Island: Geografie und Landkarte

Die Insel liegt auf dem "Mittelatlantischen Rücken" und damit auf der Nordamerikanischen wie auch auf der "Eurasischen Platte". Die Plattengrenzen liegen etwa in einer Richtung von Südwesten nach Nordosten. Die Plattenwanderung liegt sich in einer Größenordnung von jährlich rund 2 cm.
Island umfasst eine Fläche von insgesamt 103.000 km². Davon sind:

  • Wald
    Rund 2% des Landes sind bewaldetes Gebiet.
  • Wiesen-/Weideland
    Rund 19,5% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Rund 1% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt.
  • Gletscher
    Die ca. 300 Gletscher des Landes nehmen ca. 11% der Landesoberfläche ein.

Island besitzt eine Küste zum Nord-Atlantik und Polarmeer mit einer Länge von rund 5.000 km.

Tidenhub

In Reykjavik beträgt der mittlere Tidenhub des Atlantiks im Mittel rund drei bis vier Meter.
Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut.

Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 m, bei Springflut sogar über 20 m. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist.
An der deutschen Nordseeküste schwankt er etwa zwischen 1 m und 3 m.
In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 m, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Geografische Länge und Breite

Island erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 63° 23' bis 66° 32' nördliche Breite
Δλ = von 13° 30' bis 24° 32' westliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter: Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Island gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) in Deutschland, Österreich und der Schweiz der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher und ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = - 1 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter: Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Reykjavik

Reykjavik liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 64° (exakt: 64° 09').
Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Reykjavik Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne um die Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand).

64° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 49,5°

Mit 49,5° besitzt die Sonne somit in Reykjavik den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm). Am 21. Dezember, also wenn die Sonne, bzw. deren Bildpunkt, am südlichen Wendekreis (-23,5°,) steht, kommt die Sonne nach der obigen Gleichung nur noch 2,5° über den Horizont.

Vulkane

Erwähnenswert ist die Tatsache, dass es auf Island rund 140 Vulkane gibt, von denen 30 aktiv sind. Zahlreiche Vulkane sind zudem noch vergletschert. Nicht zu Unrecht wird Island daher gerne als die Insel von Feuer und Eis bezeichnet.

Katla
Die Katla liegt fast an der Südspitze der Insel. Der 1.450 m hohe Berg gilt als einer der aktivsten Vulkane in Island. Er ist zu einem großen Teil von dem insgesamt 580 km² großen Mýrdals-Geletscher (Mýrdalsjökull) bedeckt
Der Berg liegt etwas weniger als 30 km östlich von dem Eyjafjalla, mit dem er über unterirdische Magmaflüsse verbunden ist. Es ist zu befürchten, dass er einige Wochen oder Monate nach dessen Ausbruch am ebenfalls ausbricht, dann aber mit erheblich größeren lokalen und internationalen Auswirkungen.
Die besondere Gefahr dieser von dickem Gletschereis bedeckten Vulkane besteht in den so genannten hydromagmatischen Eruptionen.

Dabei reagiert das ausgestoßene extrem heiße Magma mit dem Eis bzw. dessen Wasser, was zu besonders starken explosionartigen Vulkan-Ascheausbrüchen führt.
Das wiederum hätte - je nach Windrichtung - verheerende Auswirkungen auf den Flugverkehr in Europa, Nordafrika bis hin zu Teilen Asiens. Lokal muss mit riesigen Schlammlawinen (Lahare) gerechnet werden, außerdem würden große Gebiete Island mit einer dicken Ascheschicht bedeckt.
Der letzte Ausbruch fand am 12. Oktober 1918 statt.

Eyjafjalla
Der Eyjafjalla liegt ca. 15 km südöstlich von Reykjavik und etwas weniger als 30 km westlich des Katla, mit dem er über unterirdische Magmaflüsse verbunden ist. Dieser Strato-Vulkan brach am 20. März innerhalb eines nahezu eisfreien Bereichs - etwas von dem Berg selber entfernt - aus. Daher handelte es sich bei diesem relativ "harmlosen" Ausbruch geradezu um eine Touristenattraktion ohne ein größeres Gefährdungspotenzial. Aber der folgende Ausbruch vom 14. April erfolgte im Bereich einer ca. 200 m dicken Eisschicht, was zu expplosionsartigen Reaktionen der heißen Magma mit dem geschmolzenen Eis führte. Die Folge waren gewaltigen Menge an Vulkanasche (ca. 750 Tonnen pro Sekunde), die sich durch südöstliche Winde über große Teile Europas ausbreiteten, und den gesamten Flugverkehr über Europa zum Erliegen brachten. Der ca.1.660 m hohe Berg (mit Eisschicht) ist von dem gleichnamigen ca. 78 km² großen Gletscher (Eyjafjallajökull) bedeckt. Näheres zu dem Ausbruch dieses Vulkans finden Sie bei Goruma unter Vulkanausbrüche.

Hekla
Dieser Vulkan hat eine Höhe von1.490 m und liegt im Süden der Insel, ca 110 km östlich von Reykjavik. Er ist der aktivste Vulkan von Island.





