Russland: Nordkaukasus

Allgemeine Übersicht

Der Föderationskreis Nordkaukasus (Северо-Кавказский федеральный округ) wurde durch einen Erlass des russischen Präsidenten Dmitri Medwedews am 19. Januar 2010 errichtet.
Die Föderation umfasst eine Fläche von 170.439 km² - bei rund 9,4 Millionen Einwohnern. Verwaltungssitz bzw. die Hauptstadt des Föderationskreises ist die Stadt Pjatigorsk in der Region Stawropol.
Der Föderationskreis bietet weniger sehenswerte Kirchen, Gebäude oder Museen, sondern eine teilweise beeindruckende Landschaft.

Hinweis

An der Spitze eines Föderationskreises steht der "Bevollmächtigte Vertreter des Präsidenten“ - mit dem Titel eines Generalgouverneurs.

Geographie und Bevölkerung

Etwas Geographie
Der Föderationskreis Nordkaukasus liegt im Süden des europäischen Teils von Russland und umfasst den mittleren und östlichen Teil des Nordkaukasus.
Im Norden grenzt er an den Föderationskreis Südrussland, im Osten an das Kaspische Meer. Der Kreis hat im Süden eine Außengrenze zu Georgien und Südossetien sowie zu Aserbaidschan.
Er ist mit einer Fläche von 170.439 km² der kleinste Föderationskreis Russlands

Bevölkerung

Der Föderationskreis Nordkaukasus hat rund 9,2 Millionen Einwohner, wobei es teilweise eine starke ethnische Vielfalt gibt
Zahlreiche Völker siedelten im Laufe der Jahrhunderte in der Region und wurden hier teilweise sesshaft - darunter waren u.a. Skythen, Hunnen, arabische und türkische Völker, Krimtataren und russische Kosaken.
Das hat bis heute zu einem Nebeneinander zahlreicher verschiedener Ethnien und Religionen geführt.
Dabei sind die Republiken Inguschetien, Tschetschenien und Dagestan besonders stark vom Islam geprägt.

Politische bzw. administrative Gliederung

Name der Republik Fläche in km² Einwohnerzahl Hauptstadt/Verwaltungssitz
Dagestan (Дагестан) 50.270 rund 2,9 Millionen Machatschkala (Махачкала)
Inguschetien (Ингушетия) 3.628 rund 415.000 Magas (Мага́с)
Kabardino-Balkarien (Кабардино-Балкария) 12.470 rund 860.000 Naltschik (На́льчик)
Karatschai-Tscherkessien (Карачаево-Черкесия) 14.277 rund 480.000 Tscherkessk (Черке́сск)
Nordossetien-Alanien 7.987 rund 715.000 Wladikawkas (Владикавказ)
Tschetschenien (Чеченская) 15.647 rund 1,3 Millionen Grosny (Гро́зный)
Stawropol (Ста́врополь) 66.160 rund 2,9 Millionen Stawropol (Ста́врополь)

Bedeutende Heilbäder bzw. Kurorte

Mineralnyje Wody
Mineralnyje Wody (Минеральные Воды) liegt in der Region Stawropol im Föderationskreis Nordkaukasus. Die Stadt hat rund 79.000 Einwohner.
Die Stadt liegt im nördlichen Kaukasusvorland am rund 800 km langen Fluss Kuma.
Die Stadt liegt 170 Kilometer südöstlich von Stawropol und ist von einer Steppenlandschaft umgeben, die weiter südlich in eine Mittelgebirgslandschaft mit dem 995 m hohen Smeika übergeht. Sehenswert ist die hiesige Maria-Schutz- und Fürbitten-Kathedrale mit den goldfarbenen Kuppeln.
Die Stadt wird vor allem wegen ihres Flughafens als Ausgangsort für Ausflüge in die Umgebung genutzt.
Der höchste Berg in der Umgebung der vier Mineralwasser-Kurorte ist der 1.400 m hohe Berg Beschtau, auf dessen Gipfel mit dem TV-Turm eine Seilbahn fährt.
Ihren Namen, der ins Deutsche übersetzt „Mineralwässer“ heißt, stammt von den in der Nähe befindlichen Mineralwasserquellen.
Die vier Kurorte mit entsprechenden Mineralquellen sind Jessentuki, Pjatigorsk, Kislowodsk sowie Schelesnowodsk.
Sie bieten den Gästen u.a. Schlammbäder, Schwefelbäder, Mineralwasser-Heilquellen und – Trinkquellen sowie ein gesundes und klares Höhenklima.

