Malen für Anfänger

Kreative Entspannung

Kunst ist für viele ein Ventil – Gefühle, Sorgen und Ängste können durch Kunst ausgedrückt werden. Immer mehr Menschen entdecken das Malen und Zeichnen für sich und können dadurch Stress abbauen. Als netten Nebeneffekt erhält man ein schönes Endprodukt und kann sein geschaffenes Kunstwerk entweder aufhängen oder verschenken. Anfänger wissen oft nicht, wo man überhaupt beginnen soll und welche Materialien benötigt werden. Das und mehr erklären wir hier.

Aller Anfang ist schwer – Tipps für Einsteiger

Gerade Erwachsenen fällt es in der Regel schwer, eine gute Idee oder ein passendes Motiv zum Malen zu finden. Kinder malen oft einfach los, ohne groß darüber nachzudenken. Bei Erwachsenen ist der Sinn des Perfektionismus meist sehr ausgeprägt und sie wollen ein Projekt erschaffen, das fehlerfrei ist. Doch von diesen Gedanken sollte man sich befreien, denn sie hemmen einen nur in der Kreativität. Solange man bereit ist, Malen zu lernen, kann man auch malen!

Tipp Nr. 1

Die eigenen Erwartungen sind oft zu hoch. Doch beim Malen geht es nicht darum, ein perfektes Meisterwerk zu kreieren, sondern eher darum, Entspannung und innere Ruhe zu finden. Daher sollte man sich speziell als Anfänger nicht unter Druck setzen und einfach das malen, was einem in den Sinn kommt. Das können wilde Linien, Kreise, Kleckse, Formen oder vereinfachte Varianten von Blumen, Häusern oder Tieren sein. Das Schöne an der Malerei ist, dass alles Kunst sein kann. Es ist also völlig nebensächlich, ob die Proportionen stimmen oder die Motive Sinn ergeben.

Tipp Nr. 2

Damit man sich nicht in eine Bildidee oder ein Motiv verbeißt, sollte man sich nicht zu lange aufhalten lassen. Sollte man an einem Bild nicht mehr weiterkommen, so kann man einfach ein neues beginnen. Wenn einem etwas nicht gefällt, kann man es gerne entsorgen. Malen ist keine Aufgabe, die man erledigen und zu einem bestimmten Zeitpunkt fertigstellen muss.

Tipp Nr. 3

Wer noch keine eigenen Ideen für Bildmotive hat, kann auch mit einfacheren Dingen wie dem Malen nach Zahlen beginnen. Das hat denselben Erholungseffekt auf den Körper wie eine Freihandmalerei, nimmt jedoch den Druck heraus, sich selbst ein Motiv auszudenken. Und wer denkt, dass diese Art der Kunst nur etwas für Kinder ist, liegt falsch! Natürlich gibt es auch Malen nach Zahlen für Erwachsene. Das Prinzip ist dasselbe, lediglich die Motive sind komplexer und erfordern mehr Feinmotorik.

Tipp Nr. 4

Ist man noch ein Neuling in der Kunstwelt, sollte man mit Materialien wie Wasserfarben, Kreide, Wachsmalstiften oder Acryl malen. Diese sind unkompliziert in der Handhabung und erleichtern somit die Malerei. Von Ölfarbe sollte man – zumindest am Anfang – noch die Finger lassen, da diese schwieriger in der Anwendung sind. Zudem benötigt man für das Malen mit Ölfarbe bestimmte Lösungsmittel. Das und die Farbe selbst sind zudem geruchsintensiv und die Dämpfe können auf Dauer gesundheitsschädigend wirken.

Welche Maltechnik passt zu mir?

Übung macht den Meister! Wer nun ein wenig gekonnter mit Stift oder Pinsel umgehen kann, sollte sich überlegen, welchen Malstil man anstrebt und welche Maltechnik dementsprechend geeignet ist. Grundsätzlich kann man alle Maltechniken einmal ausprobieren, dafür müssen allerdings auch sehr viele Materialien angeschafft werden. Damit die Malerei nicht zu einem teuren Hobby wird, stellen wir hier die verschiedenen Maltechniken vor, um die Auswahl zu erleichtern.

Ölmalerei
Die höchste Stufe der Malerei ist wohl das Malen mit Ölfarben. Wie der Name schon sagt, ist das Bindemittel für die Farbpigmente ein spezielles Öl. Die Ölmalerei ist aufgrund ihrer guten Haltbarkeit und Farbbrillanz die höchst geschätzte Maltechnik unter Künstlern. Klassischerweise werden Ölfarben vor allem für einen realistischen Malstil wie Porträts, Landschaftsmalerei und Stillleben verwendet. Diese Maltechnik ist allerdings mehr für Fortgeschrittene geeignet, da das Mischen der einzelnen Farben auf der Leinwand viel Können erfordert. Zudem ist die Anschaffung der Materialien kostenintensiv, da viele Komponenten wie Lösungsmittel und Echthaarpinsel benötigt werden.

