Was steckt hinter dem Besucherrückgang?
Wenn Sie in den letzten Monaten soziale Medien wie X oder TikTok besucht haben, ist Ihnen vielleicht der zunehmende Trend von Videos aufgefallen, die leere Straßen in Las Vegas zeigen. Diese Videos werden als Beweis dafür präsentiert, dass die Stadt einen deutlichen Rückgang der Besucherzahlen verzeichnet. Zwar sind Social-Media-Inhalte keine verlässliche Datenquelle, doch werden diese Eindrücke offenbar durch reale Berichte bestätigt.
Im August veröffentlichte NBC News einen Bericht über den "Summertime Blues“ in Las Vegas, in dem zum Beispiel der internationale Tourismus im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 13% zurückgegangen sein soll. Insgesamt lag die Hotelbelegung um 15% niedriger. Auch wenn die tatsächlichen Zahlen nicht so dramatisch sind wie die Videos in den sozialen Medien, die leere Straßen, Restaurants und Casinos zeigen, geht der Tourismus dennoch zurück. Woran mag das liegen? Wie bei vielen Themen in den Vereinigten Staaten scheint die Antwort stark von den jeweiligen politischen Ansichten abzuhängen. Einige führen den Rückgang des Tourismus auf die Politik der Trump-Administration zurück.
Rückgang bei europäischen Besuchern
In Deutschland oder anderen Teilen Europas kennt wohl fast jeder jemanden, der aus unterschiedlichen Gründen keinen Urlaub in den USA machen möchte. Manche haben Angst, viel Geld für eine Reise auszugeben und dann an der Einreise durch die US-Behörden zu scheitern; andere fühlen sich durch Berichte über ICE-Agenten, die Nicht-US-Bürger festnehmen, eingeschüchtert; wiederum andere lehnen die Politik der Trump-Administration grundsätzlich ab. Unabhängig vom Grund zeigen die Zahlen einen allgemeinen Rückgang der Reisen in die USA. Im März 2025 sanken die Besucherzahlen aus Europa im Vergleich zum Vorjahr um 17%. Bisher ist noch unklar, ob sich dieser Wert im Sommer gehalten hat, doch man geht davon aus, dass er ähnlich hoch geblieben ist.
Dennoch sind einige der Meinung, dass das Problem bei Las Vegas selbst liegt. Tatsächlich ist der Inlandstourismus in Las Vegas im Jahr 2025 rückläufig. Gemeinsam mit weniger Besuchern aus Kanada hat das die Tourismusbranche von Las Vegas alarmiert und zu Warnungen vor einer möglichen Krise geführt. Es wird vermutet, dass sich Las Vegas stark verändert hat und nicht mehr das ist, was es damals war. Früher war die Stadt vergleichsweise günstig: Hotelzimmer, Essen und Getränke waren oft sehr preiswert und teilweise sogar kostenlos, wenn man in einem Casino spielte. Das war der Reiz von Las Vegas. Ein großer Teil der touristischen Aktivitäten drehte sich darum, Besucher in die Casinos zu locken. Die Casinobesitzer sorgten dafür, dass alles andere vergleichsweise erschwinglich blieb.
Online-Casinos könnten die Besucherzahlen verändern
Im Jahr 2018 fiel eine wichtige Entscheidung in den USA: Der Oberste Gerichtshof hob das landesweite Glücksspielverbot auf. Seitdem dürfen die einzelnen Bundesstaaten selbst bestimmen, ob sie Sportwetten und Casinospiele erlauben. Doch was bedeutet das konkret? Viele Menschen, die früher extra nach Las Vegas gereist sind, um dort zu spielen, weil Glücksspiele in ihrem Bundesstaat verboten waren, können das heute bequem online tun. Das Gleiche gilt auch für Europäer, denn durch die Verfügbarkeit von Sportwetten- und Casino-Plattformen wie Wildz.de verzeichnen physische Casinos weniger Besucher. Die meisten dieser Plattformen bieten zudem Live-Dealer-Spiele an, sodass das Spielerlebnis nahezu identisch ist. Das Fazit ist, dass sich Las Vegas stark verändert hat, während sich die Casino-Wirtschaft gewandelt hat.
Das alte System, bei dem ein Fünf-Dollar-Steak angeboten wurde, um Gäste an die Roulettetische zu locken, wurde durch Michelin-Sternerestaurants ersetzt. Günstige Theateraufführungen, die früher Besucher in die Casinos ziehen sollten, wurden von teuren Tickets für das NFL-Team Las Vegas Raiders verdrängt, das kürzlich in die Stadt gezogen ist. Flugzeuge zum Harry Reid International Airport sind heute oft voll mit jungen Leuten, die zu Poolpartys und Musikfestivals mit weltbekannten DJs reisen. Neben den bereits erwähnten Videos leerer Straßen in sozialen Medien zeigen Menschen auch Rechnungen aus Nachtclubs, die den sogenannten "Bottle Service“, bei dem oft Tausende von Dollar ausgegeben werden müssen, um einen Tisch zu reservieren. Damit wollen sie deutlich machen, dass die Clubs in Las Vegas nicht mehr allein als Zugang zu den Casinos dienen, um Gewinne zu erwirtschaften.
Das könnte sich möglicherweise auf die Besucherzahlen der Stadt auswirken. Am Ende wird man abwarten müssen, wie sich die Lage im Rückblick darstellt. Es ist zu kurz gegriffen, zu sagen, die Menschen Las Vegas nur meiden, weil es zu teuer ist, oder weil allein die Trump-Administration die Schuld trägt. Zudem können viele Touristenziele weltweit auch mal schwächere Jahre erleben. Es ist jedoch klar erkennbar, dass sich Las Vegas wandelt und sich zu einer insgesamt anspruchsvollen Wirtschaft entwickelt. Genau das ist für manche der Grund, sich für den Urlaub nach einem anderen Ziel umzusehen.
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