Bad Reichenhall: Geschichte

Die Anfänge
Die Region um Bad Reichenhall ist eine alte Siedlungs- und Kulturlandschaft, in der sich seit der Bronzezeit - also um 1.800 v. Chr. - Menschen angesiedelt hatten.
Zwischen 1600 und 1300 v. Chr. befand sich hier ein überregional bedeutendes Kultzentrum. Eine große Blütezeit gab es zur Zeit der Kelten zwischen 150 und 15 v. Chr. Die Römer errichteten hier später eine dörfliche Ansiedlung.

Frühmittelalter
Als Frühmittelalter wird in Europa etwa die Zeit zwischen 500 bis 1050 n. Chr. bezeichnet. Es war die Zeit der Merowinger, Karolinger und Ottonen.
Die Salzvorkommen und Solequellen werden seit dem Frühmittelalter genutzt. So beschenkte gegen Beginn des 8. Jahrhunderts der Bayernherzog Theodo den aus Worms stammenden Salzburger Bischof Rupert mit rund einem Drittel der Reichenhaller Saline. Diese Schenkung zu einer wirtschaftlichen und auch politischen Blüte von Salzburg

Hoch-und Spätmittelalter
Das Hochmittelalter reichte von etwa der Mitte des 11. Jahrhunderts bis ca. 1250 - es war die die Zeit der Salier und Staufer
Das Spätmittelalter reichte von etwa 1250 bis ca. 1500, der Zeit der Habsburger und Luxemburger-
Die hiesigen Saline führte bis ins Hochmittelalter zur wirtschaftliche Bedeutung Reichenhalls und besaß eine Monopolstellung, wobei die Salzsieder als die wirtschaftlich mächtigsten Unternehmer der Region zählten.
Das ging soweit, dass sie sich zu einem Stadtpatriziat entwickelten und damit eine dem Adel vergleichbare Stellung erreichten. Zugleich stellten sie die Mehrheit im Stadtrat.
Eine erste Erwähnung als Stadt stammt aus dem Jahr 1159. Während dieser Zeit befand sich die Stadt auf ihrem wirtschaftlichem und finanziellen Höhepunkt. Zeugnisse davon sind u.a. die Basilika St. Zeno, die Ägidi- und Nikolauskirche, Gruttenstein sowie die steinerne Stadtbefestigung.
Im Jahr 1196 nahm der Erzbischof von Salzburg die Stadt ein und zerstörte sie zum Teil. Damit endete die Monopolstellung der Stadt auf dem Gebiet des Salzhandels. Im Verlauf einer auch militärisch geführten Auseinandersetzung um die Vorherrschaft in Reichenhall zwischen dem Salzburger Bischof und dem Bayernherzog setzte sich der Herzog durch. Daher wurde die Stadt gegen Ende des 13. Jahrhundert ein herzoglich- bayerisches Land- und Pfleggericht.
Im Unterschied zum heutigen österreichischen Hallein wurden die Salzproduktionsstätten in der Stadt im Verlauf des 14. Jahrhunderts als Reichenhall bezeichnet.

Die Salinen kamen im ausgehenden 15. Jahrhundert in wirtschaftliche Schwierigkeiten, was dazu führte, dass der Bayernherzog Salzsiedeanlagen aufkaufe nund ließ die Saline anschließend modernisieren ließ. Es sei erwähnt, dass die Handwerker derStadt in Zünften organisiert waren, von denen viele aus der Saline stammten

Neuzeit
Zur Zeit der Frühen Neuzeit führte die tägliche Verfeuerung der Sole zu einer ständigen Bedrohung durch eine Feuersbrunst, der die Stadt mehrfach fast ganz zum Opfer gefallen war. Zudem blieb die Stadt als herzogliche bzw. kurfürstliche Grenzstadt gegen Salzburg nicht von Kriegen verschont. Der Mauerring mit der darüber liegenden Burg und den darunter liegenden Kirchen und Kapellen blieben bei dem verheerenden Stadtbrand von 1834 erhalten.
Der Wiederaufbau, der etwa zu einen Dreiviertel zerstörten alten Stadt, erfolgte relativ rasch und großzügig ua.mit der Neuerrichtung der Salinenanlage durch König Ludwig I. (1786-1868).

Durch die Etablierung zahlreicher Kuranwendungen konnte sich die Stadt dem Schicksal entziehen, eine verarmte Industriestadt zu werden. Mit den Kuranwendungen wurde 1846 mittels einer Privatinitiative im "Curhaus Achselmannstein" begonnen.
In der Folge entstand eine stehen zahlreichen Villengebäuden geprägte vornehmen "Bädervorstadt". Die Stadt wurde immer mehr von einer reinen Salinenstadt zu einem international renommierten Kurbad, das als Treffpunkt der europäischen Hautevolee kurz vor dem Ersten Weltkrieg einen Höhepunkt erreicht hatte. Während dieser Zeit waren viele der Jugendsstilvillen und Bade- und Kuranstalten. entstanden.
Am 7. Juni 1890 wurde sie durch eine Verfügung des Prinzregenten Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (1821-1912) zu " Bad Reichenhall" und seit 1899 ist Bad Reichenhall bayerisches Staatsbad.


20. und 21. Jahrhundert
Seit Mitte der 1920er Jahre begann in der Stadt mit dem Bau des Flughafens, der neuen Saline, der Predigtstuhl-Seilbahn, dem Kurmittelhaus oder dem Städtisches Krankenhaus)ein erneuter Aufschwung.
Ab 1934 beherbergt die Stadt zudem eine Garnison der Gebirgsjäger.

Unter der nationalsozialistischen Regierung büßte Bad Reichenhall seine ausländischen Gäste ein, die bis zu 50 Prozent ausgemacht hatten verlor damit auch sein mondänes Flair
Noch im Verlauf der letzten Kriegstage des Zweiten Weltkriegs wurde Bad Reichenhall wegen seiner Lage an der wichtigen Bahnlinie nach Berchtesgaden Ziel eines alliierten Bombenangriffs, der neben zahlreichen Toten auch eine erhebliche Zerstörung der Stadt zur Folge hatte.

Nach dem Wiederaufbau der Stadt nach dem Krieg und der Eingemeindung der bis 1978 eigenständigen Gemeinden St. Zeno, Karlstein und Marzol wurde das Stadtgebietl erheblich vergrößert. Auch eine konnte dammit begonnen werden , wieder an die Tradition als Heilbad anzuknüpfen
Bis 2001 war hier die 1. Gebirgsjägerdivision der Bundeswehr stationiert, heutzutage ist es "nur" noch eine Gebirgsjägerbrigade in der Hochstaufen-Kaserne.

Heutzutage ist Bad Reichenhall wieder eine Kur- und Badestadt, die zudem seit 1955 über eine viel besuchte und beliebten Spielbank, die 1961 in den Besitz des Freistaates Bayern übergegangen war und 1988 in das neue Kurzentrum umgezogen war.
Die Fußgängerzone wurde 2004 erneuert.

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