Tempel der Artemis in Ephesos

Der Tempel der Artemis in Ephesos gehört zu den Sieben Weltwundern der Antike, der heutzutage nicht mehr exisiert. Artemis ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Sie galt als die Göttin der Jagd, der Tiere und der Natur sowie von Geburt und Wachstum. Der Mythologie nach war sie als Zwillingsschwester von Apoll die Tochter der Leto und des Göttervaters Zeus.

Geschichtliches
Die Stadt Ephesos wurde gegen Ende des 2. Jahrtausend v. Chr. von ionischen Griechen als Siedlung gegründet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stadt eine der bedeutensten des gesamten Mittelmeerraumes. Sie lag in der heutigen Türkei und ist auf Grund umfangreicher Restaurationsmaßnahmen auch heutzutage unbedingt einen Besuch wert. Der Baubeginn des Tempels der Artemis datiert auf den Beginn der Herrschaft von Krösios in Ephesos, also etwa auf das Jahr 560. Insgesamt sollen etwa 120 Jahre bis zur endgültigen Fertigstellung des Tempels vergangen sein. Es sei erwähnt, dass die Region und damit auch Ephesos im Jahr 133 v.Chr. unter die Herrschaft Roms geriet und von da an als Ephesus bezeichnet wurde.

Die Architektur
Der Tempel am Rande der Stadt, der der Göttin Artemis gewidmet war, besaß eine Grundfläche von ca. 105 x 50 m. Das Fundament bestand aus Eichenholzphälen, die in den sumpfigen Untergrund gerammt waren. Darüber war Gestein aufschüttet worden. Man hatte bewusst einen sumpfigen Untergrund gewählt, da er nach damaliger Kenntnis bei den zu erwartenden Erdbeben die größtmögliche Sicherheit bot. Der eigentliche Tempel war eine aus 127 etwa 18 m hohen bemalten und verzierten Säulen aus reinem Marmor errichtete Säulenhalle, die von einem Dach aus Zedernholz gekrönt war. In der Säulenhalle stand die aus Weinrebholz gefertigte rund zwei Meter hohe und reich mit Gold und Silber verzierte Statue der Artemis.

Die Zerstörung
Im Jahre 356 v. Chr. steckte ein Mann namens Herostratos den Tempel in Brand - im selben Jahr wurde der spätere Alexander der Große (356-323 v. Chr.) geboren. In Anlehnung an den Mann, seine Tat und vor allem sein Motiv der Geltungssucht spricht man heute noch von einer Herostraten-Tat, wenn eine sinnlose Tat gemeint ist, die nur der eigenen Wichtigtuerei dient. Der Tempel brannte infolge der Brandstiftung größtenteils nieder. Aber nur wenige Jahre später wurde das bedeutende Heiligtum auf einer Fläche von ca. 65 x 125 m wieder neu errichtet. Es blieb bis zum Einfall der Goten um das Jahr 262 n.Chr. nahezu unbeschäigt. Nach dem Übertritt des römischen Kaisers Theodosius I. zum Christentum im Jahr 380 n.Chr. verlor der Tempel jedoch endgültig seine religiöse und kulturelle Bedeutung und diente am Schluss nur noch als Art Steinbruch zum Bau von Häusern und anderen Gebäuden. Heutzutage erinnert nur noch eine Säule nebst einigen Steinresten, die aus dem sumpfigen Gelände herausragen, an den alten Tempel.

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