Erzbistum Bamberg

Kurze Übersicht
Das Erzbistum Bamberg umfasst den Regierungsbezirk Oberfranken, etwa die Hälfte von Mittelfranken und kleinere Gebiete von Unterfranken und der Oberpfalz in Bayern. Das Bistum umfasst eine Fläche von 10.288 km². Im Bereich des Erzbistums leben etwas weniger als zwei Mio. Menschen, davon gehören rund 750 000 zur römisch-katholischen Kirche. In dem Erzbistum liegen neben Bamberg die Städte Ansbach, Bayreuth, Coburg, Erlangen, Fürth, Hof und Lichtenfels. Zum Erzbistum Bamberg als zuständiger Kirchenprovinz gehören die Bistümer Eichstätt, Speyer und Würzburg. Der amtierende Erzbischof der Erzdiözese Bamberg ist Ludwig Schick.

Insgesamt gibt es in Deutschland 7 Erzbistümer und 20 Bistümer, also 27 Diözesen. In Deutschland leben ca. 27 Mio. Katholiken, 26,5 Mio. Protestanten und rund 2 Mio. Christen, die anderen christlichen Gemeinschaften angehören. Es sei außerdem erwähnt, dass es in Deutschland rund 24.500 katholische und 26.000 evangelische Kirchen sowie ca. 2.000 Moscheen gibt.
Kleiner geschichtlicher Abriss
Die Gründung des Bistums Bamberg erfolgte im Jahr 1007 auf Wunsch von König Heinrich II. (973-1024). Noch während der Synode wurde der Kanzler des Königs, Eberhard, vom Mainzer Erzbischof Wiligis zum Bischof von Bamberg geweiht. Es sei erwähnt, dass der zweite Bamberger Bischof, Suidger (1005-1047), im Jahr 1046 zum Papst gewählt wurde. Als Papst nahm er den Namen Clemens II. an. Er wurde als einziger Papst nördlich der Alpen beigesetzt, und zwar im Bamberger Dom.

Die Bischöfe der Barockzeit waren als Fürstbischöfe gleichzeitig auch die weltlichen Landesherren. Die Bischöfe von Bamberg gelten als Freunde und Förderer der Künste und Wissenschaften. Die Nachwelt verdankt ihnen daher herrliche Kirchenbauten und repräsentative Schlossanlagen. Erwähnenswert unter den Bamberger Fürstbischöfen ist Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (1779-1795), der den barocken Lebensstil seiner Vorgänger nicht weiter führte und als "Fürst für das Volk" gelten wollte – damals etwas sehr Ungewöhnliches. So sorgte er durch Gesetze und Einrichtungen für die Kranken und Armen. Im Jahre 1789 errichtete er das Allgemeine Krankenhaus in Bamberg und förderte sogar die Einführung einer Krankenkasse.
Die Säkularisierung im Jahre 1803 beendete die weltliche Macht der Kirchenfürsten. Dabei fiel das Bistum Bamberg an Bayern. Als 1818 dann die Neueinteilung erfolgte, wurde Bamberg Sitz eines Erzbischofs mit den Suffragen-Bistümern Eichstätt, Speyer und Würzburg.

Öffentlicher Bistumshaushalt
Über den Öffentlichen Bistumshaushalt laufen u.a. die Kirchensteuer und eine Reihe von staatlichen Leistungen. Die Bilanzen dieses Haushalts sind öffentlich zugänglich bzw. werden vom Bistum veröffentlicht. Dieser Haushalt wird meistens von einem Gremium kontrolliert, in dem sich auch katholische Laien befinden.

Bischöflicher Stuhl

Unter diesem Begriff versteht man Teile des Eigentums eines Bistums bzw. Erzbistums, das nahezu steuerfrei ist. Eine Kontrolle üben der Bischof selbst und einige bischöfliche Institutionen - wie der Vermögensverwaltungsrat - aus. Dieses Vermögen wurde innerhalb vieler Jahre durch Schenkungen, Erbschaften, Stiftungen oder Aktien erworben. Auch Immobilien, Ländereien, Wälder, Brauereien, Banken oder Akademien und deren Erträge, wie z.B. Zinsen zählen dazu. Der Bischöfliche Stuhl ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und ist gegenüber staatlichen Institutionen nicht auskunftspflichtig.

Vermögenshaushalt des Bistums
Der Vermögenshaushalt des Bistums ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Aufsicht führt ein so genannter Kirchensteuerrat, der seine Aufsicht aber meist an den Diözesanverwaltungsrat delegiert hat. Die Vermögenswerte bleiben gegenüber anderen Personen geheim, und es besteht gegenüber dem Staat und seinen Institutionen keine Auskunftspflicht. Zudem besteht nur eine eingeschränkte Steuerpflicht.

