Nepal: Feiertage, Landessitten, Klima

Inhaltsverzeichnis

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  1. Feiertage
  2. Landessitten
  3. Klima

Feiertage

Die nepalesischen gesetzlichen Feiertage werden nach dem Mondkalender berechnet, weswegen sich ihr Datum von Jahr zu Jahr ändert. Hier finden sich daher beispielsweise die gesetzlichen Feiertage des Jahres 2005.

DatumFeiertag
11. JanuarTag der Einheit
29. JanuarTag der Märtyrer
13. FebruarVasant Panchami-Tag
11. JanuarTag der Einheit
29. JanuarTag der Märtyrer
13. FebruarVasant Panchami-Tag
19. FebruarRashtriya Prajatantra Divas
(Tag der Demokratie)
08. MärzTag der Frau; Shivaratri
(Feier des Gottes Shiva)
09. MärzGhode Jatra (Fest der Pferde)
18. MärzChaite Dashain-Tag
19. MärzRam Nawami
(Geburtstag des Gottes Ram)
25. MärzHoli
14. AprilNavabarsha (Neujahrstag)
21. AprilBuddha Jayanti (Buddhas Geburtstag)
29. MaiTag der Republik (seit 2008)
19. AugustRakshya Bandhan (Janai Purnima)
20. AugustGai Jatra (Festzug der Kühe)
25. AugustKrishna Asthami
(Geburtstag des Gottes Krishna)
06. SeptemberTeej (Fest der Frauen)
10. OktoberDasain (Durga Puja-Fest)
01. NovemberDeepawali (Lichterfest)
08. NovemberIndra Jatra
(Fest des Regengottes)
09. NovemberTag der Verfassung

Ansonsten vergeht kaum ein Tag in Nepal, an dem nicht ein Fest gefeiert wird. Die meisten sind religiöser Natur, kennt doch der Hinduismus an die 300 Millionen Götter, von denen natürlich nur die wichtigsten gefeiert werden wollen. Die Feste sind oft eine undurchschaubare Mischung von religiösem Ritual und jahrmarktartiger Ausgelassenheit. Gerade diese Kombination macht sie so farbig und so attraktiv. Da die Daten der Feste ebenfalls auf dem hinduistischen Vikram Kalender (Mondkalender) beruhen, sind auch sie von Jahr zu Jahr verschieden. Auf Grund der Vielzahl von Feiertagen kann hier nur eine Auswahl genannt werden.

DatumFesttag
7. JuliNationalfeiertag
siebter Tag des Monats Phalgun (Februar/März)Ist dem König Tribhuvan, dem "Vater des modernen Nepals" gewidmet. Zu diesem National Democracy Day werden Paraden und Prozessionen abgehalten.
NeumondtagEines der wichtigsten Hindu-Feste: Shivratri (die Nacht der Shiva). Dies ist der Geburtstag des Gottes, zu dem sich Tausende von Gläubigen an seinem Heiligtum in Pashupatinath zu einem rituellen Bad einfinden. Das Fest erreicht nach Einbruch der Dunkelheit seine volle Intensität.
VollmondtagPhagu markiert den Beginn der heißen Jahreszeit. In einem ausgelassenen Fest wird symbolisch des Sieges Narasinhas über den Dämonen Hiranyakashipu gedacht. Farbbeutel werden geworfen, so dass man als Tourist nicht den "Sonntagsstaat" tragen sollte. Am Basantapur Tower in Kathmandu werden am oberen Ende eines Pfahls bunte Tücher aufgehängt, die die Saris darstellen sollen, die der schelmische Gott Krishna seinen Kuhhirtinnen (Gopis) gestohlen haben soll.
letzter Tag des Monats Chaitra (März/April)Hier findet das nepalesische Neujahr (Bisket) statt. Das Fest gedenkt des Sieges über zwei Schlangendämonen in der Mahabharata. Der beste Ort, diese Feier zu erleben, ist Bahktapur. Dort werden die Figuren von Baihrav und Kali in einer triumphalen Prozession durch den engen Ort gezogen. Höhepunkt stellt das Aufstellen eines 25 Meter hohen, hölzernen Lingam (phallisches Symbol für Shiva) dar. Nicht immer gelingt das Unterfangen, was als böses Omen für das kommende Jahr gilt. Unter den Augen von Tausenden von Zuschauern wird der Lingam aufgerichtet und zwei gegnerische Mannschaften versuchen ihn mit Seilen in jeweils ihre Richtung zu ziehen. Wenn der Lingam schwankt und zu fallen droht, bleibt nur noch Rennen: tödliche Unfälle sind durch das tonnenschwere Monstrum keine Seltenheit.
Vollmondtag des Monats Baisakh (April/ Mai)Einer der höchsten Feiertage der Buddhisten: Buddhas Geburtstag (Buddha Jayanti). Am eindrucksvollsten sind die Feierlichkeiten an der Stupa von Swayambunath. Dort finden sich den ganzen Tag über Tausende von Pilgern mit ihren Lamas ein, alle in prachtvollen Gewändern. Nach tibetanischer Musik tanzen sie um die Stupa.
Beginn des zunehmenden Mondes im Monat Ashwin (September/Oktober)Kündigt das Dasain oder Durga Puja an, das wichtigste Fest Nepals. Die Feierlichkeiten dauern etwa 10 Tage, sind der Göttin Durga gewidmet und symbolisieren den Sieg des Guten über das Böse. Im Verlauf der Feierlichkeiten werden an den Durga-, Kali- oder Taleju-Tempeln zahlreiche männliche, unkastrierte Tiere geopfert. Dem Glauben nach werden alle geopferten Tiere im nächsten Leben als Menschen wieder geboren. Die Vegetarier unter den Gläubigen opfern anstelle von Tieren eine bestimmte Art von Kürbis, der vor der Statue der Göttin entzwei geschlagen wird.
Erntezeit im Monat Kartik (Oktober/November)Zu diesem Zeitpunkt findet eines der schönsten Feste statt. Fünf Tage dauert Tihar oder Diwali (übersetzt: Lichterreihen, Lichterfest). An den Tempeln werden Hunderte von kleinen Senföllampchen aufgestellt. Das Fest ist der Göttin des Wohlstandes, Lakshami gewidmet.
erster Tag des Monats Paush (Dezember/Januar)Mahendra Jayanti oder Constitution Day: An diesem Tag wird durch Paraden und Prozessionen an den Verfassungsentwurf von 1962 erinnert.