Jessentuki

Jessentuki (Ессентуки́) liegt in der Region Stawropol im Föderationskreis Nordkaukasus - am Fuß des Kaukasus. Die Stadt hat etwas mehr als 100.000 Einwohner und liegt ca. 45 km südwestlich von Mineralnyje Wody am Fluss Bolschoi Jessentukjok.
Die hiesigen Warmen Heilquellen wurden im Jahr 1823 durch Neljudin , der als Professor in St. Peterburg tätig war, entdeckt aber zum Heilbad entwickelte erst der Arzt Friedrich Haas den Ort.
Es sei erwähnt, dass die Stadt zwischen August 1942 und Januar 1943 von den Deutschen besetzt war. In der Stadt hat die Hauptverwaltung der vier Kurorte in einem Schlösschen im Stil der Neurenaissance ihren Sitz.
Das Herz der Stadt bildet der ab 1849 angelegte Kurpark.
Neben den zahlreichen Anwendungs-Bädern sind noch die 1825 nach Plänen der Gebrüder Bernadazzi errichtete Nikolauskirche, die in einem herrlichen Himmelbau erstrahlt sowie das Heimatmuseum.
Hier findet man umfassende Hinweise über die Entwicklung der Stadt zu einem Kurort. Aber auch über die Abläufe während des Zweiten Weltkriegs in der Region wird man informiert

Kislowodsk

Kislowodsk Кислово́дск) liegt in der Region Stawropol im Föderationskreis Nordkaukasus Die Stadt hat etwas weniger als 130.000 Einwohnern.
Sie liegt im nördlichen Kaukasus und ist ein in ganz Russland bekannter Kurort mit vielen - teilweise aus dem 19. Jahrhundert stammenden Kurhäusern.
Die Geschichte als Kurort begann 1812 mit einigen Badwannen.
Der große russische Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger von 1970 Alexander Solschenizyn (1918-2008) wurde hier am 11. Dezember 1918 geboren.
In der Nähe des Bahnhofes befindet sich das frühere Landhaus (Datscha) des berühmten Opernsängers Fjodor Schaljapin (1873-1938).
In einem kleinen Museum am Prospekt Mira kann man sich über die Entwicklung der Stadt zu einem bedeutenden russischen Kurort informieren.
Erholsam ist ein Besuch des hiesigen Kurparks von 1823. Am Eingang des Parks befindet sich die berühmte Narsan-Galerie. In dieser Trinkhalle aus dem Jahr 1858 - im orientalischen Stil gehalten - sprudelt das Narsan-Heilwasser hervor.
Das Bädergebäude aus dem Jahr 1903 stellt das Hauptgebäude des Kurortes dar. Sein Baustil weist indische maurische Elemente auf. Man findet hier zwei Schwimmbäder mit Narsan-Heilwasser.
Beeindruckend ist die Nikolaus-Kathedrale, deren Pläne von den Gebrüdern Bernadazzi stammten, die aber erst1888 fertiggestellt wurde. Die Kathedrale wurde 1936 unter den Sowjets zerstört aber in jüngster Zeit wieder aufgebaut.
Ein Abstecher zu den etwas weniger als10 km entfernten Honig-Wasserfäller sollte nicht vergessen werden. Bereits der Weg durch ein romantisches Tal erfreut die Seele.
Die Wasserfälle werden von einer Kaskade von fünf bis zu 18 m hohen Wasserfällen gebildet.

Pjatigorsk

Pjatigorsk Пятиго́рск) liegt in der Region Stawropol und ist die Hauptstadt bzw. das Verwaltungszentrum des Föderationskreises Nordkaukasus und ist der älteste der vier Kurorte
Sie liegt auf einer Höhe von rund 600 m an den Süd- und Südwesthängen des Berges Maschuk am Ufer des rund 160 km langen Flüsschens Podkumok.
Die Stadt hat rund 143.000 Einwohner. Der russische Dichter Michael Lermentow (1814-1841) hatte hier vor seinem tödlichen Duell einige Monate gelebt. An ihn erinnert ein Obelisk, der im Jahr 1915 ihm zu Ehren errichtet wurde. In seinem damaligen Wohnhaus einschließlich des Gartens und einiger Nachbarhäuser wurde ein Museum eingerichtet.
Seine Bäder hatte er in dem 1920 nach ihm benannten Badehaus genommen. Das Gebäude wurde von den Gebrüdern Bernadazzi aus Pambio bei Lugano im Kanton Tessin in der Schweiz im Stil des Klassizismus errichtet.
Sehenswert ist ein kleiner See in einer Felsgrotte, den man mittels eines 1858 gebauten Tunnels erreichen kann.

