Allgemeine Übersicht

Punjab war zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft zwischen 1849 bis 1947 eine Provinz in deren Mandatsgebieten. Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1947 wurde das Gebiet zwischen den neu entstandenen Staaten Pakistan und der Indischen Union aufgeteilt.
Der heutige indische Bundesstaat Punjab umfasst eine Fläche von 50.362 km² - bei etwa 30 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt des Bundesstaates ist Chandigarh.
Punjab grenzt an die indischen Bundesstaaten Jammu und Kashmir, Himachal Pradesh, Haryana, an das Unionsterritorium Chandigarh, an Rajasthan sowie an die gleichnamige pakistanische Provinz Punjab.
Der Bundesstaat Punjab ist das Zentrum der Sikhs, deren Religion in dieser Region entstanden ist und die hier mit dem Goldenen Tempel von Amritsar ihr wichtigstes Heiligtum haben.
Die Sikhs machen etwas weniger als 60% der Bevölkerung des Bundesstaates aus, gefolgt von den Hindus mit etwa 39%. Muslime und Christen bilden nur eine kleine Minderheit.
Das rührt daher, dass nahezu alle Muslime nach der Teilung von hier vertrieben wurden und sich in Pakistan niedergelassen hatten.

Tabellarische Übersicht der 12 gößten Städte

In dem Bundesstaat Punjab liegen - alphabetisch geordnet - folgenden 12 große bzw. wichtige Städte.

Name der Stadt Einwohnerzahl
Amritsar rund 1,2 Millionen
Batala rund 160.000
Bathinda rund 300.000
Ludhiana rund 1,8 Millionen
Chandigarh rund 1 Million
Jalandhar rund 870.000
Patiala rund 410.000
Hoshiarpur rund 170.000
Moga rund 155.000
Pathankot rund 150.000
S.A.S. Nagar* rund 150.000
Abohar rund 150.000
Malerkotla rund 140.000


*Abkürzung für Sahibzada Ajit Singh Nagar

Chandigarh

Chandigarh ist die Hauptstadt der beiden indischen Bundesstaaten Punjab und Haryana, an deren Grenze sie liegt.
Seit dem 1. November 1966 besitzt die Stadt zudem den Status eines Unionsterritoriums. Das Unionsterritorium Chandigarh umfasst eine Fläche von 114 km². Die Stadt Chandigarh liegt am Fuß der Siwaliks - der Vorberge des Himalayas.
Die Stadt hat etwa 1 Million Einwohner und wurde nach der Teilung Indiens nach Plänen des Architekten Le Corbusiers (1887-1965) als neue Hauptstadt des Punjap errichtet und 2016 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Mit den beiden Satellitenstädten Panchkula und Sahibzada Ajit Singh Nagar bildet Chandigarh einen Ballungsraum mit etwa 1,5 Millionen Einwohnern - die so genannte „Chandigarh Tricity“.
Die hiesigen wichtigsten Sprachen sind Hindi und Panjabi.
Eine ausführliche Darstellung von Chandigarh und den dortigen Sehenswürdigkeiten finden Sie bei Goruma hier >>>

Amritsar

Die Gründung der Stadt geht auf den vierten religiösen Führer der Sikhs Ram Das“ (1534- 1581) zurück. Die Stadt hat heutzutage rund 1,2 Millionen Einwohner.
Sehenswert ist u.a. die Altstadt von Amritsar.