Acrylmalerei
Das Malen mit Acryl ist die kostengünstige Alternative zur Ölmalerei. Meistens werden diese Farben für einen eher abstrakten Malstil verwendet. Es ist aber durchaus möglich, realistische Motive mit Acryl zu malen. Die Anwendung dieser Maltechnik ist zudem um einiges unkomplizierter als mit Ölfarben. Meistens befinden sich Acrylfarben in Tuben, sie werden aber auch in Töpfchen verkauft. Grundsätzlich ist es ratsam, in qualitativ hochwertige Farben zu investieren, da diese oft deckender sind und somit ein besseres Malerlebnis bieten. Wenn man sich der Acrylmalerei verschreibt, kann man weiterhin mit vielen Werkzeugen arbeiten. Neben Pinseln kann man zum Auftrag der Farbe unter anderem Spachtel oder Fensterschieber verwenden. Hier kann man theoretisch alle möglichen Alltagsgegenstände zweckentfremden und kreativ werden.

Aquarellmalerei
Für die Aquarellmalerei werden leicht transparente, wasserbasierte Farben verwendet. Diese Maltechnik ist außerordentlich vielseitig: Neben detailreichen Porträts oder Landschaften kann man mit Aquarellfarben auch abstrakte, impressionistische Werke schaffen.
Die Farben können entweder selbst gemischt werden oder man kauft sie bereits fertig im Handel. Da es unterschiedliche Techniken gibt, um die Farben aufzutragen, benötigt man für die Aquarellmalerei allerdings etwas Übung.

Malen mit Wasserfarben
Wasserfarben kennt man bereits aus der Grundschule. Im Gegensatz zu Aquarellen trocknen Wasserfarben deckend. Der Vorteil ist, dass man den Wasseranteil beim Mischen kontrollieren kann. Je nach Wassermenge erhält man unterschiedliche Effekte. Aufgrund der einfachen Anwendung eignet sich diese Maltechnik perfekt für Einsteiger. Ferner hat man auch hier komplette künstlerische Freiheiten – von Landschaften, Stillleben bis zu Formen und Figuren kann man mit Wasserfarben alles Mögliche zu Papier bringen.

Was benötigt man zum Malen?

Die benötigten Materialien variieren je nach der bevorzugten Maltechnik. Für alle vier Maltechniken bedarf es jedoch einer gewissen Grundausstattung.

Die richtige Farbe
Am besten geeignet für Anfänger sind Acrylfarben und Wasserfarben. Von Ölfarbe sollte man, wie bereits angesprochen, vorerst absehen. Neben den stolzen Preisen benötigt man sehr viel Wissen und Erfahrung, um schöne Ölgemälde herzustellen. Auch Aquarelle können für einen Beginner zunächst eher schwierig sein. Unabhängig davon, welche Farben man zum Malen verwenden möchte, sollte man für ein bestmögliches Ergebnis hochwertige Farben kaufen. Günstige Alternativen bei Acryl oder Wasserfarben sind oft von schlechter Qualität und nicht deckend. Sowohl Acrylfarben als auch Wasserfarben werden in Sets angeboten. Hier sind meist alle notwendigen Farben sowie weiß und schwarz zum Mischen neuer Nuancen dabei. Wer es etwas ausgefallener haben möchte, kann zusätzlich noch Metallicfarben besorgen.

Die richtigen Pinsel
Das Klischee, dass Echthaarpinsel aus Rindsohrenhaar oder Schweineborsten besser sein sollen als synthetische Alternativen, ist nicht mehr zutreffend. Mittlerweile werden auch Kunsthaarpinsel in hoher Qualität gefertigt, sodass man ruhigen Gewissens darauf zurückgreifen kann. Für den Anfang sind fünf bis zehn Flach- und Rundpinsel in verschiedenen Größen völlig ausreichend. Um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten, sollten die Pinsel nach dem Malen unbedingt immer ausgewaschen und getrocknet werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Borsten nicht verformt und daher immer mit der Pinselspitze nach oben gelagert werden sollten.

Der richtige Malgrund
Bevor es richtig losgehen kann, benötigt man natürlich auch einen Untergrund für die schönen Kunstwerke. Hier eignen sich Malkarton, klassische Leinwände oder Holzplatten. Grundsätzlich ist man bei der Wahl des Malgrundes relativ frei. Denn Kunst soll schlussendlich Spaß machen und die Kreativität fördern.

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