Phuket-Bambusotter, Trimeresurus phuketensis

Allgemeines

Die Phuket-Bambusotter (Trimeresurus phuketensis) gehört zur Familie der Vipern und zur Unterfamilie der Grubenottern. Die Vertreter dieser Unterfamilie besitzen ein so genanntes Grubenorgan, das sich am Kopf befindet und das Erkennen von Wärmestrahlung z.B. von Beutetieren auch im Dunklen ermöglicht.
Die Phuket-Bambusotter wurde erst im Jahr 2011 als neue Art beschrieben.
Insgesamt gibt es von der Gattung der Bambusotter (Trimerusurus) folgende 50 Arten:

Trimeresurus albolaris Trimeresurus andalasensis Trimeresurus andersonii Trimeresurus barati Trimeresurus borneensis
Trimeresurus brongersmai Trimeresurus brongersmai Trimeresurus cantori Trimeresurus cardamomensis Trimeresurus erythrurus
Trimeresurus fasciatus Trimeresurus flavomaculatus Trimeresurus fucatus Trimeresurus gracilis Trimeresurus gramineus
Trimeresurus gumprechti Trimeresurus gunaleni Trimeresurus hageni Trimeresurus honsonensis Trimeresurus insularis
Trimeresurus kanburiensis Trimeresurus labialis Trimeresurus macrolepis Trimeresurus macrops Trimeresurus malabaricus
Trimeresurus malcolmi Trimeresurus mcgregori Trimeresurus medoensis Trimeresurus mutabilis Trimeresurus nebularis
Trimeresurus phuketensis Trimeresurus popeiorum Trimeresurus puniceus Trimeresurus purpureomaculatus Trimeresurus rubeus
Trimeresurus sabahi Trimeresurus schultzei Trimeresurus septentrionalis Trimeresurus sichuanensis Trimeresurus stejnegeri
Trimeresurus strigatus Trimeresurus sumatranus Trimeresurus tibetanus Trimeresurus toba Trimeresurus trigonocephalus
Trimeresurus truongsonensis Trimeresurus venustus Trimeresurus vogeli Trimeresurus wiroti Trimeresurus yunnanensis

Hinweis
Von der hier beschriebenen Trimeresurus phuketensis gibt es keine Unterarten.

Gliederung, Taxonomie

Familie Vipern (Viperidae)
Unterfamilie Grubenottern (Crotalinae)
Gattung Bambusottern (Trimeresurus)
Art Phuket-Bambusotter (Trimeresurus phuketensis)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Phuket Pitviper
  • Französisch: Triméré- sure de Phuket
  • Thailändich: Ngoo Kheeow Hang Mai Phuket

Aussehen, Verhalten

Die Phuket-Bambusotter besitzt eine mittlere Länge von 60 cm, wobei die Weibcheni mit einer mittleren Länge von etwa 80 cm deutlich größer sind.
Diese Schlange besitzt eine grüne Grundfärbung mit auffallend vielen rötlichen Flecken bzw. Mustern auf ihrer Oberseite.
Ihr dreieckig geformter Kopf hebt sich deutlich vom restlichen Körper ab.
Die Paarungszeit der Schlange liegt in den Monaten September und Oktober. Etwa 5 Monate nach der Paarung bringen die Weibchen zwischen 7 bis 10 Junge lebend zur Welt. Es wurden Geckos, Frösche, Mäuse, Ratten und Fledermäuse gefressen
Das Tier ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und ernährt sich u.a. von Geckos, Fröschen, Mäusen, Ratten und Fledermäusen.

Vorkommen

Die Phuket-Bambusotter kommt in Südwest-Thailand nur in einigen Regionen vor:
- Phuket Insel
- Phuket Provinz
- Ban Bangrong
- Thalang Distrik

Hier lebt das Tier vorwiegend in Primär- und Sekundärwäldern und dort überwiegend in Bodennähe auf Sträuchern oder Ästen Gelegentlich trifft man sie aber auch direkt am Boden an.
Unter einen Primärwald versteht man einen von menschlicher Einflussnahme nicht oder nur wenig berührten Wald.
Dagegen ist ein Sekundärwald ein Vegetationsgebiet, das sich nach der Zerstörung eines Primärwaldes - z. B. durch Abholzen, Brandrodung oder auch durch Naturkatastrophen - im Laufe der Zeit entwickelt hat, aber nicht, wie ein Nutzwald, regelmäßig bewirtschaftet wird.

Vermeidung eines Bisses

Da sich das Tier vorwiegend auf Büschen und Bäumen aufhält, ist ein Tropenhelm mit einem guten Nackenschutz sehr empfehlenswert. Ein derartiger Helm ist zudem tagsüber ein guter Sonnenschutz.
Außerdem sollte man weder in der Dämmerung noch nachts im Verbreitungsgebiet der Schlange umherlaufen.

Art des Gifts

Das Gift der Phuket-Bambusotter beinhaltet die Blutgerinnung beeinflussende Anteile (hämotoxisch). Weiterhin befinden sich in dem Gift das Gewebe (Muskulatur) zerstörende Anteile (Proteasen).

Folgen eines Bisses

Sofortiger starker Schmerz im Bereich der Bissstelle. Es kommt danach zu starken Schwellungen und eventuell Nekrosen. Außerdem kann es zu Gerinnungsstörungen mit Einblutungen in verschiedene Gewebe bzw. Organe kommen.
Allgemeine Folgen können Übelkeit mit Erbrechen und Schwindel bis hin zu Bewussseinsstörungen sein. Die Bissfolgen sind erheblich schlimmer als nach dem Biss einer Kreuzotter. Auch wenn nicht mit einem tödlichen Ausgang zu rechnen ist, sind die Folgen dennoch äußerst unangenehm.

Gegenserum, Antiserum

Es existiert ein thailändisches polyvalentes Antiserum (Antivenin) gegen das Gift der Gattung der Bambusottern, dessen Wirkung bei dieser Schlange aber wenig erprobt ist.

Hinweis für Thailand
Name des Antivenins: Grünes Grubenotter Antivenin
Hersteller: Science Division, Thai Red Cross Society (Rotes Kreuz)
Tel.: 0066-2-252-0161 (bis 0164)
Saovabha-Institut, 1871 Rama IV Road
Pathumwan, Bangkok 10330

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen
  • dafür Sorge tragen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange möglichst identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigenl
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser, Säften und nicht als Alkohol oder Kaffee
  • das Aussaugen oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
  • das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung, da es z.B. bei Gerinnungsstörungen zu unkontrollierten Blutungen kommen kann
  • auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen.
  • Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen
  • Wegen der Gefahr einer zusätzlichen Tetanusinfektion sollte schon vor dem Reiseantritt ein Tetanusschutz (Impfung) vorhanden sein

Hinweis
Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange nicht empfehlenswert

Prognose nach einem Biss

Beim Biss einer erwachsenen gesunden Person ist kaum mit einem tödlichen Ausgang zu rechnen.
Wegen der Gewebetoxizität kann es aber zu länger andauernden Schäden, die einer längeren Therapie bedürfen, kommen.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen.
Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen. Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Mobil: 0043 - 676 - 37 47 807

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Giftnotruf-Zentralen, die auch vom Ausland aus 24-stündig erreichbar sind, hier >>>

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