Norwegen: Tiere

Inhaltsverzeichnis

Säugetiere

Schneehase
Der Scheehase (Lepus timidus) gehört zur Gattung der echten Hasen (Lepus) in der Familie der Hasen (Leporidae). Mit einem mittleren Gewicht um 3 kg und eine Länge zwischen 40 bis 60 cm ist er etwas kleiner als der Feldhase. Bekannt ist sein Fellwechsel von einem graubraunen Sommerkleid zu einem weißen Winterkleid. Dieser hängt allerdings von der Region ab, so legt er in Irland kein weißes Winterkleid an, trägt es dagegen fünf Monate im europäischen Teil von Russland und sieben Monate in einigen nordasiatischen Gebieten. Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) - eine Unterart des Schneehasen – ist im Sommer graubraun und um den November wird das Fell weiß mit schwarzen Haaren an den äußeren Spitzen der Ohren. Dagegen ist die Unterart Nordischer Schneehase (Lepus timidus timidus) meist das ganze Jahr hindurch weiß. Da die Hasen die Blutzirkulation mit Hilfe ihrer Ohren regeln und damit Wärmeverluste ausgleichen, sind ihre Ohren umso kürzer, je kälter ihr Lebensraum ist.

Die Tiere kommen in großen Teilen des nördlichen Eurasiens vor, in Skandinavien, in Schottland und auf Irland, im Alpenraum sowie im Baltikum und in Osteuropa. In Asien findet man sie in ganz Sibirien bis in die Mongolei und im nördlichen China sowie auf der japanischen Insel Hokkaidō. In England und auf den Färöern-Inseln wurde die Art eingeführt. Die Alpenschneehasen leben in den Hochlagen der Alpen, und zwar vom oberen Waldgürtel bis in die Gipfelregion. Unterhalb von 1.200 m sind sie nur selten anzutreffen. Eine Ausnahme stellen strenge Winter dar, in denen Schneehasen in tiefere Lagen ausweichen. Die Alpenschneehasen sind dämmerungs- und nachtaktiv, während sie sich tagsüber meist in Mulden oder anderen Verstecken verbergen. Im Winter werden auch eigens angelegte Schneehöhlen als Unterschlupf genutzt. Der Alpen-Schneehase lebt – im Gegensatz zu seinen nordischen Artgenossen – eher als Einzelgänger-

Polarfüchse
Der Polarfuchs ((Vulpes lagopus) gehört zum Tribus der Echten Füchse ((Vulpini) in der Familie der Hunde (Canidae). Die Kopf-Rumpflänge beträgt zwischen 35 und 60 cm, bei einer Schulterschöhe von etwa 30 cm. Der Schwanz ist mit etwa 35 cm recht lang. Im Sommer sind Kopf, Rücken, Schwanz und Beine braun, die Flanken und der Bauch hellbeige gefärbt. Diese Färbung bietet während der Sommermonate in der Tundra eine hervorragende Tarnung.

Das Sommerfell aller Polarfüchse ähnelt sich, aber beim Winterfell findet man zwei sehr unterschiedliche Färbungen und zwar eine weiße und eine blaue Variante. Der Weißfuchs trägt im Winter ein rein weißes Fell, während die Farben des Blaufuchsfells variieren von hellgrau bis dunkelblau. Von der Art des Tieres gibt es acht Unterarten. Man findet die Tiere nördlich der Waldgrenze in Nordeuropa (Skandinavien, Spitzbergen, Island), Nordrussland (Sibirien), Nordkanada, in Alaska und Grönland. Dort leben sie vor allem die Tundra, aber man hat sie sogar auf dem Packeis des Arktischen Ozeans beobachtet. Zu seinen Beutetieren gehören Lemminge und die hiesigen Mäuse. Auch hier brütende Vögel und deren

Moschusochsen
Im Dovrefjell gibt es Moschusochsen, die mit Hilfe des Menschen aus Grönland nach Norwegen gekommen sind. Sie haben ihre Vorfahren im Hochland Zentralasiens und sind neben Nordostgrönland und Norwegen auch in Kanada beheimatet. Das Herdentier gehört zu den Paarhufern und hat eine büffelähnliches Aussehen.
Die Männchen werden bis zu 2,50 m lang, 1,45 m hoch und wiegen zwischen 300 und 400 kg. Die Weibchen sind etwas kleiner und leichter. Die nach hinten gerichteten Hörner gibt es aber bei beiden Geschlechtern. Ein typisches Kennzeichen ist der Buckel über der Schulter und eine ausgeprägte Mähne. Und auch wenn sie nicht danach aussehen, sind Moschusochsen Verwandte der Ziegen oder Schafe. Ein dickes Fettpolster schützt die Tiere vor der Kälte.

