Schnee

Was ist Schnee?

Schnee ist die häufigste Art von "festem" Niederschlag.
Neben Schnee gibt es noch Hagel und Graupel als festen Niederschlag, während Regen natürlich zu dem flüssigen Niederschlag gehört Schneekristalle entstehen, wenn sich in den Wolken feinste Tröpfchen unterkühlten Wassers - mit Temperaturen unter ca. -12 °C - an Kristallisationskeimen, wie beispielsweise Staubteilchen anlagern dann gefrieren können.

Schneefall

Die in den Wolken dabei entstehenden Eiskristalle sind weniger als 0,1 mm groß.

Aufgrundf des Dampfdrucks zwischen Eis und unterkühltem Wasser vergrößern sie sich und fallen wegen der Schwerkraft zur Erde. Dabei entstehen Kristalle mit unterschiedlichsten Formen, die von der Temperatur abhängig sind – bei tieferen Temperaturen ergeben sich Kristalle in Plättchen- oder Prismenformen, während es bei höheren Temperaturen zu sechsarmigen Kristallen in Sternform kommt. Sofern in der betreffenden Wolke Thermik herrscht, so bewegen sich die Kristalle häufiger nach oben und fallen wieder herab. Dabei schmelzen sie teilweise und bilden danach neue Kristalle mit ganz neuen Kristallmustern. Eine Schneeflocke kann dadurch entstehen, dass die einzelnen Eiskristalle miteinander verkleben und damit die typischen Schneeflocken bilden.

Eine Schneeflocke besteht aus über 1.000 Wassermolekülen und besitzt im Mittel einen Durchmesser von einigen Millimetern. Aber je höher die Temperaturen werden, um so desto größer werden die Flocken, da die einzelnen Kristalle wässrig werden und und zu großen Flocken verkleben können. Derartiger Nassschnee kann Flockengrößen im Zentimeterbereich besitzen
Es sei noch darauf hingewiesen, dass Schnee nur mit einer Geschwindigkeit von rund 4 km pro Stunde zu Boden fällt - Regen dagegen mit rund 20 km pro Sunde.
Die Dichte von lockerem und trockenem Neuschnee bertägt zwischen 30 bis 50 kg/m³ = 0,03 bis 0,05 g/cm. Die Dichte von Wasser betägt zum Vergleich rund 1.000 kg/m³ = 1 g/m³. Wegen der vielen Luft, die sich im Schnee befindet ist lockerer Schnee ein guter Isolator.

Schneefall
Schneefall führt im Verkehr sehr schnell zu massiven Behinderungen - oft sogar mit schweren Unfällen verbunden. Um die Straßen für den Verkehr frei zu halten, werden Räumfahrzeuge, Schneepflüge, Schneefräsen und Salz- bzw. Granulatstreufahrzeuge eingesetzt. Das Vorhalten dieser Gerätschaften führt zu nicht unbeträchtliche Kosten.
In der Natur führt Schnee oft zu einer wunderschönen, geradezu verzauberten Landschaft. Den Tieren fällt es dagegen oft schwer, unter der Scheedecke noch Futter zu finden.
Zerstörerisch und oft tödlich sind dagegen Schneelawinen in den Bergen oder - in erheblich geringerem Umfang - von Dächern (Dachlawine)
Die größte Freude bedeutet Schnee aber für die Wintersportler und besonders für Kinder.

Schneetreiben, Schneeverwehungen, Schneebruch

Schneefegen
Sofern am Boden Schnee liegt und dieser durch den Wind aufgewirbelt wird, so spricht man dann von Schneefegen, sofern der aufgewirbelte Schnee unterhalb der Augenhöhe des Betrachters bleibt.

Schneetreiben

Sofern am Boden Schnee liegt und dieser durch den Wind aufgewirbelt wird, so spricht man dann von Schneetreiben, sofern der aufgewirbelte Schnee oberhalb der Augenhöhe des Betrachters bleibt.
Daher hängt es von der Größe eines Menschen ab, ob man von Schneetreiben oder Scheefegen sprechen kann. Aber im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich der Begriff Schneetreiben eingebürgert.

