Dänemark: Pflanzen

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Bäume

Die Aufforstung mit Nadelhölzern hat ursprüngliche Laubwälder verdrängt. Die heutigen Laubwälder bestehen hauptsächlich aus Buchen, Eichen und Eschen, Ulmen und Linden, wobei Buchen die häufigsten vorkommenden Bäume sind. Besonders häufig findet man sie auf Ostjütland und auf der Insel Møn.
In den Nadelforsten dominieren Fichten und Kiefern. Birken und Erlen wachsen vorwiegend auf Grönland. Die Weißtanne ist eine Seltenheit geworden, da sie sehr empfindlich auf Klimaveränderungen, Luftverschmutzung und Trockenheit reagiert. Sie kann bis 65 m groß werden, einen Stammdurchmesser von 2 m und ein Alter von 500 - 600 Jahren erreichen.
Damit gilt sie als der höchste Baum Europas. Auch hat sie ein starkes Wurzelsystem, das im Alter von 100 Jahren bereits eine Gesamtlänge von 270 m erreichen kann.
Die Weißtanne wächst bevorzugt in luftfeuchten Gebieten mit mindestens 600 mm Niederschlag im Jahr und blüht erst mit 50 Jahren. Leider ist es auch die Tanne, deren Bestand in den letzten 20 Jahren am stärksten zurückgegangen ist, was nicht zuletzt an ihrer Empfindlichkeit liegt. Kennzeichnend für die Insel Bornholm sind Pflanzen, die normalerweise in diesen Breitengraden nicht heimisch sind, wie Feigen-, Maulbeer-, Mandel-, Aprikosen- und Pfirsichbäume.
An den Waldrändern und auf Wiesen wachsen auch Wildkirschbäume.
Im Herbst gedeiht auf Bornholm die Vogelbeere.
Diesen ebenfalls in Westasien beheimateten, bis zu etwa 1 m hohen Baum, kennt man auch unter den Bezeichnungen Eberesche, Quitsche, Drosselbeere oder Krametsbeer.
Seinen Namen hat er seinen orange- bis rotfarbenen Früchten zu verdanken, die gerne von Vögeln gefressen werden, besonders von Krammetsvögeln und Wachholderdrosseln. Entgegen der häufigen Annahme sind die Früchte für den Menschen nicht giftig, jedoch ungenießbar, da ihr Geschmack von Apfelsäure und Gerbstoffen bestimmt wird.
Trotz der rund 400 verschiedenen Pflanzenarten auf den Färöer sind Bäume hier sehr selten.

Nutzpflanzen

Das Holz der Weißtanne findet vielfache Verwendung. So wird es als Bau- und Konstruktionsholz gebraucht, als Resonanzholz für Musikinstrumente, für den Innenausbau und für Möbel. Eine der wichtigsten Gemüsepflanzen auf den Färöer ist der , der auch zu den Heilpflanzen gehört.

Heilpflanzen

Der Engelwurz hat auffällig große Dolden und liebt sonnige bis halbschattige und feuchte Standorte. Er stärkt die physische und psychische Widerstandskraft, bekämpft Krämpfe und beugt Depressionen vor. Weiterhin wirkt er harntreibend, verdauungsfördernd und apettitanregend. Allerdings sollte man während der Schwangerschaft vorsichtig mit ihm umgehen, da er den Uterus stimuliert. Bei Überdosierung und direktem Hautkontakt kann es auch zu Hautreizungen kommen.

Die Alkaloide der stark giftigen Tollkirsche wirken auf das Zentralnervensystem und finden z.T. bei Übelkeit und Erbrechen Verwendung. Ein bestimmtes Alkaloid wird auch zur Pupillenerweiterung benutzt. In der Homöopathie wird sie bei fieberhaften Erkrankungen angewandt. Allerdings sind alle Medikamente verschreibungspflichtig.
Das Tannenharz der Weißtanne wird als "Elsässer Terpentin verkauft und ist auch in Pflastern und Salben enthalten. Die Wirkstoffe der auf Wiesen und an Waldrändern wachsenden Schlüsselblume aus der Familie der Primelgewächse verbessern die Aufnahmefähigkeit des menschlichen Organismus für andere pflanzliche Wirkstoffe. Diese so genannten Saponine wirken nervenberuhigend und vor allem schleimlösend, so dass sie zur Erleichterung des Abhustens bei Bronchitis eingesetzt werden.

Die wohl bekannteste Heilpflanze ist die Kamille, die auf Bornholm gedeiht. Die charakteristische Blüte der 10 - 50 cm großen Pflanze, aus der auch Tees und Tinkturen hergestellt werden, besteht aus gelben Röhrenblüten und weißen Zungenblüten und duftet sehr stark. Die Kamille wirkt entzündungshemmend, beruhigend, wundheilend, krampfstillend, austrocknend und blähungswidrig. Sie wird weiterhin auch bei Menstruationsbeschwerden angewandt. Man sollte allerdings niemals mit der Kamille in die Nähe der Augen kommen, da die feinen Härchen der Blüte die Augen sehr stark reizen können.

