Berchtesgaden: Sehenswürdigkeiten

Obersalzberg
Obersalzberg ist noch immer ein sehr bekannter ein Ortsteil von Berchtesgaden. Es sei darauf hingewiesen, dass aber kein Berg mit dieser Bezeichnung existiert. Jedoch gibt es einen auf eine Höhe von ca. 1.000 m ansteigenden Vorberg des Kehlsteins mit der Bezeichnung Salzberg. Die hiesige 1877 eröffnete Pension Moritz hatte zahlreiche prominente Gäste beherbergt und in der Folge wurde Obersalzberg zu einer der Wiegen des Tourismus in Berchtesgaden. 1923 hatte Adolf Hitler (1889-1945) Obersalzberg besucht und später dort ein Feriendomizil errichten lassen. Bereits 1933 nach der Machtübernahme der NSDAP wurde fast der ganze Ortsteil einschließlich des 1.881 m hohen Kehlsteins zum Führersperrgebiet. In der Folge wurde die Bevölkerung zwangsumgesiedelt bzw. deren Gebäude angekauft oder enteignet.

Kehlsteinhais

In diesem Zusammenhang ist das zwischen 1937 bis 1938 im Auftrag des Reichsminister und hohen NSDAP-Führers Martin Bormann (1900-1945) nach Plänen von Architekt Roderich Fick (1886-1955) errichtete Kehlsteinhaus erwähnenswert. Es war Teil des Führersperrgebiet Obersalzberg und ist seit 1952 öffentlich zugänglich. Es ist das einzige Gebäude, das noch aus der NS-Zeit übrig geblieben ist. Das Gebäude steht etwas unterhalb des Kehlsteingipfels in einer Höhe von 1.834 m auf einem Bergsporn. Insgesamt waren an der Errichtung der engen Straße und des Gebäudes rund 3.800 Arbeiter beteiligt, 10 von ihnen waren dabei ums Lben gekommen. Man erreicht das Kehlsteinhaus mit Hilfe eines Busses auf einer engen Passstraße, der auf dem Parkplatz vor dem 124 m langen Tunnel zum Kehlsteinhaus endet. Nach dem Passieren des Tunnels fährt ein 40 Personen fassender Lift, der von einem Liftfahrer bedient wird, ins Kehlsteinhaus mit der berühmten Terrasse und dem Kamin aus Marmor, ein Geschenk von Mussulini an Hitler. In dem Gebäude befindet sich eine Dokumentation und eine Gaststätte. Aber man kann das Gebäude auch mit Hilfe eines Sessellifts erreichen.

Bei einem Bombenangriff im April 1945 mit über 300 Bombern wurden die für Hitler errichteten Gebäude bis auf das Kehlsteinhaus weitgehend zerstört. Nach dem Krieg wurde das Areal Teil eines Erholungszentrums der amerikanischen Streitkräfte. Nach der Abgabe an den Freistaat Bayern im Jahr 1996 wurde 1999 die Dokumentation Obersalzberg eingerichtet.

Dokumentation Obersalzberg
Die Dokumentation Obersalzberg ist ein Dokumentationszentrum über die NS-Zeit des da-maligen Führersperrgebiet Obersalzberg in Berchtesgaden. Hier wird die Ortsgeschichte mit der Geschichte des Nationalsozialismus lebendig gemacht. Das Gebäude der Dokumentation Obersalzberg entstand auf den Grundmauern des früheren Gästehauses Hoher Göll errichtet, das zur KdF-Hotelanlage Platterhof innerhalb des Führersperrgebiets Obersalzberg gehörte. KdF ist die Abkürzung für Kraft durch Freude und war mit dem Amt für Reisen, Wandern und Urlaub der größte Reiseveranstalter zur NS-Zeit. Die Organisation KdF wurde im November 1933 gegründet. Das Dokumentationszentrum liegt in der Nähe der Busabfahrtsstelle zum Kehlsteinhaus, das zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landkreises Berchtesgadener Land zählt. Da Touristen auf dem Weg zum Kehlsteinhaus ihre PKWs neben der Dokumentation parken müssen und ab da nur mit Bussen der Kehlsteinlinie zu ihrem Ziel gelangen können, verbinden viele Besucher das auch mit einem Besuch der Dokumentation.