Schneeverwehungen
Schneeverwehungen sind die Folge von Scheefegen und/oder Schneetreiben. Dabei lagert sich sehr viel mehr Schee dort an, wo er weniger fortgeweht wird als an anderen Stellen. Das können Zäune, Mauern, Hänge, Mulden u.ä. sein.
Sie werden meist durch Pulverschnee gebildet, da dieser leichter als feuchter Schnee verweht werden kann. Oft verfestigt sich der Schnee in anschließend.
Schneeverwehungen auf Straßen oder auf Eisenbahntrassen können zu starken Verkehrsbeeinträchtigungen führen und können oft nur noch mit Hilfe von Schneefräsen beseitigt werden.
Zudem können kleinste Verwehungen - so genannte Schneezungen - auftreten, die für den Verkehr besonders heimtückisch sein können, da sie meist zu spät erkannt werden.

Schneebruch, Eisbruch
Als Schneebruch bzw. Eisbruch bezeichnet das Brechen von Bäumen bzw. deren Ästen oder auch Schäden an Stromleitungen. Diese Brüche an Bäumen bzw. das Reißen von Stromleitungen wird durch hohe Schnee- oder Eislasten auf Bäumen oder Strom-bzw. Telefonleitungen hervorgerufen. Nadelbäume sind dabei wesentlich häufiger betroffen, da sie eine größere Auflagefläche für den Schnne bieten als die blätterlosen Laubbäume.

Schneeräumen

Für Grundstücks- bzw. Hauseigentümer besteht aufgrund der "Verkehrssicherungspflicht" bei Schneefall auf dem Bürgersteig vor dem Grundstück bzw. dem Haus eine Räumpflicht. Diese Verpflichtung kann im Mietvetrag auf den Mieter übertragen werden. Per Vertrag kann man auch einen professionellen Räumdienst mit der Räumung beauftragen, was über den Eigentümer oder Mieter nicht von seiner rechtlichen Verantwortung entbindet. Daher: Stets Kontrollieren!!
Trotz der Übertragung auf den Mieter ist der Eigentümer verpflichtet, sich hin und wieder von der Räumung zu überzeugen. Ein Verstoß kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Sollte jemand zu Schaden kommen, kann es durch den meist fälligen Schadenersatz sehr teuer werden.
Eine Räum-und Streupficht besteht werktags zwischen 07:00 bis 20:00 Uhr und sonntags zwischen 08:00 und 20:00 Uhr. In der Regel ist die Verwendung von Salz verboten, es sollte daher Sand oder Granulat verwendet werden. Dabei ist auf einer Breite von ca. 1,50 m zu räumen, sodass zwei Fußgänger aneinander vorbeigehen können.
Sofern es aktuell stark schneit besteht in der Regel keine Räumpflicht. Die beginnt erst, wenn der Schnefall (etwas) nachgelassen hat. Die Räumpflicht besteht in der Regl etwa zwei - bis dreimal pro Tag.

Es gibt zu der Thematik mittlerweile eine riesige Anzahl an Gerichtsurteilen, der Tenor eines erfreulich lebensnahen Urteils# des Landgerichts Münster sei hier vorgestellt (8 S 425/03):
"Mieter werden von der mietvertraglich übernommenen Pflicht zum Winterdienst dann frei, wenn sie persönlich aus gesundheitlichen Gründen diese Arbeiten nicht mehr erledigen können und weder private noch gewerbliche Dritte zur Übernahme der Arbeiten zu finden sind"
Da in den verschiedenen Städten oder Gemeinden oft besondere Regelungen bestehen, ist es dringend erforderlich, sich über die genauen Regelungen zu informieren.

Hinweis

Auf öffentlichem Straßenland liegt die Verkehrssicherheitspflicht bei den Gemeinden oder Stadtverwaltungen. Daher besteht für Eigentümer oder Mieter für die öffentlichen Straßen keine Räumpflicht.