Auch die Vogelbeere (Eberesche) gilt als Heilpflanze, da ihre Früchte im getrockneten Zustand als wirksames Mittel gegen Durchfall verwendet werden. Im rohen Zustand gegessen rufen große Mengen der roten Früchte allerdings Magenbeschwerden vor.
Bei Magenbeschwerden, Blähungen und Krämpfen werden oft die Wurzeln des zu den Aronstabgewächsen gehörenden Kalmus verwendet. Er wächst in der Uferzone von Gewässern, in Sumpfgebieten und bevorzugt sonnige Standorte.
Auffällig sind seine bis zu 1,50 m lang werdenden, schwertförmigen Blätter sowie der kolbenartige Blütenstand.
Auch der gern unter Büschen, an Waldrändern und Flussufern wachsende Geißfuß zählt zu den Heilpflanzen. Seine zerquetschten Blätter sollen die Schmerzen nach Insektenstichen lindern. Es ist zudem eines der ältesten Wildgemüse und wurde im Mittelalter auch bei Gicht und Rheuma eingesetzt.

Giftpflanzen

Die giftige Pfingstrose wurde früher als krampflösendes Mittel und gegen Epilepsie genutzt. Allerdings ist dieser Effekt nicht nachgewiesen worden. Sie kann angeblich auch bei Haut- und Schleimhautentzündungen, Fissuren, Gicht, Rheuma und Erkrankungen der Atemwege verwendet werden. Allerdings ist auch bei diesen Anwendungsgebieten die Wirksamkeit nicht belegt. In der Homöopathie wird sie bei Hämorrhoiden eingesetzt.

Die Heimat der Tollkirsche ist neben Dänemark auch ganz Europa, der Balkan, Iran, Nordafrika sowie Schweden und Irland. Sie wird 1 - 2 m hoch und blüht von Juni bis August mit violetten und glockenförmigen Blüten. Die kirschgroßen Früchte sind am Anfang noch grün, färben sich im Laufe der Zeit aber schwarz. Durch die in allen Pflanzenteilen enthaltenen Alkaloide ist diese Pflanze sehr stark giftig, so dass bereits geringe Mengen tödlich wirken können. Allerdings findet die Tollkirsche auch in der Medizin Verwendung.

Auch der Riesenbärenklau ist nicht ungefährlich, da an ihm einfach alles giftig ist, aber besonders der Pflanzensaft. Die Giftstoffe wirken hautschädigend, so dass es zu Hautentzündungen und zu starker Blasenbildung kommen kann. Kommt es zu einer Berührung bei starker Sonneneinstrahlung, sind die Folgen um einiges schlimmer. Es entstehen Hautveränderungen wie nach Verbrennungen 3. Grades und es kann zu der so genannten "Bullösen Wiesendermatitis kommen. Diese Pflanze aus der Familie der Doldengewächse wird auch Herkuleskraut genannt, da sie eine Höhe von 3,5 m erreichen kann.

Weitere Pflanzen

Das Zittergras und die Hügelnelke wachsen in Dänemark nur auf Helgenæs und kommen sonst gar nicht vor. Ebenfalls selten sind die Strand-Andel, Salz-Binse, Strand-Wermut und der Erdbeerklee. Man kann diese Pflanzen allerdings häufig im Gebiet Rønnerne finden. Das interessante am Erdbeerklee ist, dass es eine tritttunempfindliche Pflanze ist. Selbst wenn der Stängel zertreten ist, wächst an dem wurzelndem Knoten eine neue Pflanze heran.

Auf den äußeren Sand- und Schlammflächen wächst der Queller, der aber nur zwischen April und Oktober vorkommt. Er wird zwischen 5 und 30 cm groß und gehört mit seinen dicken und fleischigen Blättern zu den Salzpflanzen. Keine andere Pflanze kann einen höheren Salzgehalt aushalten. Kurz vor dem Absterben im September verfärbt sich der grüne Queller rot. Ebenfalls wächst hier Schlickgras, Strandflieder und Salz-Aster.
Entlang der Westküste besteht die Pflanzengesellschaft aus Seegras, Binsen, schwarzen Rauschbeeren, Zwergweiden und ferner aus Meersenf, Strandroggen, Strandhafer, Strandsalzmiere, Dünenrosen, Stranddistel und Strandplatterbsen.
Ein besonderes Klima herrscht auf Bornholm, denn hier wachsen auch Weinstöcke, wobei die Trauben allerdings nicht jedes Jahr reifen. Im Osten der Insel trifft man auf Windröschen.
Andere Pflanzen der Insel sind Schlüsselblumen, gelbe und blaue Anemonen, Mehlprimeln, Fettkraut und Kamille.
Im Frühsommer gedeiht der hellgelb leuchtende Raps.

Keine einheimischen Pflanzen sind u.a. der Löwenschwanz, Liebstöckel, Geißfuß, die Wasserpest, das Schlickgras, der Riesenbärenklau aus dem Kaukasus und der Kalmus aus Ostasien.