Wasserschwein, Capybara

Allgemeine Hinweise

Das Wasserschwein (Hydrochoerus hydrochaeris) - auch als Capybara bezeichnet - ist das größte Nagetier weltweit. Das Tier gehört zur Gattung Capybaras (Hydrochoerus) in der Familie der Meerschweinchen (Caviidae). Man findet die Tiere in den Feuchtgebieten von Südamerika, wo es teilweise im Wasser lebt, also semiaquatisch ist - daher auch die deutsche Bezeichnung. Aber trotz ihrer deutschen Bezeichnung sind dieTiere keine Schweine.
Sie leben meist in Gruppen mit bis zu 30 Tieren zusammen, wobei die Gruppengröße vom Klima abhängt - je trockener es ist, desto größer ist die Gruppe.
Die Bezeichnung der Indios "Capybaras“ für die Wasserschweine bedeutet "Herren des Grases“, was auf ihre Hauptnahrungsquelle hinweist

Gliederung, Taxonomie

Familie Meerschweinchen (Caviidae)
Gattung Capybaras (Hydrochoerus)
Art Capybara, Wasserschwein (Hydrochoerus hydrochaeris)


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Capybara
  • Französisch: Le Cabiai

Aussehen, Merkmale

Der Körper der Wasserschweine ist massiv und plump, mit einem stämmigen und kräftigen Rumpf aber kurzen Gliedmaßen. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge zwischen 100 bis 130 cm, bei einer Schulterhöhe von 50 bis 60 cm, wobei die Weibchen etwas größer sind als die Männchen. Ihr Gewicht schwankt zwischen 35 und 65 kg - selten mehr. Ihre verdickten Zehen und Nägel sind durch kleine Schwimmhäute miteinander verbunden. Ihr Fell ist lang und rau und so dünn, dass die Haut durchscheint. Die Tiere sind von rotbraun bis grau an der Oberseite und an der Unterseite gelblich-braun gefärbt. Manche Tiere haben schwarze Flecken am Rumpf, im Gesicht sowie an der Außenseite der Gliedmaßen.

Lebensweise, Nahrung

Die Wasserschweine sind vorwiegend während er Dämmerung aktiv, während sie tagsüber in Schlammlöchern oder imseichtem Wasser verbingen. Während der Nacht ziehen sie sich ins Dickicht zurück. Die Tiere errichten jedoch keine Baue. In Gebieten, in denen sie vom Menschen gestört werden sind sie auch nachtaktiv. Bei Gefahr fliehen sie, sofern es möglich ist, ins Wasser. Sie sind hervorragende Schwimmer und können dabei tauchen fast völlig untertauchen, sodass nur ihre Augen und die Nasenspitze aus dem Wasser herausragen. Manchmal verbergen sie sich auch in der dichten Vegetation im Wasser. Erwähnenswert ist zudem, dass sie auch größere Strecken tauchend zurücklegen können.

Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, die sie an Land fressen, gelegentlich aber auch von Wasserpflanzen. Manchmal fressen in den Plantagen - zum Ärger der Besitzer - beispielsweise Zuckerrohr, Wassermelonen oder Mais.

Vorkommen

Man findet die Wasserschweine in großen Teilen von Südamerika. Das Gebiet erstreckt sich dabei östlich der Anden vom Osten Kolumbiens, über Venezuela, Guayana, Surinam, Französisch Guyana, über Ecuador, Peru, Brasilien, Bolivien und Paraguay bis nach Uruguay sowie bis in den Nordosten von Argentinien bis zur Provinz Buenos Aires.

Fortpflanzung

Die Tiere können sich prinzipiell ganzjährig fortpflanzen, jedoch kommen die meisten Jungen während der Regenzeit im April bis Mai im Norden und im Oktober im Süden von Südamerika zur Welt.
Das Paarungsritual beginnt, indem das Männchen das Weibchen zunächst an Land verfolgt und es dann im seichten Wasser zur Paarung kommt. Pro Wurf kommen nach einer Tragezeit von 110 Tagen im Norden und 140 Tagen im Süden zwischen einem und (selten) acht Jungtiere zur Welt. Erwähnenswert ist, dass die Tiere keine Nester anlegen, sondern ihre Jungen irgendwo an einem geschützten Ort zur Welt bringen. Nach der Geburt werden die Jungen rund zwei Monate von ihrer Mutter gesäugt, aber dennoch können sie kurz nach der Geburt bereits Pflanzenteile zu sich nehmen.

Gefährdung

Neben dem Menschen besitzen sie als natürliche Feinde Jaguare, Ozelots oder Kaimane und Anakondas.
Die Jungtiere sind durch große Greifvögel wie die Harpyie oder den Geierfalken gefährdet.

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