Schelesnowodsk

Schelesnowodsk (Железноводск) liegt in der Region Stawropol im Föderationskreis Nordkaukasus und hat rund 25.000 Einwohner.
Die Stadt ist ein traditionsreiches Kurbad.
Neben Schelesnowodsk gibt es in der Region noch drei weitere bekannte Kurbäder – es sind die in Kislowodsk, Jessentuki sowie Pjatigorsk.
Viele der hiesigen Kurgebäude stammen noch aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert – darunter das Alte Barjatinbad (Старобарятинские ванны) von 1856, das Slawjanowbad (Славяновские ванны) von 1875, das rot-weiß gestreifte Ostrowskibad (Островские ванны) im maurischen Stil von 1893 sowie das Sommerhaus des Emirs von Buchara von 1907.
Der Kurpark, am Südhang des 853 m hohen Schelesnaja gelegen, wurde ebenfalls im 19. Jahrhundert angelegt, wurde aber in den 1930er Jahren zusammen mit einem Springbrunnen im Stil des „stalinistischen Neoklassizismus“ erweitert.
In der Stadt befindet sich auch die Puschkin-Galerie, die 1896 nach der Allrussischen Industrie- und Handwerksausstellung in Nischni Nowgorod erworben und hier bis 1902 in Glas und Metall aufgebaut wurde.
Heutzutage finden hier u. a. Konzertveranstaltungen statt. Ihren Namen erhielt die Galerie zu Ehren von Alexander Sergejewitsch Puschkin (1799-1837), der 1820 hier zur Kur weilte.
Die Smirnow-Galerie wurde nach dem Arzt Semjon Smirnow benannt, der die heilende Wirkung der hiesigen Quellen medizinisch belegt hatte
In der Stadt findet man zudem ein Heimatmuseum und ein weiteres Museum in der früheren Poststation. Der blau getünchte Palast mit seinen maurischen Türmen entstand zwischen 1905 und 1912 als Sommerresidenz für den Emir von Buchara.

Weitere Städte in der Föderation

Archys
Die 600 Einwohner zählende Ortschaft im Föderationskreis Nordkaukasus liegt auf einer Höhe von etwa 1.450 m und ist ein beliebter Wintersportort geworden.
In der Region des 1923 gegründeten Ortes fanden 1943 schwere Kämpfe zwischen der Sowjetarmee und deutschen Verbänden statt
Aber wirklich bekannt wurde der Ort im Juli 1990 durch das Treffen von Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher und Michael Gorbatschow in privater Atmosphäre in dessen Datscha, um Fragen bezüglich der deutschen Wiedervereinigung zu besprechen.

Grosny
Grosny (Гро́зный) war vor Jahren in den westlichen Medien als Austragungsort schlimmer Kämpfe zwischen Russen und Rebellen präsent.
Grosny ist die Hauptstadt der autonomen Republik Tschetschenien im Föderationskreis Nordkaukasus. Die Stadt hat 272.000 Einwohner, darunter rund 94% Tschetschenen, 3,50% Russen, 2,5% gehören zu anderen Völkern- darunter beispielsweise die Kumyken und Inguschen.
Im Oktober 2008 war die Achmat-Kadyrow-Moschee eingeweiht worden, die mit ca. 10.000 Plätzen die größte Moschee Russlands ist. Ihre vier Minarette sind 62 m hoch.
Die 1868 erbaute orthodoxe Erzengel-Michael-Kirche wurde während der Kriege schwer beschädigt, aber im Jahr 2009 nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wieder eingeweiht.
Mit Grosny-City (Грозный-Сити) entstand in der Stadt ein modernes Hochhauszentrum.
Präsident Wladimir Putin hatte einen wichtigen Beitrag zur Befriedung der Region geleistet, deswegen wurde anlässlich seines Geburtstages am 7. Oktober 2015 in der Stadt auf einer Fläche von 40 x 300 m einer der größten Springbrunnen weltweit eröffnet.
Von den zahlreichen Fontänen erreichen die drei höchsten Wasserfontänen Höhen von 60, 80 und sogar 100 m.

