Französisch Polynesien: Tiere

Säugetiere

Übersicht
Zu den großen Säugetieren gehören nur die auf die Inseln gebrachten Nutztiere wie Pferde - für die die Insel Marquesas berühmt ist - sowie Rinder, Schweine und Hunde. Zu den kleinen Säugetieren gehören Ratten, Mäuse und Fledermäuse. Die Pferde auf den Marquesas wurden von dem französischen Admiral und Weltumsegler Dupetit-Thouars im Jahr 1842 als Geschenk für den Häuptling Lotete aus Chile importiert. Auf Ua Pou (1793-1864), im dichten Wald von Hohoi und auf Ua Huka in den Tälern Hane und Hokatu, findet man die Tiere in freier Wildbahn, also wild lebend. Die Marquesas waren der letzte Aufenthaltsort von Paul Gauguin (1848-1903) und des Sängers Jaques Brel (1929-1978), der die hiesigen Pferde wie folgt beschrieben hatte: "quelques vieux chevaux blancs qui fredonnent Gauguin" (einige alte weiße Pferde, die Gauguin besingen).

Marquesas-Pferde
Auf den Marquesas leben etwa 200 Pferde wild und weitere 10 halbwild. Die Tiere kamen um 1842 nach der Annexion der Inseln durch Frankreich hierher. Es waren vor allem Araber und Iberer, die zum größtenteils von Chile hierher gebracht wurden. Später folgten Pferde aus Frankreich und aus England kamen Englische Vollblütler hierher. Die Tiere wurden bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts als Zug-, Transport- und Reitpferde genutzt. Zudem hatte man die Nachkommen der ursprünglichen Tiere nachgezüchtet. Aber später sank aus verschiedenen Gründen das Interesse an der Nutzung der Tiere. In der Folge ließ man die Tiere frei oder sie waren bereits entlaufen. Im Laufe der Zeit waren sie verwildert und hatten sich zudem den Bedingungen auf den Inseln angepasst, siewurden kleiner und leichter und hatten sich zu den heutigen Marquesas-Pferden entwickelt. Verständlicherweise findet man in den heutigen Tieren noch eine Reihe der Eigenschaften ihrer Vorfahren. Die Tiere besitzen eine Risshöhe (etwa Schulterhöhe) zwischen 140 bis 150 cm. Ihre Färbung reicht von weiß bis braun und selten schwarz. Jedoch findet man keine Schecken. Die Tiere besitzen relativ kurze Beine, schräge Schultern, und einen mittellangen Rücken. Ihr Fell ist relativ lang und fein. Ihre Augen sind groß, während die Ohren eher klein sind. Die Tiere gelten als mutig und als relativ klug

Reptilien

Übersicht
Es gibt vier Geckoarten auf den Inseln, sowie drei Eidechsenarten, denen man relativ häufig begegnen kann. Unter Naturschutz stehen die auf den Inseln heimischen Karettschildkröten, Grünen Schildkröten sowie die Lederschildkröten. Anders als bei anderen Schildkröten ist der Panzer der Lederschildkröte mit einer gummiartigen Haut überzogen. Die Meeresschildkröte legt ihre Eier immer an Sandküsten ab. Es gibt sie auch Nestern an der Atlantikküste in Nordamerika, in anderen Küsten der Karibik und Mittelamerikas sowie in Südamerika, Afrika und den Küsten des Indischen Ozeans. Durch die Fischerei ist der Bestand allerdings gefährdet, da sich die Tiere z.B. in den Netzen verfangen. Daher stehen die Schildkröten unter Naturschutz, da es neben den natürlichen Gefahren für die Eier wie Raubvögel und Raubtiere immer wieder zum Eierklau durch den Menschen kommt, was abnehmende Populationszahlen der nachfolgenden Generationen zur Folge hat. Eingeführt wurde der Skink, der zu den Eidechsen gehört.

