Vulkangasexplosionen

In einigen Vulkanseen in den Tropen befinden sich große Mengen Kohlendioxid. Aufgrund des Wasserdrucks und der Tatsache dass sich warmes und weniger dichtes Wasser an der Oberfläche über kälterem Wasser am Grund befindet, wird das Gas am Grund der Seen stabil gehalten. Sofern es aber zu Störungen im Wasser kommt, kann es zum schnellen Austreten des Gases kommen.

Damit sich das Kohlendioxid (CO2 ) in den Seen stabil halten kann, müssen drei Bedingungen erfüllt sein:

  • Es müssen sich ausreichende Mengen CO2 in den Seen angesammelt haben. Das geschieht durch unter dem Wasser befindliche Magmakammern.
  • Die Wassertiefe muss größer als 50 m sein, damit das Gas in der Tiefe stabil gehalten werden kann.
  • Damit es nicht zu Zirkulationen im Wasser und damit zur regelmäßigen Ausgasung kommt, muss die Temperatur über das Jahr hinweg gleichmäßig sein. Dabei bleibt die Schichtung "warm über kalt" erhalten. Das ist nur in den Tropen bzw. in Tropennähe der Fall.

Nyos-See
Am 21. August 1986 kam es in dem Nyos-See in Kamerun zum Austritt von ca. 1,6 Mio. Tonnen CO2, das sich bis zu einer Entfernung von ca. 25 km in nördliche Richtung in die tiefer gelegenen Regionen ergoss. Das unsichtbare und geruchlose Gas tötete 1.700 Menschen und zahlreiche Tiere. Der See besitzt einen Durchmesser von etwa 1,8 km, bei einer maximalen Tiefe von ca. 200 m. Als Auslöser für die Katastrophe wird ein Erdrutsch oder ein Erdbeben in Erwägung gezogen. Der See liegt auf einer nördlichen Breite von rund 6° 26` - und damit mitten in den Tropen

Manoun-See
Beim Austritt mehrerer Mio. Tonnen CO2 am 15. August 1984 aus dem im Westen von Kamerun gelegenen Manoun-See kamen 37 Menschen ums Leben. Auch hier glaubt man, das ein Erdrutsch oder ein Erdbeben die Ursachen für die explosionsartige Austreten von CO2. Der See liegt auf einer nördlichen Breite von rund 5° 35` - und damit mitten in den Tropen

Kiwu-See (auch: Kivu)
Der Kiwu-See an der Grenzen zwischen Ruanda (im Osten) und der Demokratischen Republik Kongo (im Westen) - im afrikanischen Graben - gilt als der See mit der größten Menge an gelöstem CO2. Da in seiner Umgebung ca. 2 Mio. Menschen leben, würde der explosionsartige Austritt von CO2 zu einer riesigen Katastrophe führen.
Der See besitzt eine Größe von 2.650 km² - bei einer mittleren Wassertiefe von 240 m (maximal: 450 m). Er liegt auf einer Höhe von rund 1.460 m. Neben riesigen Mengen gelöstem CO2 befinden sich auch wachsende Mengen an gelöstem Methan (CH4) in dem See. Man schätzt die Menge auf 65 km³. Seit einiger Zeit werden stündlich etwa 1.000 m³ Methan abgesaugt und zur Energiegewinnung in Ruanda genutzt.

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