Malediven: Tiere

Säugetiere

Der einzige einheimische Säuger ist der nachtaktive Maledivische Flughund. Nachts sieht man ihn immer wieder vorbei fliegen, während sie am Tag kopfüber in den Bäumen hängen. Andere Säuger wie Ratten und Mäuse sind mit den Schiffen auf die Inseln gekommen.

Malediven-Flughund
Der Malediven-Flughund (Pteropus giganteus ariel) ist eine Unterart des Indischen Riesenflughunds (Pteropus giganteus) in der Gattung Pteropus in der Familie der Flughunde (Pteropodidae). Die Kopf-Rumpflänge der Tiere beträgt im Mittel etwa
25 cm, bei einer Flügelspannweite von etwa 110 cm. Um sich auszuruhen hängen die nachtaktiven Tiere tagsüber an Ästen mit dem Kopf nach unten. Dabei bevorzugen sie Bäume, deren Äste stark genug sind, mehreren Tieren Halt zu geben.
Außerdem müssen sie hoch genug sein, damit die Tiere beim Fallen eine erforderliche Geschwindigkeit zum Wegfliegen
erreichen können. Ihre Nahrung besteht in der Hauptsache aus Mangos, Papaya und anderen Früchten.
Der Indische Flughund kommt mit seinen Unterarten in Bangladesch, China, Indien, auf den Malediven sowie in Nepal, Pakistan und Sri Lanka vor.

Reptilien

Das häufigste und nebenbei auch das nützlichste Reptil auf den Malediven ist der Asiatische Hausgecko, der sich nachts gern in die Zimmer einschleicht. Da er völlig harmlos ist und zudem auch noch ein sehr wirksamer Insektenvertilger, sollte man ihn am besten da lassen wo er ist.

Allerdings weitaus schöner anzusehen ist die meistens in Sonne liegende, bis zu 40 cm große Schönechse. Die gelb-braun gefärbte Echse ernährt sich von Insekten, so dass ihre Bezeichnung als Blutsaugeragame eher überraschend ist. Eine der Gründe für diesen ungewöhnlichen Namen könnte die Tatsache sein, dass sich bei den Männchen während der Paarungszeit oder auch bei anderer Erregung die Kehle und der Bauch in ein kräftiges Rot verfärben.

Schlangen (nicht giftig)

Die Wolfzahnnatter ist auf den Malediven recht häufig anzutreffen, aber Angst braucht man vor ihr nicht zu haben, da sie völlig harmlos ist. Eine zweite hier vorkommende Schlange ist eine Unterart der Gewöhnlichen Blindschlange.

Gifttiere

Die meisten der giftigen Lebewesen trifft man im Wasser. Hier leben Steinfische, die man aufgrund ihrer hervorragenden Tarnung nur sehr schwer ausmachen kann. Sie sind übersät mit Stacheln, wobei die Rückenstacheln ein Nervengift enthalten, welches sehr stark giftig ist. Tritt man auf den Fisch, so injiziert sich das Gift in den Körper. Dieses führt zu Nervenlähmungen mit Wasserbildung unter der Haut, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand, zu peripheren Gefäßerweiterungen und häufig zum Atemstillstand. Es gibt mehrere Fälle, wo das Zusammentreffen mit einem Steinfisch einen tödlichen Ausgang genommen hat. Als Erste Hilfe-Maßnahmen sollte man den Stachel entfernen, die Wunde säubern und anschließend die verletzte Stelle in heißes Wasser tauchen. Diese Methode hat sich bewährt, da es ist schmerzlindernd wirkt und die Ausbreitung des Giftes verhindert bzw. hemmt. In jedem Fall ist aber zusätzlich ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Der ebenfalls zur Familie der Drachenköpfe gehörende Rotfeuerfisch trägt sein Gift in den Flossenstrahlen, besonders in denen der Rückenflosse. Eine Berührung mit diesen Strahlen kann für den Menschen sogar tödlich verlaufen.
Der direkte Hautkontakt mit Seegurken führt zu lokalen Schmerzen und Schwellungen, seltener zu Lähmungen und Krämpfen. Kommt man mit den Curvierschen Organen in Berührung, welche die Tiere zum Schutz vor Angreifern ausfahren, führen die darin enthaltenen Toxine zu Übelkeit und Erbrechen. Sehr selten treten Lähmungen ein.
Kegelschnecken sind Tiere, deren Gefährlichkeit nicht unterschätzt werden sollte. Sie besitzen Giftpfeile mit Widerhaken, die auch Kleidung durchstechen können. Das in den Pfeilen enthaltene Nervengift einiger Arten kann, ähnlich wie beim Steinfisch auch, zum Tod führen. Die Kegelschnecken leben überwiegend im Schlamm und auf Sandbänken und ernähren sich von Würmern, Mollusken und anderen marinen Organismen. Dem Menschen gefährlich werden können nur die fischjagenden Arten und einige der Arten, die auch wirbellose Tiere jagen. Dennoch wird davon abgeraten, die schön gezeichneten Schneckenhäuser in die Hand zu nehmen, da die Bewohner sich mit Pfeilschüssen schnell zur Wehr setzen. Die Kegelschnecken sind im ganzen Indischen und Pazifischen Ozean verbreitet.