Haus von Romy Schneider, Schönau am Königssee
Die hiesige Dauerausstellung ist die weltweit erste Dauerausstellung aus Privatsammlungen über Romy (1938-1982) und Magda Schneider (1909-1996) in Ihrer Heimatgemeinde Schönau am Königssee. In der Ausstellung werden aus privaten Sammlungen Exponate aus Romys Kindheit im Haus Mariengrund – in dem sich derzeit ein Malergeschäft befindet - aus ihrer Schul-und Jugendzeit in Schönau und im Mädcheninternat Goldenstein bei Salzburg ausgestellt. Hier in Schönau hatte sie vier Wochen nach ihrer Geburt in Wien mit ihrer Mutter Magda bis zum 11. Lebensjahr verbracht, während Magda Schneider hier von 1938 bis 1996 gewohnt hatte. Die Ortschaft Schönau liegt wenige Kilometer südlich von Berchtesgaden. Die Ausstellung wurde am 7. Mai 2015 im "Alten Bahnhof“ eröffnet. Der Bahnhof wurde von 1909 von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen als Endbahnhof der von Berchtesgaden kommenden Königsseebahn errichtet. 1971 wurde die Strecke stillgelegt und die Gleise demontiert.
Seestraße 17
83471 Schönau am Königssee
Tel.: 0049 – (0)8652 - 9756584

Hauptbahnhof
Berchtesgaden ist die kleinste deutsche Gemeinde, die anstelle eines Bahnhofs über einen Hauptbahnhof verfügt. Der frühere Bahnhof wurde während der NS-Zeit zwischen 1938 bis 1940 wegen der zahlreichen Staatsgäste auf dem Obersalzberg zum Berchtesgadener Hauptbahnhof umgestaltet. Die großen Freskenmalereien an der Ost- und Westseite in der Bahnhofshalle wurden von Maria Harrich jedoch erst nach dem Krieg Anfang der 1950er Jahre geschaffen.

Haus der Berge
Das Haus der Berge ist das zentrale Informations- und Bildungszentrum des Nationalparks Berchtesgaden. Es wurde am 24. Mai 2013 eröffnet. Daneben gibt es noch fünf Infostellen an den großen Eingängen des Nationalpark.
Hanielstraße 7
83471 Berchtesgaden
Tel.: 0049 – (0)8652 - 9790600

Hirschenhaus
Das mit Lüftlmalerei verzierte Hirschenhaus ist das auffälligste Bauwerk am Marktplatz. Es wurde 1594 erbaut und beherbergte lange Zeit das Gasthaus "Zum Hirschen". Der Turm wurde dem Bauwerk allerdings erst 1894 angefügt. Vor dem Haus befindet sich ein Brunnen mit dem Bayerischen Löwen.

Kempinski Hotel
Das Kempinski Hotel ist ein 5-Sterne-Luxushotel. Es wurde im Jahr 2005 auf dem früheren Führersperrgebiet im Stadtteil Obersalzberg errichtet. Bis 2014 hieß das Hotel Inter Conti-nental Berchtesgaden Resort. Die Pläne zu dem Hotelbau stammten von dem Architek-turbüro Herbert Kochta in München.
Hintereck 1
83471 Berchtesgaden
Tel.: 0049 – (0)8652 - 97550

Königliches Schloss
Das Königliche Schloss war früher ein Augustiner-Chorherrenstiftsgebäude, dessen Anfänge bis ins Jahr 1102 zurückreichen. Nach einer Reihe von Umbauten diente die Anlage auch als Residenz der Fürstpropstei Berchtesgaden. Seit 1810 befand es sich im Besitz des Bayerischen Königshauses und ist heute Eigentum des Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF) ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts von 1923 deren Erträge den Angehörigen des Hauses Wittelsbach zukommen. Neben dem Schloss befindet sich die Stiftskirche, die zum Ensemble des Schlosses gehört.

Schlossplatz
Der Schlossplatz mit seinen in unterschiedlichen Baustilen errichteten Gebäuden ist sicherlich nicht nur der schönste Platz von Berchtesgaden sondern auch der Region. Er wird im Süden und Osten vom Königlichen Schloss und der Stiftskirche begrenzt, und am östlichen Ende befindet sich ein Arkadenbau. Eine Reihe von Fresken erinnern hier an die deutschen Opfer der beiden Weltkriege.