Landessitten

Zwar sind die Nepalesen im Allgemeinen ein sehr tolerantes Volk, dennoch gibt es Tabus, derer man sich bewusst sein sollte.
Das Betreten des Allerheiligsten von Hindu-Tempeln ist nur Hindus gestattet. Nicht-Hindus sind aber direkt am Tempel, auf dem Innenhof des Tempels und in einigen eventuell umliegenden Gebäuden zugelassen.

Beim Betreten von Wohnhäusern sind die Schuhe an der Schwelle auszuziehen. Das gilt auch für die heiligen Bezirke der Tempel. Die Küche eines Hauses ist ein abgeschirmter Bereich, den man unaufgefordert nicht betreten darf. Diese Regel gilt insbesondere bei traditionellen Brahmanen-Familien, deren Speisen sonst rituell verunreinigt würden. Wenn die Hausfrau serviert, werden die männlichen Anwesenden zuerst bedient. Erst wenn diese gegessen haben, essen die Frauen.

Bei der Kleidung wird auf Anstand und Sitte geachtet. Nepalesische Frauen verhüllen ihre Körper fast gänzlich mit dem Sari. Die westliche Frau sollte deswegen keine gewagten Ausschnitte oder Shorts tragen. Ebenso gilt ein nackter männlicher Oberkörper als unsittlich.
Beim Sitzen müssen die Füße so platziert werden, dass die Fußsohlen auf niemanden zeigen, da dies als Beleidigung gilt.

Öffentliche Zärtlichkeiten unter Paaren gelten als Schamlosigkeit. Händchen-Halten und Küssen sind tabu. Anders ist es allerdings mit dem Händchen-Halten unter Männern: dies ist lediglich ein Zeichen der Freundschaft.
Die linke Hand wird zum Reinigen nach dem Stuhlgang benutzt und gilt deswegen als unrein. Deshalb sollten mit ihr keine Lebensmittel oder gar Personen angefasst werden.
Besondere Vorsicht erfordert der Umgang von männlichen Besuchern mit einheimischen Frauen. Diese sollten möglichst nicht angesprochen werden. Wenn man nach dem Weg fragt, dann immer an einen Mann wenden! Unter keinen Umständen dürfen Frauen berührt werden!
Um den Eindruck von sexueller Zugänglichkeit zu vermeiden, sollten Touristinnen eine "traditionell weibliche Zurückhaltung" beweisen: Gespräche sollten distanziert geführt werden, erotische Themen sind unter allen Umständen zu vermeiden, Blickkontakt von Fremden nicht erwidern. Frauen dürfen die Topi, die nepalesische Männerkappe, niemals aufsetzten. Dies wird als schlimme Beleidigung den Männern gegenüber aufgefasst.
Feuer ist heilig, besonders Küchenfeuer. Deswegen sollten keine Abfälle im Feuer verbrannt werden.
Vor dem Fotografieren von Nepalesen sollte immer die Erlaubnis eingeholt werden. In vielen Fällen wird der Gefragte ein wenig Kleingeld verlangen. 1-2 Rs. pro Foto sollten ausreichen.
Auf dem Boden liegende Speisen sind zu umgehen. Ein "Darübersteigen" würde sie rituell verunreinigen.
Kühe sind den Hindus heilig. Dementsprechend genießen sie großen Freiraum. Viele Nepalesen lassen sich im Vorbeigehen von den Kühen "segnen", indem sie ihre rechte Hand zunächst an die Stirn des Tieres führen, dann zu ihrer eigenen. Das Schlachten von Kühen ist gesetzlich verboten, ebenso sollte man sie nicht mit dem Auto anfahren, nach ihnen treten oder sie mit Steinen bewerfen.
Das Händeschütteln zur Begrüßung ist in Nepal nicht üblich. Man grüßt, indem man die Hände wie zum Gebet vor der Brust zusammenlegt und "Namasté" (Sankrit: "Ich grüße den Gott in dir") sagt. Gebraucht werden kann es zu jeder Tageszeit. Niedriggestellte wie Bettler oder Schuhputzer sollte man nicht durch "Namasté" begrüßen, sie könnten sich verhöhnt fühlen.

Klima

Das Klima von Nepal reicht von tropischen bis arktischen Temperaturen. Der südliche Teil des Landes ist tropisch mit sehr warmen und feuchten Klima. Subtropisches Klima beherrscht den mittleren Teil des Königreiches, der nördliche Teil weist auf Grund seiner Höhe über 3.500 m ein alpines Klima mit sehr niedrigen Wintertemperaturen auf. Für die Gebiete unter 3.500 Metern gilt im Allgemeinen: nicht zu kalte Winter, tagsüber meist Sonnenschein. Nachttemperaturen im Dezember und Januar leicht unter Null Grad. Schneefall im Tal von Kathmandu äußerst selten. Der meiste Regen fällt in den Monaten Juni, Juli, August, die wärmsten Monate sind der April bis Juni.

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