Bruno Taut

Bruno Julius Florian Taut wurde am 4. Mai 1880 in Königsberg- heute Kaliningrad/Russland - als zweiter Sohn eines dortigenKaufmanns geboren. Im Jahr 1897 machte er in Königsberg sein Abitur und studierte danach an der dortigen Baugewerbeschule Architektur. Er schloss das Studium erfolgreich ab.

Er war ein Vertreter des "Neuen Bauens". der sich bewusst von dem bis dahin vorherrschenden Historismus absetzte. Besonders die Nazis bekämpften diese als Kulturbolschewismus bezeichnete Stilrichtung.

Von1902 bis 1903 arbeitete er in Hamburg und Wiesbaden bevor er 1903 dann in Berlin bei Bruno Möhring arbeitete. Von 1904 bis 1908 arbeitete er in Stuttgart bei Prof. Theodor Fischer - vor allem auch auf dem Gebiet der Stadtplanung. Aber 1908 kehrte er nach Berlin zurück und eröffnete ein Jahr später hier sein erstes eigenes Architekturbüro. Während der Zeit des ersten Weltkriegs (1914-1918) widmete er sich vornehmlich theoretischen Studien.

In Magdeburg war er nach einem Ruf des dortigen Bürgermeisters von 1921 bis 1924 tätig. Dort gestaltete er zahlreiche Häuserfronten in auffallenden Farben, außerdem machte er weitere Planungen für die "Gartenstadt Reform". Reform ist ein Stadtteil Magdeburgs. Da Taut in Magdeburg nach Abschluss seiner Arbeiten keine Zukunftsperspektive mehr sah, bat er am 1. April 1924 um seine Entlassung aus den Diensten der Stadt und kehrte nach Berlin zurück. In dieser Zeit entstanden die Hufeisensiedlung in Britz und die Gartensiedlung "Onkel Toms Hütte" in Zehlendorf sowie die Wohnstadt Carl-Legien im Prenzlauer Berg. In Berlin wurde er im Jahe 1930 Professor für das Siedlungs- und Wohnungswesen an der TU-Berlin.

Aber den Unruhegeist Taut hielt es nicht mehr in Berlin und bereits 1932 ging er - von den kommunistischen Ideen begeistert - nach Moskau. Aber dort stießen seine Überzeugungen mit der Realität zusammen, so dass er bereits 1933 nach Berlin zurückkehrte. aber hier herrschten jetzt die Nazis, die ihm Professur und Akademiemitgliedschaft entzogen. Daher ging er wenige Wochen nach seiner Rückkehr über die Schweiz nach Japan. Dort erhielt er allerdings keine Aufträge, so dass er gerne den Ruf als Professor für Architektur an der Akademie der Künste in Istanbul in der Türkei annahm und dorthin übersiedelte. Taut starb am 24. Dezember 1938 an einem Asthmaanfall in Istanbul.

Eine Auswahl bedeutender Werke von Taut
In den Jahren 1913-1916 - die Gartenstadt Falkenberg - auch als Tuschkastensiedlung bezeichnet - im Bezirk Treptow-Köpenick im Ortsteil Bohnsdorf
Im Jahr 1913 - Beginn der Planung der Gartenstadt Reform in Magdeburg (fertggestellt 1930)
In den Jahren 1913-1916 - gemeinsam mit Taut Bau der Gartenstadt
Im jahr 1914 - den "Glaspavillion" anlässlich der Werkbundaustellung der Deutschen Glasindustrie in Kön
In den Jahren 1925 -1930 - die Hufeisensiedlung in Britz im Bezirk Berlin-Neukölln
Im Jahr 1928 - 1930 - die Wohnstadt Carl-Legien im Bezirk Berlin-Pankow Ortsteil Prenzlauer Berg
In den Jahren 1926-1932 - die Waldsiedlung "Onkel Toms Hütte" im Stadtbezirk Berlin Steglitz-Zehlendorf, Ortsteil Zehlendorf am Rand des Grunewalds
Im Jahr 1930 - Bau des Gymnasiums in Senftenberg in der Niederlausitz/Brandenburg
Im Jahr 1931 - Bau der Berufsschule in Senftenberg in der Niederlausitz/Brandenburg
Im Jahr 1937 - die Fakultät für Literaturwissenschaften der Universität in Ankara
Im Jahr 1938 - den Katafalk für den türkischen Staatsgründer Ata Türk

Neuen Kommentar hinzufügen