Agra: Stadtgeschichte

Im Jahre 1501 etablierte der Sultan Sikander Lodi in der Region des heutigen Agrar seine Hauptstadt, die indes schon im Jahre 1526 in die Hände des Mogul-Kaisers Babur fiel, der den letzten Lodi-Sultan in Panipat (80 km von Delhi) besiegt hatte. Noch im selben Jahr erklärte Babur die Stadt zur Hauptstadt des Reiches.

Die nächsten Jahrhunderte sah Agra eine enorme Architekturaktivität, denn jeder neue Kaiser versuchte seinen Vorgänger an monumentalen Bauten zu überbieten. Ihren Höhepunkt erreichte die Stadt zwischen der Mitte des 16. und der Mitte des 17. Jahrhunderts, in der die Mogul-Herrscher Akbar, Jehangir und Shan Jahan regierten und (neben u.a. dem Agra-Fort) viele andere prächtige Bauwerke errichteten.

1638 baute Shah Jahan eine neue Stadt in Delhi, und sein Sohn Aurangzeb verlegte die Hauptstadt zehn Jahre später dorthin.

Doch zuvor hat Shabuddin Mohammed Shah Jahan (1592-1666) in Agra noch das berühmteste Gebäude Indiens und eines der bekanntesten Bauwerke der Erde errichten lassen: das Taj Mahal.

Er hatte es nach dem Tode seiner Lieblingsfrau Mumtaz Mahal (1593-1631) zwischen 1631 und 1648 erbauen lassen. Im Taj Mahal liegt Mumtaz Mahal, die übrigens bei der Geburt ihres 14. Kindes verstorben war, auch begraben.

1761 fiel Agra an die Jats, die seine Monumente (auch das Taj Mahal) plünderten. Die Marathas übernahmen Agra im Jahre 1770, wurden aber 33 Jahre später von den Britten vertrieben. 1857 kam es zu einem Aufstand, und die Britten verlagerten die Verwaltung der Provinz nach Allahabad.

Seiner Administrationsfunktion beraubt, entwickelte sich Agra zu einem Zentrum für Schwer- und chemische Industrie und (mithin leider auch zu einem Ort der damit verbundenen starken Umweltverschmutzung), bevor dann der Tourismus zur Haupteinnahmequelle der Stadt wurde.