Königliche Villa
Die Königliche Villa war nach Plänen des Architekten Ludwig Lange für Maximilian II. (als Residenz 1853 fertiggestellt worden. Die Villa war das erste Gebäude in Berchtesgaden im so genannten Villenstil. Der spätere bayerische König Ludwig II. (1845-1886) hatte als Kind hier zahlreiche Sommermonate verbracht. Die Villa befindet sich an der Kälbersteinstraße gegenüber dem 1893 eröffneten Luitpoldpark

Kur- und Kongresshaus
Das Kur- und Kongresshaus hatte 1973 seine Pforten geöffnet. Aber wegen des problematischen Untergrunds war das Bauwerk zu einem sehr teuren Pfahlbau geworden. Eine umfangreiche Sanierung erfolgte zwischen 2014 und 2016. Dabei wurde es außen mit einer neuen Fassade aus gehobelten Lärchenlamellen versehen.

Rathaus
Das Rathaus wurde zwischen 1873 und 1875 auf dem Platz der ehemaligen Schrannenhalle errichtet. Bis 1972 hatte das Gebäude auch als Schulgebäude gedient.

Rathausplatz
Am Rathausplatz in Berchtesgaden befinden sich, wie der Name bereits sagt, das Rathaus der Stadt sowie die barocke Pfarrkirche, die zusammen mit dem benachbarten Schlossareal ein beeindruckendes städtebauliches Ensemble ergibt. Erwähnenswert ist zudem, dass es hier einige Restaurants gibt

Salzbergwerk Berchtesgaden
Das Salzbergwerk Berchtesgaden ist das älteste noch teil-weise aktive Salzbergwerk Deutschlands und zugleich ein Schaubergwerk. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird die hiesige Salzsole in die 18 km entfernte Saline in Bad Rei-chenhall gepumpt und dort zu Speisesalz und Streusalz verarbeitet. Im Besucherteil des Bergwerks findet jedoch keine Soleförderung mehr statt.
Parkplatz: Salzburger Straße 24
Gästeeinfahrt: Bergwerkstraße 83
83471 Berchtesgaden
Tel.: 0049 (0)8652 - 60020

Christuskirche
Die evangelisch-lutherisch Christuskirche wurde nach Plänen des Architekten und Hochschul-lehrers August Thiersch (1843-1917) zwischen 1897 und 1899 im Stil der Neugotik aus Käl-bersteinmarmor errichtet. Die Kirche ist die erste und zudem einzige evangelisch-lutherische Kirche in Berchtesgaden.
Ende der Ludwig-Ganghofer-Straße

Franziskanerkloster, Franziskanerkirche
Das Franziskanerkloster mit der Franziskanerkirche (Unserer lieben Frau am Anger)
gehört zum Erzbistum München und Freising. Das Kloster wurde um 1400 für die Augustiner-Chorfrauen als Kloster am Anger eingerichtet und zwischen 1480 und 1519 war die Klosterkirche Unserer lieben Frau am Anger dazu ge-kommen. Nachdem das Kloster etwa 10 Jahre leer gestanden hatte, war es1564 aufgelöst worden. Aber 1695 wurde die säkular genutzte Anlage einschließlich der Kirche – mit einer Unterbrechung zwischen 1822 und 1859 – die bis dahin anderweitig genutzte Klosteranlage den Franziskaner-Reformaten übergeben und bis 1985 von ihnen genutzt. Danach haben ab 1987 polnische Franziskaner die seelsorgerischen Aufgaben in der Kirche und dem Kloster übernommen. Es sei erwähnt, dass seit 2015 Teile des Klosters vom Deutschen Caritasverband ein "Haus der Begegnung“ betrieben wird. Das Kloster und die und Kirche sind ein Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste.
Franziskanerpl. 5
83471 Berchtesgaden

Pfarrkirche St. Andreas
Die Pfarrkirche St. Andreas wurde von den Bürgern des Markts Berchtesgaden im Jahr 1397 errichtet. Sie erhielt beim Umbau ab 1480 ihr heutiges Äußeres. Die Erweiterung ihres Innen-raums und Barockisierung erfolgte zwischen 1698 und 1700. Die Kirche befindet sich am Rathausplatz neben der Stiftskirche

Kalvarienberg
Den Kalvarienberg stattete Fürstpropst Michael Balthasar von Christalnigg 1760 trotz großer Schulden der Fürstpropstei Berchtesgaden mit vier Neben- und einer Hauptkapelle aus.

Wallfahrtskirche Maria Gern
Die Wallfahrtskirche Maria Gern entstand zwischen 1708 und 1724, befindet sich über dem Hochaltar das geschnitzte Gnadenbild einer Madonna mit Kind von 1666. Sie wird jeweils passend zum Abschnitt des Kirchenjahres mit prächtigen Barockgewändern in den entsprechenden Farben bekleidet. Bemerkenswert sind auch die zahlreichen Votivtafeln, mit denen Gläubige sich für die Erhörung ihrer Gebete bedankten.