Lederschildköte
Die Lederschildkröte (Dermochelys coriacea) gehört zur Gattung der Lederschildkröten in der Familie der Lederschildkröten. (Dermochelyidae). Die Lederschildkröte (Dermochelys coriacea) ist die größte le-bende Schildkröte weltweit und ist der einzige Vertreter der Familie Dermochelyidae. Obwohl die Tiere im Meer leben, gehören sie taxonomisch merkwürdigerweise nicht zur Familie der Meeresschildkröten (Cheloniidae). Diese Schildkrötenart verfügt über keine Unterarten. Die Tiere erreichen eine Panzerlänge bis zu etwa 2,5 m und ein Gewicht bis zu etwa 800 kg. Die Lederschildkröte besitzt keinen Rückenschild mit Hornschuppen. Der nur lose zusammenhängende Panzer ist bei ihr von einer harten lederartigen Haut umgeben. Der Panzer ist langgestreckt und läuft nach hinten spitz zu. Auf dem blau-schwarzen Rücken sind deutlich sieben verdickte Knochenplättchen bzw. Längskiele zu erkennen. Fünf weitere Längskiele befinden sich auf dem bauchseitigen Panzer. Ihr Hals ist verhältnismäßig kurz und kann nicht in den Panzer zurückgezogen werden. Ihre Extremitäten können sie als Paddeln sowohl beim Schwimmen wie beim Tauchen benutzen, zudem haben sie keine Krallen, was für Schildkröten sehr untypisch ist. Oben auf dem Kopf befindet sich ein individuell geformter rosafarbener Fleck. Die Tiere sind hervorragende Schwimmer und können bis zu einer Tiefe von über 1.000 m tauchen.

Meeresschildkröten
Die Meeresschildkröten sind eine Familie der Schildkröten.. Die Familie umfasst rund sieben verschiedene Arten aus fünf Gattungen. Man findet die Tiere in tropischen und subtropischen Meeresgebieten. Mit Ausnahme der Eiablage verbringen sie ihr gesamtes Leben im Wasser. Man vermutet, dass sich die Meeresschilddrüsen vor etwa 200 Millionen aus Landschilddrüsen entwickelt hatten. Ihre Nahrung
besteht vor allem aus Kopffüßern, Krebsen, Schwämmen und Quallen, die sie bei ihren Tauchgängen fressen. Aber auch Pflanzen stehen auf ihrem Speiseplan. .Infolge der Entwicklung ihres Panzers haben die Meeresschildkröten die Fähigkeit verloren, ihren Kopf bei Gefahr einzuziehen. Ihre Salzdrüsen befähigen sie, das aufgenommene Salzwasser über ei eine konzentrier-te Salzlösung abgeben und so den Salzgehalt des Blutes zu regulieren, Wie bei anderen Tieren kön-nen die Nieren dies nicht bewerkstelligen. Unter den Arten sind zu nennen:
- die Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas)
- die Schwarze Meeresschildkröte( Chelonia (agassizii)
- die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta)
- die Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata)
- die Oliv-Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea)
- die Karibische Bastardschildkröte (Lepidochelys kempii), auch als Atlantik-Bastardschildkröte
bezeichnet
- die Wallriffschildkröte (Natator depressus)

Gifttiere

An Land gibt es keine giftigen oder gefährlichen Tiere, auch keine Giftschlangen. Unter Wasser jedoch sollte man auf den Steinfisch achten, was zugegebenermaßen nicht einfach ist, da dieser geradezu ein Meister der Anpassung ist und nur schwer von einem tatsächlichen Stein zu unterscheiden ist. Steinfische sind übersät mit Stacheln, wobei die Rückenstacheln ein Nervengift enthalten, welches sehr stark giftig ist. Tritt man auf den Fisch, so injiziert sich das Gift in den Körper. Dieses führt zu Nervenlähmungen mit Wasserbildung unter der Haut, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand, zudem zu peripheren Gefäßerweiterungen und häufig zum Atemstillstand. Es gibt mehrere Fälle, wo das Zusammentreffen mit einem Steinfisch einen tödlichen Ausgang genommen hat. Als Erste Hilfe-Maßnahmen sollte man den Stachel entfernen, die Wunde säubern und anschließend die verletzte Stelle in heißes Wasser tauchen. Diese Methode hat sich bewährt, da es schmerzlindernd wirkt und die Ausbreitung des Giftes verhindert bzw. hemmt. In jedem Fall ist aber zusätzlich ärztliche Hilfe aufzusuchen. In den Gewässern der Marquesas leben sehr giftige Wasserschlangen, vor denen man sich unbedingt in acht nehmen muss.

