21. Dezember 1935 infolge einer Überdosis Barbituraten, die er wegen starker Magenbeschwerden einnehmen musste. Ob es ein Unfall oder ein Selbstmord war, ist bis heute ungeklärt.

Rahel Varnhagen von Ense, geb. Levin (1771-1833)
Rahel Varnhagen von Ense war Schriftstellerin und Salonière. Sie wurde 1771 als älteste Tochter eines reichen jüdischen Bankiers und Juwelenhändlers in Berlin geboren.
Später engagierte sie sich für die Gleichberechtigung der jüdischen Mitbürger sowie die Emanzipation der Frau.
In den Jahren 1790 bis 1806 führte sie einen literarischen Salon. Bekannte Besucher des Salons waren u.a. Friedrich Schlegel, Wilhelm und Alexander von Humboldt, Jean Paul, Ludwig Tieck, Heinrich von Kleist, Ernst von Pfuel,, Friedrich de la Motte Fouqué sowie Prinz Louis Ferdinand. Während der Befreiungskriege 1813 kümmerte sie sich in Prag um die Verwundeten und sammelte zudem Spenden für die Hinterbliebenen.
Nach ihrer Eheschließung mit dem Diplomaten und Publizisten Karl August Varnhagen von Ense und konvertierte sie zum Christentum. In der Jägerstraße 45/55 in Berlin-Mitte im hiesigen Toreingang befindet sich eine Gedenktafel an diese bemerkenswerte Frau.
Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof I in Berlin-Kreuzberg.

Christa Wolf (1929-2011)
Christa Wolf Sie gilt als eine der bedeutenden deutschen Schriftstellerinnen der Nachkriegszeit. Si wurde am 18. März 1929 in Landsberg an der Warthe - im heutigen Polen - als Christa Ihlenfeld geboren. Auf der Flucht vor den sowjetischen Truppen floh sie mit ihren Eltern zuerst nach Mecklenburg. Von 1962 bis 1976 lebte sie dann in Kleinmachnow bei Berlin und danach in Berlin. Bereits im Jahr 1951 hatte sie den Schriftsteller Gerhard Wolf geheiratet, mit dem sie zwei Töchter hatte und bis zu ihrem Tod zusammenlebte
Wolf war - war trotz ihrer SED-Mitgliedschaft und Parteifunktionen - eine der Rednerinnen bei der Demonstration am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz. An die Auflösung der DDR und gar eine Vereinigung mit der Bundesrepublik glaubte sie in dieser Zeit allerdings nicht. Im Gegenteil: Ihre letzten Worte bei der Demonstration lauteten. Ich träume, es ist Sozialismus und alle bleiben da.
Ihre bekanntesten Werke sind u.a.:

  • Der geteilte Himmel von 1963
  • Nachdenken über Christa von 1968
  • Kein Ort. Nirgends von 1979
  • Kassandra von 1983
  • Störfall. Nachrichten eines Tages von 1987
  • Sommerstück von 1989
  • Was bleibt. Erzählung von 1990
  • Reden im Herbst von 1990
  • Auf dem Weg nach Tabou von 1990 bis 1994
  • Medea: Stimmen von 1996
  • Ein Tag im Jahr von 2003

Wolf verstarb nach einer längeren Erkrankung am 1. Dezember 2011. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in der Chausseestraße in Berlin.

