Estland: Pflanzen

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Bäume

Was einem an Estland gleich ins Auge springt, ist der große bewaldete Anteil des Landes (ca. 45%), sowie die erhalten gebliebene Natürlichkeit und Ursprünglichkeit der Landschaft. Die Wälder Estlands werden überwiegend aus Kiefern, Birken, Espen, Tannen und Fichten gebildet. Der häufigste Baum ist dabei die Birke, welche auch ein nationales Symbol des Landes ist. An feuchteren Standorten wird man dagegen häufiger auf Schwarzerlen und Moorbirken sowie in den Hochmooren auf Zwergbirken treffen.

Nutzpflanzen

Angebaut werden hauptsächlich Getreide, Kartoffeln und Raps, allerdings tragen diese nur unwesentlich zum Bruttoinlandsprodukt bei, da die Landwirtschaft eine eher untergeordnete Rolle in der estländischen Wirtschaft spielt.

Heilpflanzen

Die Küchenschelle wird auf Grund ihrer Giftigkeit nicht als Heilpflanze verwendet, wird jedoch in der Homöopathie als Mittel u.a. bei Gicht, Rheuma, Migräne und Erkältungen gewählt. Die Kornblume, welche auch die Nationalblume des Landes ist, wird gelegentlich bei Verdauungsproblemen eingesetzt. Häufiger jedoch finden die blauen Blüten bei entzündeten und müden Augen Verwendung.

Giftpflanzen

Die giftige Pfingstrose wurde früher als krampflösendes Mittel und gegen Epilepsie genutzt. Allerdings ist dieser Effekt nicht nachgewiesen worden. Sie kann angeblich auch bei Haut- und Schleimhautentzündungen, Fissuren, Gicht, Rheuma und Erkrankungen der Atemwege verwendet werden. Allerdings ist auch bei diesen Anwendungsgebieten die Wirksamkeit nicht belegt. In der Homöopathie wird sie bei Hämorrhoiden eingesetzt.

Die überwiegend an feuchten Standorten wachsende Sumpfdotterblume gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und enthält Giftstoffe, die sowohl bei Berührung wie auch beim Verzehr Vergiftungssymptome auslösen können. Bei einer starken Empfindlichkeit kann ein direkter Hautkontakt Haut- sowie Schleimhautentzündungen hervorrufen, die dann wiederum zu Ausschlägen und auch dem Anschwellen des Gesichts führen können. Der Verzehr von Pflanzenteilen führt Schwindel. Erbrechen, Krämpfen und Wassereinlagerungen im Gewebe. Erkennbar ist die Pflanze an den charakteristischen tief-gelben Blüten mit fünf Blütenblättern. Früher wurden ihre Blätter im getrockneten Zustand zum Rauchen verwendet, woher auch der estländische Name „Conna rubak“ – „Froschtabak“ stammt.
Ebenfalls aus der Familie der Hahnenfußgewächsen ist die Küchenschelle, welche eine violett-gelbe Blüte hat und die wie die Sumpfdotterblume Hautausschläge hervorrufen kann.

Weitere Pflanzen

Wo man nicht auf Wälder und die dort zahlreich wachsenden Pilze stößt, da dominieren Weiden, Felder und Hochmoore die Landschaft, was besonders im Norden des Landes der Fall ist.
Typisch für diese Gegenden sind Wacholderbüsche, Kräuter und Heiden wie das Heidekraut Erika. Besonders in den Sumpf- und Moorgebieten kann man auf zahlreiche Beeren wie die Moosbeere, Preisel- und Sumpfheidelbeere treffen.
Am artenreichsten sind die Gehölzwiesen, welche es europaweit nur noch in Estland gibt. Hier blühen neben Orchideen wie dem Frauenschuh auch Kuhschellen, Leberblümchen und Anemonen, die alle besonders früh anfangen, ihre Blüten zu entfalten. Des Weiteren gibt es 35 von den 36 der in Estland wachsenden Orchideenarten auf Saaremaa, der größten Insel des Landes.
Generell sind 120 hier wachsende Arten geschützt, unter anderem auch die einzige endemische Pflanze Estlands, der Saaremaa-Klappertopf, den man meist in sumpfigen Gebieten finden kann.
Auf der Insel Sörve wachsen spezielle an den dort vorherrschenden Boden, genannt Alvare, angepasste Pflanzen.
Dazu gehören u.a. die Küchenschelle, der Sand-Thymian, die Felsen-Fetthenne sowie das Baltische Knabenkraut.

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