Schweiz: Pflanzen

Bäume

Zu den Bäumen der Alpen gehören hauptsächlich Buchen, Eichen und Eschen.
Ab einer Höhe von etwa 1.200 m beginnt der Nadelwald mit Fichten und Tannen.
Dabei sind Lärchen sowie Arven (auch als Zirbelkiefer bekannt) eher in südlichen Gebieten vorhanden und die Weißtanne ist generell eher selten anzutreffen. Sie ist eine Seltenheit geworden, da sie sehr empfindlich auf Klimaveränderungen, Luftverschmutzung und Trockenheit reagiert. Sie kann bis zu 65 m hoch werden, einen Stammdurchmesser von 2 m und ein Alter von 500 - 600 Jahren erreichen. Damit gilt sie als der höchste Baum Europas. Auch hat sie ein starkes Wurzelsystem, das im Alter von 100 Jahren bereits eine Gesamtlänge von 270 m erreichen kann.
Die Weißtanne wächst bevorzugt in luftfeuchten Gebieten mit mindestens 600 mm Niederschlag im Jahr und blüht erst mit 50 Jahren. Leider ist es auch die Tanne, deren Bestand in den letzten 20 Jahren am stärksten zurückgegangen ist, was nicht zuletzt an ihrer Empfindlichkeit liegt.
Oberhalb der Waldgrenze wachsen nur noch wenige Bäume wie Bergkiefern, Arven und Erlen.
Die Laubwälder des Mittellandes bestehen neben Buchen auch aus Erlen und dem sehr häufigen Ahorn.
Im Süden des Landes, in Tessin, herrscht ein fast mediterranes Klima, so dass hier sogar Mandelbäume, Zypressen, Lorbeer- und Feigenbäume sowie Kastanienbäume gedeihen können.

Nutzpflanzen

Verbreitet sind Mais-, Raps- und Getreidefelder. Im Broye-Tal wird Tabak angebaut. Im südalpinen Wallis findet man neben Wein- und Steinobstbau auch Tomatenanbau. Außerdem wird Obst und neben Tomaten weiteres Gemüse angebaut.

Heilpflanzen

Die Wurzel des Affodil wurden in der Antike zum Schutz vor Schwangerschaft eingesetzt, da sie eine starke abtreibende Wirkung hat. Innerlich wurde sie bei Magen-Darmbeschwerden und Krämpfen angewandt und äußerlich als Brei bei Schwellungen, Infektionen und bei Dermatitis. Affodil wurde auch auf Gräber gelegt, da es auch als Nahrung der Totengeister galt und ein Symbol für das Leben nach dem Tod war.
Die getrockneten Blüten des giftigen Rittersporns werden hauptsächlich zur Schönung von Teemischungen verwendet.
In der Volksmedizin gilt die Pflanze auch als harntreibend, apettitanregend, entwurmend und wurde des weiteren auch zum Färben von Wolle benutzt. Allerdings ist die Wirksamkeit und die Unbedenklichkeit des Rittersporns als Heilpflanze nicht bewiesen.
Die giftige Pfingstrose wurde früher als krampflösendes Mittel und gegen Epilepsie genutzt. Allerdings ist dieser Effekt nicht nachgewiesen worden. Sie kann angeblich auch bei Haut- und Schleimhautentzündungen, Fissuren, Gicht, Rheuma und Erkrankungen der Atemwege verwendet werden. Allerdings ist auch bei diesen Anwendungsgebieten die Wirksamkeit nicht belgt.
In der Homöopathie wird sie bei Hämorrhoiden eingesetzt.

Giftpflanzen

Das Jakobskreuzkraut verbreitet sich immer weiter in der Schweiz. Dabei ist es tödlich für Rinder und Pferde, die es fressen.
Die bis zu 1 m große Pflanze ist in den südalpinen Gebieten, in Jura und im Berggebiet verbreitet. Sie blüht von Juli bis August mit goldgelben Blüten. Zerreibt man die Blätter, geben diese einen unangenehmen Geruch ab, der vor der Giftigkeit der Pflanze warnen soll.
Wird das Jakobskreuzkraut von Rindern und Pferden gefressen, so führt es zu Magen- und Darmbeschwerden, zu Krämpfen, Leberschädigungen und nach einigen Monaten auch zum Tod.
Schafe und Ziegen reagieren nicht ganz so empfindlich auf die Pflanze, wobei bei diesen Tieren die Giftstoffe in die Milch übergehen.