Kaspijsk
Kaspijsk (Каспи́йск) liegt in der Republik Dagestan im Föderationskreis Nordkaukasus - rund 18 km südöstlich der Republikhauptstadt Machatschkala an der Westküste des Kaspischen Meeres.
Die erst 1932 gegründete Stadt hat rund 101.000 Einwohner.

Hinweis
Im Zusammenhang mit den beiden Tschetschenienkrieg in den 1990er- und 2000er-Jahren kam es am 16. November 1996 zu einem wahrscheinlich von tschetschenischen Terroristen verübten Sprengstoffanschlag auf ein von Militärfamilien bewohntes Haus in der Stadt, wobei 68 Menschen ihr Leben verloren.
Bei einem zweiten Anschlag am 9. Mai 2002 auf eine Militärparade zum Tag des Sieges gab es 43 Tote.

Magas
Magas (Магас) ist seit 2003 die Hauptstadt der autonomen Republik Inguschetien im Föderationskreis Nordkaukasus. Die Stadt hat nur rund 2.500 Einwohner und ist damit die kleinste Hauptstadt einer Republik oder Oblast in ganz Russland.
Die Stadt befindet sich am Ufer der Sunscha, die in denTerek mündet – rund 4 km südöstlich von Nasran.
In unmittelbarer Nähe von Magas verläuft die Grenze zu Nordossetien-Alanien, die ebenfalls im Föderationskreis Nordkaukasus liegt.
Sehenswert ist die hiesige Residenz des Republikpräsidenten.

Naltschik
Naltschik (На́льчик) ist die Hauptstadt bzw. das Verwaltungszentrum der Republik Kabardino-Balkarien im Föderationskreis Nordkaukasus.
Die Stadt hat etwa 241.00 Einwohner. und liegt rund 100 km nordöstlich des m hohen Berges Elbrus. Daher ist die Stadt einer der Ausgangsorte für Wanderungen in der dortigen Region oder für Bersteiger, die den Gipfel des Berges erklimmen wollen.
Ihren Namen erhielt die Stadt nach dem Fluss Naltschik, an dem sie liegt.
Naltschik gehört nicht zu den vier Mineralwasser-Kurorten im Nordkaukasus, aber dennoch befindet sich hier ein großes balneologisches Zentrum, in dem u.a. mit Wasser vermischter Schlamm oder Heilerde zur Anwendung kommen.

Hinweis
Am 13. Oktober 2005 überfielen etwa 200 tschetschenische Rebellen unter der Führung des Islamisten Schamil Bassajew (1965-2006) einige Polizeistationen, das Gefängnis, den Flughafen sowie einen Kindergarten und eine Schule in der Stadt. Bei dem Überfall kamen etwa 125 Menschen ums Leben.
Bassajew war am 10. Juli 2006 bei Ekaschewo in de Republik Inguschetien im Nordkaukasus von Angehörigen des russichen Inlandsgeheimdienst FDB erschossen worden.
Auf sein Konto geht außerdem die Geiselnahme von Beslan in der Republik Nordossetien-Alanien im Nordkaukasus, bei der zwischen dem 1. und 3. September 2004 mindestens 335 Menschen ums Leben kamen - darunter zahlreiche Schulkinder.
Im August 2004 hatte er sich für einen Anschlag auf die Moskauer U-Bahn verantwortlich erklärt.
Am 9. Mai 2004 wurde auf seinen Befehl hin der tschetschenische Präsident Achmat Kadyrow bei einer Siegesparade im Fußballstadion von Grosny durch eine Bombe ermordet.
Am 27. Dezember 2002 bekannte er sich zu dem Anschlag auf ein Regierungsgebäude in Grosny, bei dem ein mit Sprengstoff beladener LKW das Gebäude gerammt und dabei 80 Menschen getötet hatte.
Im Oktober 2002 hatte er er die Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater organisiert, bei dessen Erstürmung des Theaters 129 Geiseln und alle 41 Geiselnehmer ums Leben gekommen waren.
Vor der Erstürmung war ein stark narkotisierendes Gas in das Theater geleitet worden.
Die Geiselnahme hatte tagelang die Weltöffentlichkeit in Atem gehalten.

