Tipps für die Anreise
Eine hübsche Altstadt, ein idyllischer Strand oder ein Gipfelsieg – wir alle wünschen uns neue Eindrücke an fernen Orten. Denn schließlich sind einmalige Momente das Salz des Lebens. Damit wir uns mit den schönen Seiten eines Urlaubs befassen können, müssen wir aber erst einmal an den jeweiligen Ort des Geschehens kommen. Während selbst lange Flüge oder eine Schifffahrt für manche kein Problem darstellen, machen sich bei anderen wiederum Schmerzen und unliebsame, gesundheitliche Reaktionen bemerkbar. Im Folgenden finden Sie daher Tipps für eine stressfreie und angenehme Anreise.
Reisekrankheit – was ist das?
Zunächst befassen wir uns mit dem Begriff der sogenannten Reisekrankheit. Was ist das überhaupt? Welche Ursachen führen zu Reisekrankheit? Und welche Symptome können daraufhin deuten? Die Reisekrankheit, auch unter dem Namen Kinetose bekannt, wird durch Bewegungsreize ausgelöst. Diese wirken auf den Gleichgewichtssinn in unserem Ohr und können für akutes Unwohlsein sorgen.
Sie besitzt eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome. Dazu zählen zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen, starkes Schwitzen, Kopfschmerzen, Blässe oder Schwindel. Andere Betroffene werden nach kurzer Zeit sehr müde, müssen stark und lange gähnen oder fühlen sich allgemein benommen.
Die eigentliche Ursache ist eine Art Überforderung der Sinne unseres Körpers: Bewegungen werden von unserem Ohr grundsätzlich sehr intensiv wahrgenommen, doch nicht immer passen auch die Eindrücke der Augen dazu. So bleibt die Umgebung auf einem Schiff oder in einem Flugzeug zum Beispiel über viele Stunden hinweg konstant, was unseren Organismus überfordern kann. Besonders Kinder leiden unter diesem Phänomen. Im Folgenden haben wir ein paar Tipps für eine angenehme Anreise gesammelt.
Ausreichend schlafen vor der Reise
Die letzte Nacht vor einer großen Reise ist oft alles andere als erholsam. Gedanken geistern in unseren Köpfen herum, so manche Sorge, ob alles gut klappen wird, macht sich breit und der Körper will einfach nicht zur Ruhe kommen. Doch Achtung: Bei einem müden Körper hat die Reisekrankheit ein weitaus leichteres Spiel. Gehen Sie daher am Tag vor dem Urlaub unbedingt früh ins Bett und achten Sie darauf, genügend Energie für die Reise parat zu haben. Wer sich schwer tut, einzuschlafen, kann auf beruhigende Rituale wie Meditation oder Yoga setzen. Auch spezielle Schlaf-Tees oder Sprays mit Lavendel können beim Einschlafen helfen.
Auf die Fahrt konzentrieren
Ein weiterer Tipp, der gegen Kinetose helfen kann, ist das Fokussieren auf die Fahrt. Während wir in Bewegung sind, sollten anfällige Menschen nicht lesen oder ein Video auf dem Handy schauen. Besser ist es, sich möglichst nahe an ein Fenster zu setzen und in Fahrtrichtung zu blicken. Fixieren wir dabei einen festen Punkt am Horizont, werden die Widersprüche zwischen unseren Sinnesorganen auf ein Minimum reduziert. Auch der Platz, wo wir genau sitzen, kann ausschlaggebend sein. Im Auto sollten Sie sich, wenn möglich, neben den Fahrer setzen, in einem Bus vor die Vorderachse. Im Flugzeug ist ein Platz am Fenster bei den Tragflächen am besten und sind Sie mit deinem Schiff unterwegs, so platzieren Sie sich möglichst in der Mitte.
Wer dennoch etwas Ablenkung braucht, ist mit Musik, einem Hörspiel oder einem Podcast gut beraten. Während Sie den Worten oder Klängen lauschen, können Sie Ihre Gedanken schweifen lassen und die akustischen Signale lenken gleichzeitig das Gehirn ab.
Für akute Hilfe sorgen
Auch Medizin für unterwegs kann ein probates Mittel sein, um diese Symptome abzuschwächen – vieles davon lässt sich im Handgepäck mitführen. Sollte Ihnen die Reisekrankheit trotz aller Vorkehrungen einen Strich durch die Rechnung machen wollen, können Sie so rasch für Abhilfe sorgen. Möglich sind Mittel, die die Übelkeit senken oder die Müdigkeit vertreiben. Alleine das Wissen, dass Sie für den Ernstfall gerüstet sind, kann übrigens schon für eine gewisse innere Ruhe sorgen, wodurch Anspannung, Angst und Übelkeit keine Chance haben.
Schonend essen, viel trinken
Auch unsere Mahlzeiten spielen eine große Rolle. Daher ist es wichtig, dass Sie in erster Linie leichte und gut verdauliche Speisen zu sich nehmen. Zu fettige Gerichte oder zu große Portionen können unseren Magen zusätzlich stressen. In Kombination mit dem häufigen Symptom der Übelkeit kann dies unterwegs zu einem ernsten Problem werden. In diesem Zusammenhang haben Forscher herausgefunden, dass Kaubewegungen die Überreaktion unseres Magens kompensieren können. Greifen Sie also unterwegs verstärkt zu Kaugummi oder kauen Sie Apfel- oder Karottenstücke. Im Gegensatz dazu, ist es auch nicht ratsam, gar nichts zu essen. Ein leerer Magen kann ebenso allzu leicht zu Problemen wie Übelkeit führen.
Darüber hinaus sind weitere, für unseren Körper schädliche Substanzen mit Vorsicht zu genießen. Dies gilt zum einen für Alkohol, denn dieser setzt unseren Körper zusätzlich unter Stress. Auf der anderen Seite sollten Sie auch den Nikotinkonsum einschränken. Und vergessen Sie keinesfalls aufs Trinken! Manche Menschen machen den Fehler, vor einer langen Anreise wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um nicht ständig während der Fahrt aufs WC huschen zu müssen. Doch Flüssigkeitsmangel kann einer Reisekrankheit ebenso in die Hände spielen. Setzen Sie daher verstärkt auf kohlensäurearme Getränke wie ungesüßte Tees und vor allem Wasser und haben Sie immer eine Flasche davon parat.
Pausen, Luft und Bewegung
Achten Sie außerdem für ausreichend Pausen. Es ist ratsam, zum Beispiel auf einer Fahrt im Auto immer wieder für frische Luft und etwas Bewegung zu sorgen. Das führt dazu, dass unser Körper mit den Strapazen der Tour besser zurechtkommt. Wer hingegen mit dem Schiff unterwegs ist, sollte sich immer wieder auf das Hauptdeck begeben und den Bewegungen des Schiffes folgen. Übrigens: Die Reisekrankheit kann auch mit einem besonders schwach ausgeprägten Gleichgewichtssinn zusammenhängen. Wer also regelmäßig darunter leidet, sollte mehr Sport in den Alltag einbauen, denn dieser stärkt den Gleichgewichtssinn, genauso wie das Herz-Kreislauf-System. Besonders gut hierfür eignen sich Laufen und Wandern im Wald.