Schneekatastrophe in Norddeutschland

Eine der schlimmsten Schneekatastrophen des 20. Jahrhunderts in Deutschland ereignete sich zwischen dem 30. Dezember 1978 und dem 3. Januar 1979 in Norddeutschland - besonders im Norden der damaligen DDR.
Die Gründe für den extremen Schneefall lagen seinerzeit in einem stabilen und sehr kalten Hochdruckgebiet über Skandinavien und einem wärmeren niederschlagsreichen Tiefdruckgebiet über Teilen von Deutschland, die über der Ostsee zusammenstießen. Infolgedessen begann es am 28. Dezember 1978 im nördlichen Teil Schleswig-Holsteins im Laufe des Nachmittages zu schneien. Zudem kam es zu starken Sturmböen.
Die extremen Schneefälle erreichten bald auch den Norden des heutigen Bundeslandes Mecklemburg-Vorpommern, das damals Teil der DDR war. Besonders stark war die Insel Rügen betroffen, die tagelang völlig von der Außenwelt abgeschnitten war. Besonders spektakular war, dass ein ganzer Personenzug für nahezu 48 Stunden fast ganz unter den Schneeverwehungen versunken war.
Zahlreiche Straßen im Nordosten des heutigen Bundeslandes waren nicht mehr passierbar, sodass die Versorgung der Einwohner nicht mehr gewährleistet war, wegen der starken Windverhältnisse war das auch aus der Luft nicht möglich.
Wegen der Schneelast zerbarsten zudem zahlreiche Strom- und Telefonnetze. Die üblicherweise vorhandenen Räumfahrzeuge waren nicht mehr in der Lage, die Schneemassen zu beseitigen - vielfach blieben sie selber in den Schneeverwehungen stecken.
In Westdeutschland, wo es zu vergleichbaren Verhältnissen gekommen war, musste die Bundeswehr - und in der DDR die NVA bzw. die Sowjetische Armee mit ihren Räumpanzern eingesetzt werden, um z.B. eingeschneite Fahrzeuge und Züge zu erreichen und die Menschen zu befreien.

In der DDR führte die Vereisung der Oberleitungen der Kohlenbahnen zum Zusammenbruch des Braunkohletransports im Braunkohlerevier der Lausitz. Dadurch vereiste die stark wasserhaltige Braunkohle in den stehen gebliebenen Transportwaggons. Da diese Kohle damals aber zu rund Dreiviertel an der Energieversorgung der DDR beteiligt war, brach kurz darauf teilweise die Strom- und Fernwärmeversorgung der DDR für über zwei Tage zusammen.

In der Bundesrepublik kamen 17 Menschen ums Leben und die Schäden berugen ca. 150 Mio. D-Mark. In der DDR kamen dagegen wahrscheinlich nur 5 Menschen ums Leben, während die Wirtschaft noch Jahre benötigte, um alle Folgen der Schneekatastrophe zu überwinden.

Schneekristallen

Bereits am 15. Januar 1885 erstellte der Farmer und Hobbyschneeforscher Wilson Alwyn Bentlley (1865-1931) mit Hilfe eines Mikroskops ein Foto eines Schneekristalls. Bentley stammte aus Jericho im US-Bundesstaat Vermont.
Bis zu seinem Tod erstellte er weitere rund 5.000 Aufnahmen von Schneekristallen. Er entwickelte sich zu einem anerkannten Fachmann auf dem Gebiet der Schneekristallforschung und bekam deswegen den Spitznahmen "Der Schneeflockenmann". Bentley verstarb am 23. Dezember 1931 in seiner Geburtsstadt an den Folgen einer Lungenentzündung.
In seinem Buch "Snow Crystals", das 1931 - seinem Todesjahr - veröffentlicht wurde, findet man rund die Hälfte seiner ( 2.400) seiner Fotos. Die Fotoplatten hatte er als sein Vermächtnis dem "Buffalo Museum of Science" geschenkt.
Das Museum befindet sich in Buffalo im US-Bundesstaat New York.

Ein Gedicht

Das folgende Kinderlied soll unseren kleinen und auch großen Lesern nicht vorenthalten werden. Es ist ein wunderbar zartes und eher leises Lied, das sich aber gerade deshalb immer noch großer Beliebtheit erfreut.
Eine erste Fassung stammt aus dem Jahr 1869 von der Breslauer Lehrerin Hedwig Haberkern (1837–1902). Die abgedruckte Neufassung wurde nach 1945 von einem Unbekannten verfasst. Auch der Komponist dieser Fassung ist nicht bekannt.

1. Schneeflöckchen, Weißröckchen,
wann kommst du geschneit?
Du wohnst in den Wolken,
dein Weg ist so weit.

2. Komm setz dich ans Fenster,
du lieblicher Stern,
malst Blumen und Blätter,
wir haben dich gern.

3. Schneeflöckchen, du deckst uns
die Blümelein zu,
dann schlafen sie sicher
in himmlischer Ruh’.

4. Schneeflöckchen, Weißröckchen,
komm zu uns ins Tal.
Dann bau’n wir den Schneemann
und werfen den Ball.

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