Vermögenshaushalt des Domkapitels
Der Vermögenshaushalt des Domkapitels ist ebenfalls eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die dem Staat gegenüber nicht auskunftspflichtig ist und deren Vermögenswerte teilweise geheim sind. Zudem besteht nur eine eingeschränkte Steuerpflicht.
Die Aufsicht führt das Domkapitel, das z.B. auch dem Papst Vorschläge für die Wahl eines neuen Bischof machen kann.
Es gibt Schätzungen, dass einige deutsche Bistümer bzw. Erzbistümer über ein Vermögen, auch in Form von Ländereien oder Immobilien, von einigen Milliarden Euro verfügen - darin sind nicht die Werte von Domen, Kirchen u.ä. eingerechnet.

Die Bischofskirche
Die Bistumskirche des Erzbistums Bamberg ist der Dom St. Peter und St. Georg. Der Dom gehört zu den deutschen Kaiserdomen und ist Teil des Weltkulturerbes Bamberger Altstadt. Im Inneren der Kirche befindet sich der Bamberger Reiter. Außerdem sind dort die letzte Ruhestätte des heilig gesprochenen Kaiserpaars Heinrich II. (973-1024) und seiner Frau Kunigunde (980-1033) sowie das einzige Papstgrab nördlich der Alpen - und zwar von Clemens II. (1005-1047), Papst von 1046 bis 1047.
Näheres zum Dom und der Bamberger Altstadt finden Sie bei uns unter: Bamberger Dom

Der Bamberger Erzbischof
Das Erzbistum Bamberg wird seit September 2002 vom Erzbischof Dr. Ludwig Schick geleitet. Er ist der 75. Bischof und 13. Erzbischof der Diözese.
Erzbischof Schick wurde am 28. Juni 2002 von Papst Johannes Paul II. (1920-2005) zum Erzbischof von Bamberg berufen und am 21. September 2002 im Bamberger Dom feierlich in sein Amt eingeführt.
Ludwig Schick wurde am 22. September 1949 in Marburg/Hessen geboren. Sein Abitur machte er an der Stiftsschule St. Johann Amöneburg.
Nach dem Abitur studierte er von 1969 bis 1975 Philosophie und Theologie in Würzburg und Fulda. Seine Priesterweihe empfing er am 15. Juni 1975.
Von 1976 – 1979 studierte er kanonisches Recht in Rom an der Päpstlchen Universität Gregoriana und wurde im Jahr 1977 Vizerektor des Priesterkollegs S. Maria dell' Anima in Rom. Von 1979 bis 1981 amtierte er als 1981 Subregens des Priesterseminars Fulda.
Seine Promotion zum Dr. theol. schloss er 1980 an der Päpstlichen Universität Gregoriana, an der bereits vorher ein Weiterbildungsstudium absolviert hatte, mit Auszeichnung ab. Über weitere Stationen wurde er im Jahr 1986 durch Papst Johannes Paul II. zum Päpstlichen Ehrenkaplan und 1996 zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt. Am 20. Mai 1998 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Auzia (Algerien) und zum Weihbischof in Fulda. Seine Bischofsweihe in Fulda erfolgte durch Erzbischof Johannes Dyba.Und wie erwähnt, wurde er am 28. Juni zum Erzbischof von Bamberg ernannt und am 21. September 2002 im Bamberger Dom feierlich in sein Amt eingeführt. Besoldung des Erzbischofs
Aufgrund des "Hauptschlusses der außerordentlichen Reichsdeputation" (Reichsdeputationshauptschluss) vom 27. April 1803 - nach den vorangegangenen Enteignungen der Kirchen unter Napoleon - zahlt der deutsche Steuerzahlen noch heutzutage ca. 500 Millionen Euro als Entschädigung an die beiden großen Kirchen - unabhängig von der Kirchensteuer.
Davon werden u.a. die Bischöfe bzw. Erzbischöfe sowie die Weihbischöfe besoldet. Die Höhe dieser Besoldung entspricht in etwa der eines Staatssekretärs in einem Bundes- oder Landesministerium.
Pressestelle des Erzbischöflichen Ordinariats
Domplatz 3
96049 Bamberg
Tel.: 0951 - 5 02 - 2 70
E-Mail: pressestelle@erzbistum-bamberg.de

Neuen Kommentar hinzufügen