Goldener Tempel (Hari Mandir)

Der Sohn von Ram Das (1574-1581), der Guru Arjun Dev (1563-1606) wurde nach dem Tod seines Vaters der fünfte Guru der Sikhs und errichtete in dem künstlichen See Amrit Sarovar zwischen 1589 und 1601 den ersten Tempel der Stadt.
Der Tempel wurde 1661 von den Afghanen zerstört aber später wieder aufgebaut. Dafür spendete der weltliche Herrscher der Sikhs Maharadscha Ranjit Singh (1780-1839) 100 kg Gold mit dem 1830 das Dach des Tempels beschlagen wurde.
Der Tempel wird auch als Darbar Sahib – Hof des Herrn – bezeichnet.
Heutzutage liegt der Tempel in dem See mit einer Länge und Breite von rund 130 m, um den herum sich ein Marmorgang erstreckt. Bei einem Rundgang kommt man an 68 Schreinen vorbei, die die 68 wichtigsten heiligen Plätze des Landes symbolisieren sollen.
Über eine rund 30 m lange Marmorbrücke ist der Tempel mit dem westlichen „Ufer“ des Sees verbunden. Die Anlage gilt als der heiligste Tempel der Sikhs in ganz Indien.
Über dem Haupteingang befindet sich ein Museum, das die Leidensgeschichte der Sikh unter den Hindus und Muslimen seit dem 17. Jahrhundert verdeutlichen soll. Neben Waffen werden auch Gemälde von Märtyrern der Sikhs gezeigt.

Im Jahr 1984 hatte sich eine Gruppe militanter Sikhs in dem Tempel verschanzt, um einen unabhängigen Staat der Sikhs zu erreichen.
Auf Befehl der damaligen Ministerpräsidentin Indira Gandhi wurde der Tempel im Juli 1984 vom indischen Militär gestürmt und die Besetzer erschossen.
Dabei waren mehrere 100 Soldaten sowie 2.000 Menschen ums Leben gekommen – darunter waren auch eine Reihe von an der Besetzung nicht beteiligte Pilger.
Als Rache dafür wurde Indira Gandhi (1917-1984) am 31. Oktober 1984 von Sikhs erschossen, die zu ihrer Leibwache gehört hatten.

Jallianwalla Bagh
Dieses Mahnmal mit einem kleinen Museum liegt ca. 200 m nördlich des Goldenen Tempels uns erinnert an die Ermordung von 379 Zivilisten, die sich hier friedlich versammelt hatten und 1919 von britischen Soldaten erschossen wurden.
Dieses Massaker war der Anlass für die Bewegung des friedlichen Ungehorsams von Mahatma Gandhi, der letztendlich 1947 zur Unabhängigkeit Indiens geführt hatte.

Durgiana Tempel (Durgiana Mandir)
Der Tempel ist ein hinduistisches Heiligtum. Er liegt in der Mitte eines kleinen heiligen Sees und ist der Göttin Durga geweiht. Über eine Fußgängerbrücke ist der Tempel zu erreichen.
Der Tempel wurde anstelle eines früheren aus dem 16. Jahrhundert im Jahr 1921 errichtet.

Mataji Tempel (Mataji Mandir)
Der Tempel ist ein hinduistisches Heiligtum. Hier kommen oft Fauen her, die schwanger werden wollen.
Der Weg zum Haupttempel führt jedoch labyrinthartig durch niedrige Tunnel, Höhlen mit knöcheltiefem Wasser sowie durch gespiegelte Gänge.
Der Tempel erscheint dabei fast psychedelisch. Er ist der Gottheit Lai Devi gewidmet.

Nationalparks und Wildschutzgebiete

Es gibt in Punjab keine Nationalparks, aber die folgenden 13 Wildschutzgebiete (Wild Life Sanctionary), die in der Tabelle in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet sind:

Name des Schutzgebietes Fläche Jahr der Errichtung
Abohar 186,5 km² 1988
Bir Aishvan 2,64 km² 1952
Bir Bhadson 10,2 km² 1952
Bir Bunerheri 6,6 km² 1952
Bir Dosanjh 5,2 km² 1952
Bir Gurdialpura 6,2 km² 1977
Bir Mehaswala 1,2 km² 1952
Bir Motibagh 6,5 km² 1952
Haryl See 86 km² 1982
Jhajjar Bacholi 1,2 km² 1998
Kathlaur Kushlian 7,6 km² 2007
Takhni-Rehampur 3,8 km² 1992
Nangal 2,9 km² 2009

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