Vögel

Viele der hier heimischen Vogelarten leben in den Regenwäldern, einige der Vögel sind sogar endemisch, was soviel bedeutet, dass sie nur hier vorkommen. Dazu zählt der schwarze Iphis-Fliegenschnäpper mit dem grünlichen Schimmer im Gefieder, der auf Ua Huka lebt, sowie der Fatuhivamonarch, der nur auf der Insel Fatu Hiva vorkommt. Besonders häufig trifft man auf Tauben, aber auch Eisvögel, Pazifikschwalben, auch Sturmvögel kommen vor. Der Hirtenmaina ist am stärksten auf Tahiti verbreitet und ist auch unter dem Namen Hirtenstar bekannt, da er zur Familie der Stare gehört. Charakteristisch ist das schwarze Gefieder mit dem gelben Schnabel und dem gelben Fleck am Auge. Auch der Kleine und Große Fregattvogel ist auf den Inseln zu finden. Auf den Inseln der Marquesas brüten insgesamt 19 verschiedene Arten von Seevögeln.

Insekten, Spinnen

Insekten sind die am stärksten vertretene Gruppe auf Französisch-Polynesien. Allein von den Libellen gibt es sieben endemische Arten. Schmetterlinge gibt es einige zu bestaunen und Motten kommen ebenfalls zahlreich vor, von Bienen, Wespen, Fliegen, Moskitos, Hummeln, Schnecken und Raupen ganz zu schweigen. Eine stark vertretene Gruppe sind die Spinnen, zu denen auch die Skorpione und die weit verbreiteten Landkrabben zählen, die man häufig entlang der Straßen in Meeresnähe antrifft.

Unterwasserwelt

Übersicht
Eine große Vielfalt an tropischen Fischarten, die man vor allem in der Nähe der Korallen findet, erfreut das Taucher- und Schnorchlerherz. Hier tummeln sich Schmetterlings-, Napoleon-, Engel-, Clown- und Papageienfische, die ihren Namen dem papageischnabelförmigen Gebiss zu verdanken haben, mit dem sie Stücke von Steinkorallen abbeißen können. Besonders atemberaubend werden die Unterwasserbegegnungen wegen der durch das Wasser schwebenden großen Mantarochen, die eine Spannweite von 7 m erreichen können. Trotz des Beinamens "Teufelsrochen", den der Fisch wegen seiner Kopfflossen erhalten hat, besitzt er keinen Giftstachel und ist daher harmlos und friedfertig. In flachen Gewässern sollte man sich vor den Muränen in acht nehmen, aber auch Barrakudas kommen hier vor. Aale und Buckelwale kann man immer wieder vor den Küsten der Austral-Inseln beobachten. Über 20 Delphinarten leben hier, unter anderem der Ostpazifische Delphin und der Große Tümmler. Aber auch einige Haiarten findet man in den Gewässern um die Inseln. Thunfische, Bonitos sowie die Goldmakrelen (Mahi-Mahi), die sich durch ihre stumpfe Kopfform und hohe Rückenflosse auszeichnen, haben für die Einwohner sowohl eine wirtschaftliche wie auch wichtige Versorgungsfunktion.

Ostpazifischer Delfin
Der Ostpazifische Delfin (Stenella longirostris) gehört zur Gattung der Fleckendefhine (Stenella) in der Famimile der Delfine (Delphinidae). Er wird auch als Spinnerdelfin bezeichnet ( englisch to spin), da er Sprünge vollführt, bei denen er sich um seine eigene Körperachse dreht. Seine Länge variiert stark und liegt etwa zwischen 120 und 220 cm, bei einem Gewicht zwischen 20 und 80 kg. Die Tiere besitzen eine charakteristische dreieckige und dabei sichelförmige Rückenfinne und eine lange, sehr schmale Schnauze. Diese Delfine sind auf der Rückenseite dunkelgrau und auf der Bauchseite cremeweiß.

Neuen Kommentar hinzufügen