Vögel

Auf den meisten Inseln wird man auf verschiedene Reiherarten treffen, wobei die am weitesten verbreitete Art der Graureiher ist. Am besten hören kann man den schwarz-weiß gesprenkelten Indischen Koel (eine Kuckucksart) und die Glanzkrähe ist der mit Abstand häufigste und frechste Vogel der Malediven.
Wie das auf Inseln meistens der Fall ist, sind auch auf den Malediven Seevögel wie Seemöwen und Seeschwalben sowie Zugvögel wie Falken und Bussarde zahlreich vertreten.
Einen seltenen Anblick bietet allerdings die Feenseeschwalbe, die sich am Seenu-Atull niedergelassen hat. Zu den geschützten Vogelarten gehören u.a. die Regenbrachvögel, zahlreiche Regenpfeiferarten, der Masken- und der Rotfußtölpel und auch der Indische Koel.

Graureiher
Der Graureiher (Ardea cinerea), auch als Fischreiher bezeichnet, ist eine Vogelart in der Gattung Ardea in der Familie der Reiher (Ardeidae). Man findet die Vögel in Eurasien und Afrika Von dem Graureiher gibt es vier Unterarten In Mitteleuropa kommt die Nominatform Ardea cinerea cinerea vor. Der Graureiher erreicht eine Körperlänge zwischen 90 und 100 cm, bei einem Gewicht zwischen 1 bis 2,5 kg. Ihre Flügelspannweite schwankt zwischen 175 und 195 cm. Große Unterschiede bestehen zwischen den Männchen Weibchen nicht, bis auf die Tatsache, dass die Männchen im Mittel etwas größer als die Weichen sind. Ihr Gefieder ist auf der Stirn und dem Oberkopf weiß, am Hals grauweiß und auf dem Rücken aschgrau mit weißen Bändern. Die Tiere haben schwarze Augenstreifen sowie drei lange schwarze Schopffedern, die einen Federbusch bilden. Zudem besitzen sie eine dreifache schwarze Fleckenreihe am Vorderhals sowie schwarze Schwingen. Ihr langer Schnabel ist gelblich gefärbt und geht auf dem Schnabelfirst ins Bräunliche über. Seine Nahrung sucht der Vogel mit gesenktem Kopf und gekrümmtem Hals im seichten Wasser, wo er kleinere Fische, Frösche, Molche, Schlangen und Wasserinsekten jagt. Aber auch Ratten und Mäuse gehören zu seiner Nahrung, die er – wie auch die anderen Beutetiere – im
Ganzen verschlingt.

Insekten, Spinnen

Sehr häufig ist die Papierwespe, aber auch Schmetterlinge und besonders Moskitos verfolgen einen auf Schritt und Tritt. Kakerlaken sind ständige Gäste in den Zimmern, die große Walzenspinne dagegen meidet menschliche Nähe und wird
daher eher selten anzutreffen sein.

Unterwasserwelt

Obwohl die Fauna unter Wasser wesentlich artenreicher ist als die auf dem Land, ist sie dennoch gefährdet. Das gilt besonders für die Korallenriffe, wobei die Steinkorallen für den Aufbau der Inseln verantwortlich sind. Es sind sehr empfindliche Lebewesen, die auf die geringsten Veränderungen in ihrer Umgebung, sei es die Wassertemperatur oder auch mechanische Erschütterungen, wie z.B. durch Taucher, mit dem Absterben reagieren. Für den Fortbestand der Inseln ist es daher von enormer Wichtigkeit, dass die Korallen in ihrem Bestand geschützt werden. Zudem bilden Korallen den Lebensraum für zahlreiche Fischarten wie u.a. die Doktorfische, Blaustreifen-Schnapper, Drückerfische, Papageien- und Falterfische sowie die farbenfrohen Kaiser- und Putzerfische.

