Japan: Geografie, Landkarte

Japan besteht aus zirka 3.900 meist kleinen unbewohnten Inseln im Pazifik vor der Ostküste Asiens. Die vier Hauptinseln sind Honshu, Hokkaido, Shikoku und Kyushu - sie bilden das Kerngebiet des Landes. Die nächsten Nachbarn am japanischen Meer sind Russland, China und Südkorea. Insgesamt umfasst das Land eine Fläche von 377.855 km² - bei rund 127 Mio. Einwohnern.
Die Hauptstadt des Landes ist Tokyo auf der Insel Honshu. Erwähnenswert ist zudem Kyoto, die von 794 bis 1868 Sitz des kaiserlichen Hofes und damit die Hauptstadt des Landes war. Heutzutage ist die Stadt der Verwaltungssitz der Präfektur Kyōto. 14 Tempel und Shintō-Schreine in Kyoto wurden zusammen mit den benachbarten Städten Uji und Ōtsu im Jahr 1994 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.

Japan wird auch als Land der aufgehenden Sonne bezeichnet. Das Land hat sich nach dem 2. Weltkrieg zu einer der führenden Industrienationen der Welt entwickelt. Vor allem für europäische Besucher ist die unglaubliche Menschendichte verwirrend und gewöhnungsbedürftig.

Inseln aus denen das Land besteht

Japan besteht aus 3.900 Inseln. Die größten sind:

- Honshu mit einer Fläche von 227.414 km²,
- Hokkaido mit einer Fläche von 77.900 km²,
- Shikoku mit einer Fläche von 18.256 km²,
- Kyushu mit einer Fläche von 36.554 km²
- Okinawa mit einer Fläche von 1.185 km².
Viele der kleineren Inseln sind oft nicht bewohnt.

Fläche und Bodennutzung

Von der Fläche des Landes Fläche sind:

  • Wald
    Rund 68% des Landes sind bewaldetes Gebiet.
  • Wiesen-/Weideland
    2% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    rund 12% des Landes werden als Ackerland genutzt - besonders zum Anbau von Reis.
  • Gebirge
    etwa 80% der Fläche Japans werden zudem von Gebirgsketten eingenommen.

Zeremonielles Reispflanzen
Welche Bedeutung der Reis für die Menschen in Japan besitzt, sei an folgendem Zeremonell verdeutlicht:
Der Tradition folgend, hatte der derzeitige Tenno Naruhito (geb. 1960) erstmals im Mai 2020 im Garten seines Palastes Reis gepflanzt, das im Herbst geerntet und dann seinen Ahnen geopfert wurde, darunter war die mythische Sonnengöttin Amaterasu, die wichtigste Kami (Gottheit) des Shintō. Sie personifiziert die Sonne und das Licht und gilt vor allem als Begründerin des japanischen Kaiserhauses. Naruhito ist der älteste Sohn und Nachfolger des Tennos Akihito (geb.1933). Dessen Vorgänger wiederum war der gottgleiche Tenno Hirohito (1901-1989), der 1945 die Kapitulationsurkunde Japans unterschrieben hatte, aber von den Amerikanern im Amt belassen wurde

Landesgrenzen, Küstenlänge

Japan hat als Inselstaat mit keinen Staaten eine gemeinsame Landesgrenze.
Seit dem Friedensabkommen von San Francisco im Jahr 1948 besteht ein Konflikt mit Russland (bzw. der früheren UdSSR) um die nördlich von Hokkaido liegenden Kurilen-Inseln. Diese Inseln werden von Japan beansprucht und sind von Russland besetzt. Die UdSSR war deshalb dem Abkommen von 1948 nicht beigetreten. Mittlerweile gibt es auch mit China Konflikte um kleine teilweise unbewohnte Inseln, die von den Chinesen zu Militärbasen aufgebaut wurden. Die Länge der Küste zur See umfasst rund 9.390 km.

Geografische Länge und Breite

Japan erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von rund 45° 33' bis 20° 25' nördliche Breite
Δλ = von 153° 59' bis 122° 56' östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter: Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Japan gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = + 8 h

Die Uhrzeit in Japan wird als Japan Standard Time (JST) bezeichnet.

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter: Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Tokio

Tokio, die Hauptstadt Japans, liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 36°. Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Tokio Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne um die Mittagszeit nach Gl. 1 (s.Sonnenstand).

36° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 77,5°

Mit 77,5° besitzt die Sonne somit in Tokio den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Berge

Auf Japan gibt es 13 Berge, die höher als 3.000 m sind, während ein weiterer Berg mit einer Höhe von 2.999 m knapp darunter liegt – es ist der Tsurugi-dake im Hida-Gebirge auf der Hauptinsel Honshū. Weltweit bekannt ist der höchste und schönste Berg des Landes, der 3.776,2 m hohe Vulkan Fuji San (Fudschijama) auf der Insel Honshū auf der sich u.a. auch die Hauptstadt Tokyo befindet. Am Fuji stoßen die Eurasische Platte, die Pazifischen Platte und die Philippinenplatte zusammen. Er ist ein Stratovulkan (Schichtvulkanen) im pazifischen Feuerring und gilt als aktiv mit einem geringem Ausbruchsrisiko. Im Shintuismus gilt der Berg als heilig. Die Erstbesteigung erfolgte wahrscheinlich bereits um das Jahr 700, während die erste Besteigung durch einen Ausländer 1860 durch den Briten Rutherford Alcock. (!809-1897) erfolgte. Weitere hohe Berge sind der 3.193 m hohe Kita-dake und der 3.190 m hohe Hotaka-dake, die beide ebenfalls auf Honshū liegen. Weitere hohe Berge, die nicht auf Honshū liegen:

  • Auf Hokkaido liegt der Daisetsuzan mit einer Höhe von 2.290 m Teil der Kurilenvulkankette.
  • Auf Shikoku liegt der Ishizushijama mit einer Höhe von 1.981 m der höchste Berg einer Vulkankette.
  • Auf Kyushu iliegt der Kujusan mit einer Höhe von 1.788 m die höchste Erhebung der Insel.

Fukushima
Die japanischen Berge sind oft vulkanischen Ursprungs, wobei einige Vulkane immer noch tätig sind. Ausbrüche und Erdbeben sind nicht selten. Japan hat daher weltweit eines der effektivsten Erdbeben- und Tsunamiwarn-Informationssysteme. Dennoch kam es unter dem Meeresboden - rund 170 Kilometer östlich der Stadt Sendai am 11. März 2011 zu einem Beben mit einer Stärke von 7,3 und in der gleichen Meeresregion zu einem weiteren Beben mit einer Stärke von 9,0 – es war das stärkste bekannte Beben in Japan. Das Beben hatte zu einem Tsunamie mit einer Höhe bis zu 20 m geführt. Dieser Flutwelle waren die Schutzdämme des Kernkraftwerks in Fukushima im Nordosten der Insel Honshū nicht gewachsen. Die Folgen waren Kernschmelzen der Reaktorblöcke 1, 2 und 3 mit einer erheblichen Verstrahlung der näheren und ferneren Umgebung und auch des Meeres.

Flüsse

Shinano
Der Shinano besitzt eine Länge von 367 km und ist damit der längste Fluss des Landes.
Er entspringt am Berg Kobu-Shigatake auf der Insel Honshu und mündet im Japanischen Meer.

Tone-gawa
Der Tone besitzt eine Länge von 322 km und ist damit nach dem Shinano der zweitlängste Fluss Japans. Er entspringt auf dem Berg Ōminakami auf der Insel Honshu und mündet in den Pazifik.

Ishikari
Der Ishikari liegt auf Hokkaidō und besitzt eine Länge von rund 268 km lang – er ist damit der drittlängste Fluss in Japan und der längste auf Hokkaidō. Er entspringt auf dem 1.967 m Meter hohen Berg Ishikari - daher der Name - und mündet in das Japanische Meer.

Shimanto
Der Shimanto besitzt eine Läne von rund 195 km und ist damit der längste Fluss auf der japanischen Insel Shikoku zudem und gilt er als schönster Fluss Japans. Nicht zuletzt da er Im Gegensatz zu anderen japanischen Flüssen naturbelassen ist und ohne von künstlichen Staubecken unterbrochen zu werden in der Tosa-Bucht bei der Gemeinde Shimanto in den Pazifik mündet. Seine Quelle befindet sich in der Präfektur Kōchi am Berg Irazu und mündet

Seen

Das Land umfasst zahlreiche kleinere und größere Seen.

Biwakago
Der größte See ist der Biwakago mit einer Fläche von etwa 675 km².

Weitere größere Seen sind:

  • der Hashiro mit einer Fläche von rund 302 km²
  • der Kasumigata mit einer Fläche von rund 150 km²
  • der Inawashiroko mit einer Fläche von rund 105 km²

Pazifik, Japanisches Meer

Japan grenzt mit einer Länge von ca. 9.390 km an das Japanische Meer, .