Rotwild
Rotwild findet man eher in den küstennahen Gebieten. Der Rothirsch (Cervus elaphus) gehört zur Gattung der Edelhirsche (Cervus) in der Familie der Hirsche (Cervidae). Die Tiere haben eine Schulterhöhe bis zu 150 cm und erreicht eine Kopf-Rumpflänge zwischen 170 bis 250 cm. Markantestes Zeichen des Rothirsches ist das weit ausladende und viel verzweigte Geweih des Männchens. Eine ausführliche Beschreibung des Rothirsches findet man bei Goruma hier >>>

Rehe
Das Reh (Capreolus capreolus) gehört zur Familie der Hirsche. Die Tiere erreichen bei einer Schulterhöhe von über 70 cm und - je nach Geschlecht – eine Kopf-Rumpflänge zwischen 100 und 140 cm - bei einem Gewicht zwischen 15 bis 30 kg.
Eine ausführliche Beschreibung des Rehs findet man bei Goruma hier >>>

Elche
Am weitesten verbreitet und wohl auch das bekannteste Tier in Norwegen ist der Elch (Alces alces), der zur Familie der Hirsche (Cevidae) gehört, den man in den Wäldern, aber auch auf Straßen im Süden und Osten Norwegens begegnen kann. Auffallend sind ihre langen Beine Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpflänge bis zu 3 m, bei einer Schulterhöhe von über 2 m. Ihr Gewicht kann über 500 kg betragen. Die Farbe des Rumpfes, der oberen Teilen der Läufe, des Halses und Kopfes variiert zwischen rotbraun und schwarzbraun Die männlichen Tiere sind die Elchbullen und die weiblichen Elchkühe.

Ihre Nahrung sind überwiegend sehr energiereiche Pflanzen, wie junge Baumtriebe und Wasserpflanzen, da frisches Laub wesentlich protein- und mineralreicher als Gras ist. Sie bevorzugen dabei Pappeln, Birken und Weiden. Wasserpflanzen werden möglicherweise auch wegen ihres hohen Gehalts an Natrium gerne gefressen. Elche sind die einzigen Hirsche, die auch unter Wasser äsen können. Im Herbst und Winter fressen sie auch Blaubeerreisige, Besenheide und junge Kieferntriebe. Während der Brunft nehmen die Bullen – wie z.B. auch die Rothirsche - kaum Nahrung auf und verlieren daher während dieser Zeit stark an Gewicht. Eine ausführliche und bebilderte Darstellung des Elchs findet man bei Goruma hier >>>

Rotfüchse
Der Rotfuchs (Vulpes vulpes) kommt eher im Süden von Norwegen vor. Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpflänge zwischen von 80-90 cm, bei einer Schulterhöhe von 35-45 cm und wird dabei bis zu 10 kg schwer. Sein Schwanz wird 45-50 cm lang. Eine ausführliche und bebilderte Darstellung des Rotfuchses findet man bei Goruma hier >>>

Marder, Fischotter, Dachse
Im Süden des Landes leben Rotfüchse, Marder, Fischotter und Dachse.

Vielfraß
Eine Besonderheit ist der Vielfraß, auf den man hauptsächlich in den nordnorwegischen Fjellregionen zwischen Børgefjell und der Finnmark treffen kann.
Einzelne Tiere gibt es allerdings auch im Süden Norwegens. Er gehört zur Familie der Marder und ist in dieser mit einer Länge von 1 m und einem Gewicht von max. 35 kg der größte und schwerste Vertreter.

Das scheue Gebirgstier hat eine zottiges dunkelbraunes Fell, einen langen buschigen Schwanz und große Pfoten, die ihm das Laufen durch den Schnee enorm erleichtern.
Der Vielfraß lebt einzelgängerisch und hält sich mit Vorliebe in Wassernähe auf. Zu seiner Ernährung gehören neben Aas auch Beeren und Nagetiere.
Seinen Namen hat er allerdings nicht seiner Essgewohnheiten wegen, sondern verdankt ihn aller Wahrscheinlichkeit nach einem Übersetzungsfehler.
Im Norwegischen bedeutet „fjeldfross“ nämlich soviel wie „Bergkater“.