Theodor Wolff (1868-1943)
Schriftsteller, Journalist und Kritiker. Theodor Wolff wurde am 2. August 1902 in Berlin in eine großbürgerliche jüdische Famile hinein geboren. Sein Vetter Rudolf Mosse nahm Wolff in die Redaktion seines Verlages auf und sorgte dafür, dass er eine gründliche journalistische Ausbildung erhielt In dieser Zeit verfasste er mehrere zeitgenössische Theaterstücke und 1889 war er einer der Mitbegründer der Freien Bühne in Berlin. Für das Berliner Tageblatt war er als Paris-Korrespondent tätig und wurde durch seine Berichte zur Dreyfus-Affäre bekannt. Rudolf Mosse übertrug ihm 1906 die Leitung des Berliner Tageblatts, dessen Chefredakteur er bis 1933 blieb. Wegen ihm und der kritischen Haltung der Zeitung wurde sie ab 1918 als "Judenblatt" diffamiert. Nach dem Ersten Weltkrieg - im November 1918 - war Wolff einer der Mitgründer der Deutschen Demokratischen Partei, aus der er am 4. Dezember 1926 wieder austrat und zwar wegen der Zustimmung eines Teiles der DDP-Reichstagsabgeordneten zu verschärften Zensurbestimmungen. Nach der Machtübernahme der Nazis floh Wolff zunächst nach Tirol und anschließend in die Schweiz.. Da er dort aber keine Aufenthaltserlaubnis erhielt, ging er Ende 1933 zusammen mit seiner Frau nach Nizza. Es sei erwähnt, dass Wolffs Bücher 1933 öffentlich verbrannt wurden. In seinem Exil in Nizza arbeitete er als Schriftsteller. Seinen letzten Roman, "Die Schwimmerin", widmete er übrigens seiner Berliner Sekretärin Ilse Stöbe. Nach der teilweisen Besetzung Frankreichs im Juni 1940 versuchte er erfolglos, in die USA auszuwandern. Am 23. Mai 1943 wurde er verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Diese veranlasste seine Einlieferung in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Wolff verstarb am 23. September 1943 im Jüdischen Kranhaus in Berlin, wohin man ihn aufgrund einer schweren Infektionserrkrankung aus dem KZ Sachsenhausen verlegt hatte. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee im Bezirk Berlin-Pankow.

Franziska van Almsick (geb. 1978)
Schwimmerin. Franziska van Almsick wurde am 5. April 1973 in Berlin in der damaligen DDR geboren. Bereits mit fünf Jahre fandsie Freude am Schwimmsport.
Die ehemalige Schwimmerin wurde mehrfach Welt- und Europameisterin. Bei der Olympide errang sie insgesamt sechs Bronze- und vier Silbermedaillen.
Seit ihrem Rückzug aus dem Sport im Jahre 2004 arbeitet sie als Sportkommentatorin.
Ihr Lebensgefährte ist seit 2005 der Unternehmer Jürgen B. Harder, mit dem sie in Heidelberg lebt und zwei Kinder hat. Davor war sie von 2000 bis 2004 mit dem Handballspieler Stefan Kretzschmar liiert.

Martin Buß (geb. 1976)
Hochspringer. Martin Buß wurde am 7. April 1976 in Berlin geboren
Buß gewann 1999 in Sevilla die Bronzemedaille und errang im Jahr 2001 mit einer Höhe von 2,36 m in Edmonton/Kanada bei der hiesigen Leichtathletik-Weltmeisterschaft eine Goldmedaille im Hochsprung. Buß ist in Berlin als Polizist tätig.

Robert Harting (geb. 1984 in Cottbus)
Diskuswerfer. Harting wurde am 18. Oktober 1984 in Cottbus in der damaligen DDR geboren und im Alter von 17 Jahren war er nach Berlin gezogen.
Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin wurde er mit einer Weite von 69,43 m Weltmeister im Diskuswerfen. Den Titel konnte er 2011 bei den 13. Weltmeisterschaften in Daegu in Südkorea mit einer Weite von 68,97 m verteidigen. Die Medaille widmete er seinem in Afghanistan gefallenen Bundeswehrkameraden Markus Matthes. Bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki wurde er mit einer Weite von 68,30 m Europameister.
Und bei der Olympiade 2012 in London gewann er mit einer Weite von 68,27 m die Goldmedaille. Er startet für den Sportclub SC Charlottenburg Berlin und ist Sportsoldat der Sportfördergruppe der Bundeswehr.

Betty Heidler (geb. 1983 )
Hammerwerferin. Betty Heidler wurde am
Bei der Leichthletik-WM 2009 in Berlin erreichte am 22. August sie mit einer Weite von 77,12 m eine Slbermedaille. Zur Zeit der WM startete sie für die LG Eintracht Frankfurt.