Pazifik
Der Pazifische Ozean wird auch als Pazifik, Stiller Ozean oder Großer Ozean bezeichnet. Er verfügt über eine gigantische Fläche von 166,24 Mio. km² (ohne Nebenmeere) und bedeckt mithin etwa 35% der gesamten Erdoberfläche. Der Ozean, der größer als alle Kontinente zusammen ist, geht an seiner tiefsten Stelle im Marianengraben hinunter bis auf 11.034 Meter unter N.N. und ist damit nicht nur der größte sondern auch der tiefste Ozeans weltweit. Er erstreckt sich zwischen Arktis, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie der Antarktis, Australien, Ozeanien und Asien. Der Ozean geht an seiner tiefsten Stelle im Marianengraben - östlich der Philippinen - hinunter bis auf 11.034 Meter unter N.N.
Am 23. Januar 1960 erreichte der schweizer Tiefseeforscher Jacques Piccard (1922-2008) zusammen mit dem US-Marineleutnant Don Walsh mit seinem Tiefseeboot "Trieste" nach 4 h und 48 Min. Tauchfahrt den Meeresgrund im Marianengraben. Es sei erwähnt, dass die Tauchtiefe von Atom-U-Booten bei ca. 600 m liegt, Seeelefanten bis zu ca. 1.500 m und Blauwale bis zu ca. 600 m tief tauchen können. Sein mittlerer Salzgehalt berägt 34,5 g pro 1 kg (= etwa 1 Liter) Ozeanwasser, also 3,45%.

Japanisches Meer
Das Japanische Meer ist ein Randmeer des Pazifiks und liegt zwischen den japanischen Inseln und dem Festland (China, Korea und Russland). Es umfasst eine Fläche von 1.048.950 km² - bei einer maximalen Tife von 3.745 m. An dem Japanischen Meer liegen neben Japan noch China, Russland sowie Süd- und Nordkorea.
Die Verbindungen zum Pazifik sind die Koreastraße im Süden, die Tsugaru-Straße zwischen Honshu und Hokkaido (Japan) und die La-Pérouse-Straße zwischen den Inseln Hokkaido (Japan) und Sachalin (Russland).

Oschotkisches Meer
Das Ochotkisches (Okhoskisches) Meer ist ein Randmeer des Pazifischen Ozeans und umfasst eine Fläche von rund 1,53 Millionen. km². Es besitzt eine maximale Tiefe von etwa 3.375 m. Es grenzt im Süden an die nördlichste japanische Insel Hokaido, im Westen an das zu Russland gehörende Sachalin und im Osten an die zu Russland gehörenden Kurilen

Ostchinesisches Meer
Das Ostchinesisches Meer ist auch ein Randmeer es Pazifischen Ozeans. Es umfasst eine Fläche von etwa 1,25 Millionen km². Das Meer liegt zwischen dem chinesischen Festland im Westen, Südkorea im Norden, im Osten den südwestlichen Teilen Japans - Region Kyūshū einschließlich der Ryūkyū-Inseln, die ebenfalls zu Japan gehören und Taiwan im Süden. Es Im Norden wird es über die Koreastraße vom Japanischen Meer und im Süden vom Südchinesischen Meer über die Formosastraße getrennt. Die tiefste Stelle liegt im Okinawagraben. Auf einer Tiefe von rund 2.720 m.

Philippinensee
Die Philippinensee ist auch ein Randmeer es Pazifischen Ozeans. Sie umfasst eine Fläche von rund 5 Millionen km². Im Norden grenzt sie an die zu Japan gehörenden Inseln Ryūkyū, Kyūshū, Honshū und Shikoku, im Süden von Palau und im Osten wird sie u.a. von den Marianen vom offenen Pazifischen Ozean begrenzt An ihrem westlichen Rand liegt der bis zu etwa 10.540 m tiefe und etwa 1.325 km lange Philippinengraben, der neben dem Marianengraben eines der tiefsten Stellen weltweit ist. Die tiefte Stelle wurde 1951 von dem dänischen Forschungsschiffs Galathea entdeckt und erhielt die Bezeichnung Galatheatief.
Es befindet sich etwa auf einer nördlichen Breite von 10°10' und auf einer östlichen Länge von 126°38'.

Kommentare

Peter Bickenbach (nicht überprüft), Fr., 17.05.2024 - 16:34

Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, muss es heißen, nicht südlicher Wendekreis

bramm, So., 19.05.2024 - 08:51

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