Biber
Die Population der Biber (Castor fiber) hat sich im Land mittlerweile gut erholt, nachdem der Nager in Norwegen bereits fast ausgerottet war. Seine Körperlänge beträgt 90 bis 110 cm und sein Gewicht liegt zwischen 20 und 30 kg, wobei das Weibchen im Durchschnitt etwas schwerer ist als das Männchen. Eine ausführliche Beschreibung des Bibers findet man bei Goruma hier >>>

Rentiere
Im Norden des Landes gibt es auch Rentiere (Rangifer tarandus), die zur Familie der Hirsche gehören Die Tiere werden von den Samen halbgezähmt. Das Rentier ist etwa 2 m lang mit einer Schulterhöhe von etwa 1,25 m. Aus seinem sehr dichtem und aus luftgefüllten Haaren bestehenden Pelz wird Bekleidung hergestellt. Auch dient er als Fleischlieferant.

Das Rentier ist die einzige Hirschart, bei der sowohl die Männchen wie auch die Weibchen Geweihe tragen. Zu seiner Hauptnahrung gehören Flechten, die er mit seinen breiten Hufen aus dem Schnee freilegt. Aber sie fressen auch Laub, Rinden und Gräser. Neben Norwegen findet man die Tiere auch in Grönland im Norden der USA und in den Tundren von Nordeurasien und Kanada.

Bären, Luchse, Wölfe
In Norwegen gibt es leider nur noch wenige Bären, Luchse und Wölfe. Eine bebilderte Beschreibung der Tiere erhalten Sie durch Anklicken jeweils eines der drei Links.

Hermeline, Lemminge
Verbreitet sind auch Hermeline und Lemminge. Besonders Vögel wie Falkenraubmöwe, Raufußbussard, Seeadler und die Schnee-Eule profitieren vom Vorkommen dieser Kleinsäuger, die zu ihren Beutetieren gehören.

Gifttiere

Die Kreuzotter ist das einzige giftige Tier in Norwegen. Sie kommt hier jedoch relativ häufig vor. Obwohl ein Biss normalerweise nicht tödlich ist und auch keine Spätfolgen hat, kann es dennoch zu erheblichen gesundheitlichen Problemen kommen.
Kinder allerdings können an einem Biss auch versterben. Auch Tiere, wie z.B. Hunde, sind gefährdet.

Vögel

An der Küste Norwegens tummeln sich u.a. Dreizehenmöwen, Lummen, Alken, Kormorane und andere Möwenarten. Sie alle stellen die Nahrungsgrundlage für den Seeadler dar.
Der 30 cm große Papageientaucher ist der Wappenvogel Værøys und überwiegend auf Grashängen zu finden. Allerdings hat er mit den Papageien wenig gemein, sondern gehört zur Familie der Alken. Der Name rührt von dem bunten, papageiähnlichem Schnabel her, während der Vogel schwarz-weiß gefärbt ist. Interessant ist, dass das Gelege der schönen und putzigen Vögel aus nur einem Ei besteht.
Andere verbreitete Vögel sind Kraniche, Singschwäne, Seetaucher, Gänse und Enten. In sumpfigen Gebieten trifft man häufig auch auf Strandläufer, Wiesenpieper und Steinschmätzer. Tundravögel sind Ohrenlerchen, Schneeammern, Odinshühnchen und Mornellregenpfeifer. Zu den Raubvögeln gehören neben dem Seeadler auch der Stein- und der Fischadler sowie der Jagdfalke. Und natürlich leben hier zahlreiche Singvögel, Krähen oder Tauben.

Schneeeule
Die Schneeeule ist eine Seltenheit, denn es gibt sie nur in den arktischen Gebieten als Brutvogel. Die dämmerungs- und nachtaktive Eule wird 59 – 64 cm groß und hat eine Flügelspannweite von 150 – 160 cm, wobei die Weibchen etwas größer sind als die Männchen. Durch ihr gesprenkeltes Gefieder lassen sie sich gut von den schneeweißen Männchen unterscheiden. Als Lebensraum bevorzugt sie offenes Gelände, wo sie nach Lemmingen und anderen Wühlmäusen jagt. Als einzige Eule ist die Schneeeule in der Lage, Körperfett zu speichern.

Unterwasserwelt

Gelegentlich kann man Wale und Delphine nicht weit der Küste beobachten. In einigen Fjorden haben es sich Seehunde gemütlich gemacht. Besonders wertvoll sind die Seefische für die Norweger und bilden eine wichtige Einnahmequelle. Häufige Seefische sind der Hering, Heilbutt, Kabeljau, Dorsch und die Makrele. Andere, ebenfalls zahlreich vorkommende Fische sind Lachse, Hechte, Karpfen und Forellen. Die Lachse werden mittlerweile in den Fjorden in großen Lachsfarmen (Aquakulturen) gezüchtet

Die damit verbundenen Schäden werden von Umweltschützern sehr kritisch gesehen, da die Tiere u.a. mit ihren Ausscheidungen die Fjorde verschmutzen. Auch der Parasitenbefall der Fische hat sich zu einem großen Problem entwickelt.

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