Das auch als goldgelbe Alpenrose oder Rosenbaum bekannte Rhododendron ist aufgrund der in den Blüten, Blättern, Früchten und im Nektar enthaltenen Diterpene sehr stark giftig. Die zu den Heidekrautgewächsen gehörende Pflanze führt durch Magenreizungen und Lähmungserscheinungen zu Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krämpfen und in sehr schweren Fällen sogar zum Tod durch Atemlähmung.
Das aus Nordamerika stammende Rhododendron hatte seinen Ursprung in Asien und hat auch dort das Hauptverbreitungsgebiet.
Sowohl die Wurzeln, die Samen wie auch das Kraut des bis zu 30 cm groß werdenden Rittersporns sind giftig. Die dunkelblauen Blüten sollen auch heilende Eigenschaften haben.
Auch der Alpenmohn ist durch die enthaltenen Alkaloide giftig. Allerdings ist das Morphin des Schlafmohns in dieser Pflanze nicht vorhanden.
Die Pfingstrose aus der Familie der Hahnenfußgewächse wird zwischen 50 und 100 cm groß und blüht von Juni bis Mai.
Auffällig sind die großen roten Blüten, die einen Durchmesser von 12 cm haben und Kronblätter mit einer Länge von 5 bis 8 cm.
Die meisten Arten der Pfingstrose sind in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Zum Wachsen bevorzugt sie lichte und felsige Berghänge. Durch das Alkaloid Paenonin ist diese Pflanze giftig und verursacht bei übermäßiger Dosierung Magen-Darmbeschwerden und führt zu Erbrechen und Koliken. In richtiger Dosierung kann sie auch als Heilpflanze verwendet werden.
Auch der Riesenbärenklau ist nicht ungefährlich, da an ihm einfach alles giftig ist, aber besonders der Pflanzensaft. Die Giftstoffe wirken hautschädigend, so dass es zu Hautentzündungen und zu starker Blasenbildung kommen kann. Kommt es zu einer Berührung bei starker Sonneneinstrahlung, sind die Folgen um einiges schlimmer. Es entstehen Hautveränderungen wie nach Verbrennungen 3. Grades und es kann zu der sogenannten "Bullösen Wiesendermatitis" kommen. Diese Pflanze aus der Familie der Doldengewächse wird auch Herkuleskraut genannt, da sie eine Höhe von 3,5 m erreichen kann.

Weitere Pflanzen

Pflanzen der Alpen sind neben den giftigen Alpenrosen, dem Edelweiß und Enzian auch Alpenveilchen, Primeln, Weißer und Gelber Alpenmohn, Türkenbund und das für die Gebirgsregionen typische Alpenglöckchen. Es gehört zu den Primelgewächsen und wird auch als Almglöckchen, Blaues Schneeglöckchen und Alpen-Troddelblume bezeichnet. Zu den geschützten Pflanzen gehören Affodil, Alpenmannstreu, Alpenmohn, Alpenseidelbast, Braunscher und Borstiger Schildfarn, Flühröschen, Frauenhaar, Gladiolen, Gletschernelken, Gelber Hauswurz, Himmelsherold, Hirschzunge, Hügelanemone, Kranzrade und Kranznelke, Männertreu, die giftigen Pfingstrosen, Rittersporn sowie See- und Teichrosen.

Eingeführte Pflanzen

Nicht heimisch sind die Spätblühende und Kanadische Goldrute, der Riesenbärenklau, das Drüsige Springkraut und der Japan-Knöterich. Allerdings stellen all diese Pflanzen auch ein Problem für die Schweiz dar, da sie sich auf Kosten einheimischer Pflanzen ausbreiten.