Machatschkala
Machatschkala (Махачкала) ist die Hauptstadt der russischen Republik Dagestan im Föderationskreis Nordkaukasus. Die Stadt hieß von 1857 bis 1921 Port-Petrowsk
Die Stadt hat 575.000 Einwohner, von denen die Mehrheit dem sunnitischen Islam angehört.
Machatschkala liegt an der Westküste des Kaspischen Meeres im Kaukasusvorland - rund 200 km nördlich der Grenze Russlands zu Aserbaidschan.
Die nächstgelegene Stadt ist Kaspijsk, die etwa 16 km südöstlich von Machatschkala liegt.

Stawropol
Stawropol (Ста́врополь) ist die Hauptstadt bzw. der Verwaltungssitz der Region Stawropol im Föderationskreis Nordkaukasus und hieß von 1935 bis 1943 Woroschilowsk.
Die Stadt hat etwa 400.000 Einwohner und liegt zwischen Hügeln und Tälern an den Ausläufern des Nordkaukasus.
Etwa 90% der Bewohner sind Russen, außerdem lebt hier eine armenische Minderheit, die etwa 4,5% der Bevölkerung ausmachen.

Tscherkessk
Tscherkessk (Черке́сск) ist die Hauptstadt der autonomen Republik Karatschai-Tscherkessien im Föderationskrreis Nordkaukasus. Ihren heutigen Namen erhielt die Stadt nach mehreren Umbenennungen erst im Jahr 1939.
Die Stadt hat rund 130.000 Einwohner und liegt im Kaukasusvorland am rechten Ufer des Flusses Kuban - rund 170 km nord-nordöstlich des Schwarzen Meeres.
Die Stadt wurde 1804 als einer der Militärstützpunkte an Russlands südlicher Grenze gegründet und erhielt 1825 den Status einer Kosaken-Siedlung (Stanizia)
Etwa 20 km nördlich der Stadt verläuft die Grenze zur Region Stawropolm, das ebenfalls im Föderationskreis Nordkaukasus liegt.
Man findet hier Verwaltungsgebäude und Fertigungsanlagen der Elektroindustrie, der Zementherstellung sowie der Lederwaren- und die Nahrungsmittelproduktion.
Der Besucher findet hier ein Geschichts- und Naturparkmuseum.

Wladikawkas
Wladikawkas (Владикавказ) ist die Hauptstadt der Republik Nordossetien-Alanien im Föderationskreis Nordkaukasus.
Die rund 312.000 Einwohner umfassende Stadt liegt rund 30 km nördlich der Grenze zu Georgien am rund 625 km langen Fluss Terek.
In Wladikawkas leben Angehörige zahlreicher Nationalitäten und Religionen, wobei die Osseten mit einem Anteil von 66,5% an der Gesamtbevölkerung die größte Bevölkerungsgruppe bilden, gefolgt von den Russen, die einen Anteil von 23,5% der Bevölkerung bilden.
Die Armenier machen mit 3,5%, die Georgier mit etwas mehr als 2% und die Inguschen mit rund 1% einen weiteren Anteil der hiesigen Bevölkerung aus.
Wladikawkas ist ein Industrie- und Kulturzentrum im Nordkaukasus und verfügt über eine Universität, zahlreiche Museen, Theater und eine Philharmonie sowie über ein Planetarium und ein TV-Zentrum.
Der hiesige TV-Mast hat eine Höhe von 191 m.
Besonders für Kinder ist die 1966 errichtete Pioniereisenbahn mit einer Länge von 2,2 km und 3 Haltestellen eine große Freude. Die Bahn wurde nach der Kosmonautin Walentina Wladimirowna Tereschkowa () benannt. Die Bahn verkehrt von Mai bis Oktober und eine Rundfahrt dauert ca. 15 Minuten.
Sehenswert ist die Sunnitische Moschee aus dem Jahr 1908 am Terek, die mit ihrer Kuppel und den pittoresken Türmen einen herrlichen Anblick bietet.
Auch die Armenische Kirche in rotem Backstein und ihren vier Türmen ist sehenswert. Und nicht vergessen darf man die hiesige Ossetische Kirche
Erholen und Ruhe finde man in Kosta-Chetagurow-Park, der nach dem
Etwa 35 km südwestlich der Stadt wartet auf einer Höhe von 1.500 m der Kurort Karmadon. Von Karmadon aus gelangt man zum Dorf Dargaws mit seinen alten Gräberstätten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert – die Totenstadt.
Außerdem befinden sich hier ein mittelalterlicher Wachturm sowie diverse Verteidigungsanlagen.