Der Meeresboden in Küstennähe wird von den walzenförmigen Seegurken bevölkert, die sich vom Plankton und Sediment (z.B. Algen) ernähren, den Schlamm und das Wasser auf der Suche nach Nahrung filtern und somit als die Staubsauger des Meeres gelten. Die Röhrenaale haben sich den ebenfalls den Meeresboden als Lebensraum ausgesucht. Schwankend stehen sie im Sand und filtern das Plankton aus dem Wasser. Bei jeder noch so kleinen Störung ziehen sie sich aber sofort wieder in ihre Sandröhren zurück.

Häufig wird man auf Riff- und Ammenhaie treffen, und auch Rochen sind in den maledivischen Gewässern keine Seltenheit. Walhaie sind dagegen sehr selten und jedes Mal eine Erscheinung, wenn man das Glück hat, ihnen doch zu begegnen.
Gelegentlich schweben auch Suppen- und Karettschildkröten durch das Wasser.
An den Stränden stößt man immer wieder auf kleine Einsiedlerkrebse, die auf der Suche nach einer neuen Wohnung (einem leeren Gehäuse von Meeresschnecken) sind. Der Hinterleib der kleinen Krebse ist so weich, dass er durch das Gehäuse geschützt werden muss. Wächst der Einsiedlerkrebs, muss auch immer wieder ein neues Zuhause gesucht werden. Sein Überleben hängt davon ab, ob genügend Gehäuse zu Verfügung stehen. Daher werden Touristen auch immer wieder darum gebeten, keine Schneckenhäuschen als Souvenir mit nach Hause zu nehmen, auch wenn sie noch so schön aussehen mögen, da sie den Einsiedlerkrebs damit seiner Wohnung berauben.

Schwarzspitzen-Riffhaie
Der Schwarzspitzen-Riffhai (Carcharhinus melanopterus) gehört zur Gattung Carcharhinus in der Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae). Die Haie erreichen eine Länge zwischen 150 bis 200 cm. Seine Grundfarbe ist grau mit einer eher
weißlichen Bauchseite. Auffallend ist die Rückenflosse mit ihrer unverkennbaren schwarzen Spitze. Seine Schauze ist breit und spitz. Mit Hilfe Sie einer reflektierende Schicht und das Restlicht verstärkenden Schicht im Auge, dem so genannten Tape-tum cellulosum lucidum, ermöglicht es dem Tier auch bei fast völliger Dunkelheit zu sehen.
Man findet diese Haiart im Indische Ozean, entlang der südafrikanischen Küste bis zum Roten Meer und an der indischen Küste. Neben den Malediven findet man den Hai auch im Meer vor Ma-dagaskar, den Seychellen, Thailand, Japan, den Philippinen, Australien (ohne Südaustralien) und zahlreichen Inselgruppen im westlichen Zentralpazifik. Der Schwarzspitzen-Riffhai bevorzugt flaches Wasser nahe der Wasseroberfläche, wo er seine Nahrung bestehend aus Fischen und
wirbellosen Tieren jagt. Aber auch kleinere Hai- und Rochenarten werden von ihm gejagt. Für den Menschen gelten diese Haie als eher ungefährlich, aber bei einer Bedrohung können sie dennoch aggressiv reagieren

Weißspitzen-Riffhaie
Der Weißspitzen-Riffhai (Triaenodon obesus) ist die einzige Art in der der Gattung
Triaenodon in der Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae). Bei dieser Haiart handelt es sich um einen kleinen Hai mit einer Länge um etwa 1,50 m, bei einem mittleren Gewicht von etwa 15 kg.. Auffallend ist die weiße Spitze am Ende der
Rückenflosse. Der Weißspitzen-Riffhai hat einen grau bis bräunlich gefärbten Rücken mit eine-Zeichnung aus schwarzen Flecken, während der Bauch weiß ist. Er gehört zu den häufigsten Haiarten in den Korallenriffen des Indopazifik.
Man findet die Tiere vor allem in klarem Wasser nahe dem Meeresboden in Wassertiefen von etwa 10 bis 40 m.
Die eher nachtaktiven Tiere ruhen tagsüber die meiste Zeit in Riffhöhlen und -spalten.
Seine Nahrung besteht aus kleinen Knochenfischen, was vor allem Aale, Soldaten- und Husarenfische, Schnapper, Riffbarsche, Doktorfische, Papageifische, Drückerfische und Meerbarben sind. Aber auch Kopffüßer und Krebstieren wie Langusten und Krabben gehören zu seinen Beutetieren.

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