Vulkane mit Höhen über 1.000 m:

Name Höhe Lage
Hvannadalshnúkur 2.110 m
Bárðarbunga 2.010 m
Austur-Kverkfjöll 1.933 m
Snæfell 1.833 m
Hofsjökull 1.765 m
Grímsvötn 1.720 m
Eyjafjallajökull 1.666 m
Tungnafellsjökull 1.535 m
Esja 1.525 m
Hekla 1.490 m
Breiðabunga 1.482 m
Snækollur 1.481 m
Ýmir 1.462 m
Katla 1.450 m
Snæfellsjökull 1.445 m
Hveravellir 1.355 m
Prestahnúkur 1.220 m
Torfajökull 1.190 m
Askja 1.180 m
Ljósufjöll 1.065 m


Erwähnenswert sind zudem noch die beiden "Unterwasservulkane" Kolbeinsey, der nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche liegt sowie der etwa 400 m tief liegende
Njörður auf dem Reykjanesrücken

Surtsey
Surtsey ist eine nach dem 14. November 1963 infolge einer Reihe von unterseeischen Vulkanausbrüchen entstandene 1,4 km² große Vulkaninsel. Sie liegt rund 30 km vor der Südküste des Landes und ist der südlichste Teil von Island.
Nach Heimaey ist sie die zweitgrößte der Westmännerinseln. Die höchste Erhebung ist der 154 m hohe Austurbunki.
Surtsey ist bis auf die Wissenschaftler der hiesigen Forschungsstationen unbewohnt und steht unter strengem Naturschutz.
Zudem wurde die Vulkaninsel im Jahr 2008 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen.

Eldfell
Der Eldfell befindet sich auf der 13,4 km² großen Insel Heimaey, die zu den Westmännerinseln gehört. Sein Schlackenkegel besitzt eine Höhe von 200 m.
Im Jahr 1973 war er das letzte Mal ausgebrochen und führte zur Evakuierung der rund 5.000 Einwohner, die aber ab Mitte 1974 wieder zurückgekehrt sind.

Krafla
Der Krafla ist ein Vulkansystem mit einer Länge von rund 100 km im Norden von Islands in der Mývatn-Region. Hier befindet sich der gleichnamige Zentralvulkan mit einer Höhe von 818 m.
Unter dem Zentralvulkan mit einer Caldera mit einem Querschnitt von ca. 10 km befindet sich in einer Tiefe von ca. 3 km Tiefe eine Magmakammer.
Die Caldera entstand bei großen Ausbrüchen vor mehr als 100.000 Jahren. Der Vulkan ist noch aktiv und der letzte kleinere Ausbruch war 1984.

Askja
Der Askja ist der Zentralvulkan eines rund 200 km langen gleichnamigen Vulkansystems. Er verfügt über eine Höhe von 1.515 m. Er liegt etwas östlich von der Mitte des Landes und ist Teil des Vatnajökull-Nationalparks.
Die bisher letzten Ausbrüche ereigneten sich in den 1960er Jahren. Ein bemerkenswertes Ereignis fand in der Nacht vom 23. auf den 24. Juli 2014 statt, als infolge eines Erdrutsches etwa 50 Mio. m³ Gestein in den 11 km² großen See Öskjuvatn gestürzt waren und dadurch mehrere bis zu 50 m hohe Tsunamis ausgelöst hatte. Die maximale Tiefe des 1875 durch den Einbruch einer Magmakammer entstandenen Sees beträgt 220 m.

Weitere Berge

Felsea Hvannadalshnukur
Der höchste Berg des Landes ist der Felsea Hvannadalshnukur im Südosten des Landes mit einer Höhe von 2.119 m. Er erhebt sich am Rand des europaweit größten Gletschers, dem Vatnajökull.

Eiriksjökull
Ein weiterer hoher Berg ist der Eiriksjökull mit einer Höhe von 1.675 m.

Gletscher

Auf Island befinden sich zahlreiche Gletscher, von denen der Vatnajökull der größte ist. Insgesamt bedecken die Gletscher etwa 11% der Landmasse vonIsland.

Eyjafjallajökull
Dieser rund 78 km² große Gletscher bedeckt den gleichnamigen ca. 1.666 m hohen Strato-Vulkan (Eyjafjalla).
Berg und Gletscher spielten eine große Rolle bei dem Ausbruch des Vulkans am 14. April 2010. Infolge der ausgestoßenen Aschewolke kam der Flugverkehr in großen Teilen Europas völlig zum Erliegen.

Langjökull
Der Gletscher Langjökull ist mit einer derzeitigen Fläche von rund 925 km² der zweitgrößte Gletscher Islands. Seine maximale Eisdicke beträgt etwa 580 m.
Seit Mai 2015 gibt es ca. 30 m unter der Gletscheroberfläche einen künstlich angelegte Gletschertunnel mit einer Länge von rund 500 m. Der Gletschertunnel kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden, wobei unter den Schuhen Spikes getragen werden müssen.
Am tiefsten Punkt des Tunnels befindet sich eine kleine Kapelle, wo u.a. auch geheiratet werden kann.