Hinweis

Nach dem Ende der Sowjetunion wurde die Stadt, deren Bewohner überwiegend der russisch-orthodoxen Kirche angehören, Opfer einer Reihe von islamistischen Attentaten:
- 1999 bei einem Sprengstoffattentat auf den Zentralmarkt gab es 52 Tote und über 200 teilweise schwer Verletzte.
- 2008 riss eine Selbstmordattentäterin 12 Menschen mit in den Tod.
- 2010, am letzten Tag des Ramadans, kamen bei einem Selbstmordattentat auf einem Markt 16 Menschen ums Leben.

Hohe Berge bzw. Gebirge in der Föderation

Elbrus
Der Elbrus (Эльбрус) liegt im Gebirgsmassiv des über 1.100 km langen und bis zu 160 km breiten Großen Kaukasus im Föderationskreis Nordkaukasus.
Der Berg hat zwei Gipfel mit einer Höhe von 5.642 m und 5621 m und ist ein inaktiver vergletscherter Vulkan, dessen letzter Ausbruch vor etwas weniger als 2.000 Jahren stattgefunden hat.
Die über 20 Gletscher des Bergmassivs bedecken eine Fläche von rund 140 km².
Der etwas niedrigere Ostgipfel wurde 1829 von dem Hirten Killar Kaschirow aus bestiegen. Der Westgipfel wurde erst 1874 durch die Briten Frederick Gardiner, Horace Walker, Florence Crauford Grove und den Schweizer Peter Knubel bezwungen.

Neben dem Elbrus liegen noch folgenden Berge mit einer Höhe über 5.000 m ganz im Großen Kaukasus im Föderationskreis Nordkaukasus - es sind der:

- 5.198 m hohe Dychtau in der Republik Kabardino-Balkaria mit der Hauptstadt Naltschik
- 5.184 m hohe Schchara in der Republik Kabardino-Balkaria mit der Hauptstadt Naltschik
- 5.145 m hohe Koschtantau in derRepublik Kabardino-Balkaria mit der Hauptstadt Naltschik
- 5.100 m hohe Pik Puschkin in der Republik Kabardino-Balkaria mit der Hauptstadt Naltschik
- 5.051 m hohe Dschangitau in der Republik Kabardino-Balkaria mit der Hauptstadt Naltschik

Große Flüsse

Kuban
Der Kuban (Кубань) besitzt eine Länge von 870 km. Der Fluss entspringt in einer Höhe von ca. 3.200 m an der Westflanke des Elbrus und mündet bei Temrjuk in das Asowsche Meer.
Größere Städte an dem Fluss sind Krasnodar in der gleichnamigen Region Krasnodar im Föderationskreis Südrussland und Tscherkessk, die Hauptstadt der autonomen Republik Karatschai-Tscherkessien im Föderationskreis Nordkaukasus

Kura

Die Kurasoll hier kurz erwähnt werden, da sie mit einer Lämge von km der längste Fluss des Kaukasud ist - aber nicht durch den Föderationskreis Nordkaukasus fließt.

Besondere Naturschönheiten

Schluchten
Am Fuß des Elbrus am Baksan-Fluss findet man mit der Baksanskoje uschtschelje eine der markantesten Schluchten des Kaukasus. Nicht weit entfernt liegen die beiden Schluchten Adyl-Su und Schelda.
Empfehlenswert ist auch eine Wanderung durch das Tal des Flusses Irik.
Dieser Fluss liegt zwsichen den südöstlichen und östlichen Ausläufern des Elbrus.

Dombai
Die Region Dombai (Домбай) liegt in der Republik Karatschai-Tscherkessien im Föderationskreis Nordkaukasus - in der Nähe zu Georgien.
Diese Hochgebirgsregion mit ihren Bergen, Schluchten und Wasserfällen zählt mit zu den beeindruckendsten Gegenden des Nordkaukasus.
Hier findet man noch eine relativ intakte Natur, in der sich im Sommer Bergwanderer und Bergsteiger einfinden, während im Winter hier Skifahrer auf gut erschlossenen Pisten ihrem Sport nachgehen.

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