Pfarrkirche Zur Heiligen Familie
Die Pfarrkirche Zur Heiligen Familie wurde 1908 nach einem Entwurf von Franz Rank im heutigen Ortsteil Au fertiggestellt. Den Altar, gestiftet von Prinzregent Luitpold von Bayern, schuf Theodor Kolmsperger, Altarbild und Leonhardaltar Waldemar Kolmsperger Junior. Seit 1992 hat die Auer Pfarrgemeinde mit der Franziskuskirche eine Filialkirche auf der Buchenhöhe.

Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer
Die Anfänge der Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer gehen auf das Jahr 1122 zu-rück. Bis 1803 war sie Teil des Augustinerchorherrenstifts beziehungsweise der Fürstpropstei Berchtesgaden. Nach 1803 wurde sie zur Pfarrkirche der römisch-katholischen Pfarrei
St. Andreas. Die Kirche gehört zum Ensemble des Schlosses.

Erwähnenswert ist zudem, dass in jüngerer Zeit noch die folgenden beiden Kirchen errichtet wurden:

Maria am Berg
Die Kirche Maria am Berg war zwischen 1929 und 1932 auf einem Hang des Kiliansberges im Ortsteil Metzenleiten errichtet worden.

Kapelle der Seligpreisungen
Die Kapelle der Seligpreisungen (Kirchleitnkapelle) entstand zwischen 2007 bis 2009 auf dem Lockstein aus neun Bronze-Plastiken auf Stelen aus Beton. Die Kapelle kann vom Nonntal aus erreicht werden.

Rehmuseum
Das Rehmuseum von Berchtesgaden stellt Rehtrophäen aus und dokumentiert dies Lebensräume von Rehen und bietet einen Einblick in die Rehforschung Albrecht Herzog von Bayerns. Es befindet sich im Eigentum des Wittelbacher Ausgleichsfonds und wurde im Jahre 2005 anlässlich des 100. Geburtstages von Herzog Albrecht von Bayern in den ehemaligen Stallungen des Königlichen Schlosses Berchtesgaden mit einer Fläche von 400 m² eröffnet. Die Sammlung wurde durch Albrecht Herzog von Bayern zusammengetragen. Schlossplatz 5

Alte Fronfeste
Das Gebäude stammt ursprünglich aus dem Jahr 1458 und war anfangs das Amtsgebäude des Kanzlers. Zusammen mit dem daneben liegenden Kornmessehaus ist es das älteste Gebäude von Berchtesgaden. Danach war hier das Amtsgericht von Berchtesgaden untergebracht. Seit dem Jahr 2000 befinden sich hier Ferienwohnungen. Zusammen mit dem daneben liegenden Kornmessehaus ist es das älteste Gebäude von Berchtesgaden.
Schloßplatz 1
83471 Berchtesgaden
Tel.: 0049 – (0)8652 2693

Schloss Adelsheim
Das Renaissanceschloss Adelsheim wurde 1614 erbaut und ist seit 1968 Sitz des Museums Schloss Adelsheim. Dieses Heimatmuseum präsentiert auf einer Ausstellungsfläche von 760 m² Dauer- und
Sonderausstellungen historischer Objekte mit Bezug zu Berchtesgaden. Das Schloss befindet sich am Ortsrand des historischen Kerns vom Berchtesgaden - am Ende der Schroffenbergallee 6

Berchtesgadener Ache
Die 18 km lange Berchtesgadener Ache entsteht durch den Zusammenfluss der Ramsauer Ache mit der der Königsseer Ache. In Österreich wird der Fluss als Königsseeache bezeichnet. Die Berchtesgadener Ache mündet bei Hallein in Österreich in die Salzach.

Königsseer Ache
Die Königsseer Ache erstreckt sich auf einer Länge von 4,8 km vom Königssee bis nach Berchtesgaden, wo sie sich mit der Ramsauer Ache vereinigt und danach als Berchtesgadener Ache bezeichnet wird. Die Regulierung des Abflusses vom Königssee in die Königsseer Ache ist Gegenstand einer Bürgerinitiative, die Maßnahmen für eine Reduzierung der Hochwassergefahr entlang des Flusses verlangt. Die Königsseer Ache sollte nicht mit der Königsseeache verwechselt werden – wie die Berchtesgadener Ache in Österreich bezeichnet wird.

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