Manfred Freiherr von Richthofen (1934-2014)
Manfred Freiherr von Richthofen wurde am 9. Februar 1934 in Berlin geboren. Er war Sportler, Sportfunktionär sowie Unternehmer und ist der Neffe des Jagdfliegers Manfred von Richthofen (1892–1918), der bis heute als "Roter Baron“ bekannt ist.
Nach dem Abitur studierte er Sport und Sozialpädagogik und spielte zwischen 1951 und 1961 in der Hockey-Oberliga. Von 1960 bis 1969 war er Sportlehrer am Berliner Canisius-Kolleg und war zudemTrainer beim Berliner Hockeyverband.
Im Jahr 1969 wurde er Direktor des Landessportbundes Berlin. Diese Stelle gab er 1985 auf und übernahm im selben Jahr das Amt des Präsidenten des Landessportbundes Berlin. Bereits seit 1983 war er Mitglied im deutschen Nationalen Olympischen Komitee (NOK).
Im Dezember 1994 wurde er zum Präsidenten des Deutschen Sportbunds (DSB) gewählt. Bei der Gründung der Nationalen Anti Doping Agentur (Nada) im Jahr 2002 hatte er einen wesentlichen Anteil.
Er war außerdem maßgeblich an der Gründung des Deutschen Olympischen Sportbundes im Mai 2006 beteiligt, der aus der Fusion von DSB und NOK hervorging.
Er verstarb am 1. Mai 2014 in seiner Heimarstadt Berlin.

Gustav Wilhelm Scholz (1930-2000)
Gustav Wilhelm Hermann „Bubi“ Scholz wurde am 12. April 1930 in Berlin geboren. Er war ein Boxer, der in den 1950er und frühen 1960er Jahren Deutscher Meister und Europameister im Welter- Mittel- und Halbschwerggewicht war.
- 1951 Deutscher Meister im Weltergewicht
- 1952 verteidigte er den Titel zweimal
- 1957 Deutscher Meister im Mittelgewicht
- 1958 erneut Deutscher Meister im Mittelgewicht
- 1958 Europameister im Mittelgewicht
- 1959 verteidigte er den Titel dreimal
- 1964 Europameister im Halbschwergewicht
Großes Aufsehen erregte er, da er am 22. Juli 1984 in seiner Villa im Rausch seine Frau Helga erschossen hatte, die er 1955 geheiratet hatte.
Im Februar 1985 wurde er wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt und im August 1987 freigelassen.
Er verstarb am 21. August 2000 in seiner Geburtsstadt Berlin. Ursprünglich wurde er auf dem Waldfriedhof Zehlendorf beerdigt, aber im August 2008 auf Veranlassung seiner späteren Witwe - die er 1993 in zweiter Ehe geheiratet hatte - auf den Friedhof in der Heerstraße umgebettet.

Britta Steffen (geb. 1983 )
Britta Steffen wurde am 16. November 1983 in Schwedt an der Oder geboren.
Sie war Sportlerin des Jahres 2008 und eine der erfolgreichsten deutschen Schwimmerinnen. Ihre größten Erfolge waren die Goldmedaille über 50 und 100 m-Freistil auf der Olympiade 2008 in Peking und auf der WM in Rom der Weltmeister-Titel über 100 m-Freistil in der Weltrekordzeit von 52:07 Sek. Neben dem Schwimmen studierte sie Wirtschaftsingenieurwesen für Umwelt und Nachhaltigkeit an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und der Beuth-Hochschule für Technik. Sie schloss das Studium 2012 ab.
Ihre Karriere als Schwimmerin beendete sie im jahr 2013. Seit März 2010 ist sie mit dem Schwimmer Paul Biedermann aus Halle liiert.

Erik Zabel (geb. 1970)
Radrennfahrer. Erik Zabel wurde am 7. Juli 190 in Berlin (Ost) geboren.
Als einer der erfolgreichsten deutschen Profiradfahrer gewann er sechsmal das Grüne Trikot der Tour de France und war damit der Erste, dem dies gelang.

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