Myrdalsjökull
Der Gletscher bedeckt eine Fläche von rund 595 km² und bedeckt die 100 km² große Caldera des Vukans Katla. Er erstreckt sich von einer Höhe von rund 1.500 m bis zu ca. 100 m.
Die maximale Dicke des Eises beträgt ca. 740 m.
Seine beiden bis ins Tal reichenden Gletscherzungen sind der Entujökull im Nordwesten und der Sólheimajökull im Süden.

Vatnajökull
Der Vatnajökull (Wassergletscher) liegt im Südosten des Inselstaates. Er umfasst ein Eisvolumen von über 3.000 km³ und ist demnach dem Volumen nach der größte Gletscher Europas.
Der Gletscher bedeckt eine Fläche von rund 8.100 km², was rund 7,9% der Fläche Islands ausmacht. Die größte Dicke der Eisschicht beträgt ca. 850 m.
Im Juni 2008 wurde das Gebiet des Gletschers in den neu gegründeten rund 12.000 km² großen Vatnajökull-Nationalpark eingegliedert.

Flüsse

Þjórsá
Der längste Fluss ist der Þjórsá mit einer Länge von 230 km.

Jökulsá á Fjöllum
Der im Nordosten des Landes liegende Jökulsá á Fjöllum ist mit 205 km Länge der zweitlängste Fluss des Landes.

Weitere Flüsse
Weitere Flüsse sind der Hvítá und der Ölfusá im Süden, der Skjálfandafljót im Norden und der Lagarfljót sowie der Jökulsá á Brú im Osten.

Seen

Die fünf größten Seen Islands sind:
- Þingvallavatn (83 km²)
- Þórisvatn (70 km²)
- Lögurinn (52 km²)
- Lagunensee Hóp (45 km²)
- Mývatn (38 km²).

Inseln

Vor der Küste Islands liegen zahlreiche Inseln. Davon sind einige bewohnt. Die größten sind die Westmänner Inseln im Süden, Hrísey und Grímsey im Norden..

Grímsey
Grímsey ist der nördlichste bewohnte Teil von Island. Die 5 km² große Insel wird von ca. 100 Menschen bewohnt und wird von einer Fähre angelaufen. Die Menschen hier leben vorwiegend vom Fischfang.
Interessant ist die Tatsache, dass die Insel vom Polarkreis durchquert wird.

Surtsey
Diese etwa 1,4 km² große Insel liegt rund 30 km südwestlich von Island und war erst infolge eines Untersee-Vulkanausbruch zwischen 1963 und 67 entstanden.
Sie wurde nach dem germanischen Feuerriesen Surt (Surtsey = Insel des Surt) - dem Feind der Asen - benannt.
Mittlerweile befindet sich hier eine Forschungsstationen. Die unter Naturschutz stehenden Insel darf ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken betreten werden.
Die Insel ist Teil eines insgesamt 65,5 km² großen Gebiets, das im Juli 2008 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen wurde.

Europäisches Nordmeer

Island grenzt im äußersten Westen gerade noch an einen Zipfel des Europäischen Nordmeeres. Dieses Meer ist eines der Randmeere des Atlantischen Ozeans und ist die wichtigste Verbindung zwischen dem sich südwestlich befindlichen Nordatlantik und dem Nordpolarmeer im Norden.
Es umfasst eine Fläche von rund 1,1 Mio. km². Das Meer liegt zwischen Norwegen, Island und Spitzbergen - bei einer Fläche von rund 1,1 Millionen km². Im Nordwesten geht es in die Grönlandsee und im Süden auf einer Breite von rund 61° in die Nordsee über.
Im Nordosten grenzt es an die Barentssee. Der Meeresgrund besitzt reiche Vorkommen an Erdgas und Erdöl.

Grönlandsee, Atlantik

Grönlandsee
Im Norden grenzt das Land an die Grönlandsee, die ein Teil bzw. Nebenmeer des Arktischen Ozeans ist.
Die Grönlandsee umfasst eine Fläche von rund 1 Mio. km². Dieses Meer liegt zwischen der Ostküste Grönlands, Der Nordküste Islands, der Insel Jan Mayen und Spitzbergen. Seine tiefste Stelle ist mit um 5.600 m das Molloytief -ca. 400 km südwestlich von der Ortschaft Longyearbyen auf Spitzbergen gelegen.

Atlantik
Island grenzt im Süden an den Nordatlantik, der zusammen mit dem Südatlantik den Atlantischen Ozean (Atlantik) bildet.
Näheres zum Atlantik finden Sie bei Goruma hier >>>.

Danksagung

Für eine Reihe von Abbildungen bedanken wir uns recht herzlich bei Frau Sonja Lenz von der Firma Inselzeitreisen, die auch Reisen nach Island anbietet.

Inselzeitreisen
Sonja Lenz, Dipl.-Geographin (Vulkanologin)
Am Klopp 21
66620 Nonnweiler
info@inselzeitreisen.de
www.inselzeitreisen.de

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